Kennern der OITAF-Statuten wird bereits aufgefallen sein, dass der diesjährige Weltseilbahnkongress der OITAF – der Organisation, in der alle seilbahninteressierte Personen, Institutionen, Behörden, Hersteller und Seilbahnbetreiber in einem weltweiten Verband organisiert sind – statutengemäß nicht sechs Jahre, sondern pandemiebedingt sieben Jahre nach dem OITAF-Kongress 2017 in Bozen stattgefunden hat. Der scheidende OITAF-Präsident Mag. Jörg Schröttner, Leiter der Obersten Seilbahnbehörde im österreichischen Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), war somit der einzige Präsident in der langen Geschichte der OITAF mit einer länger als sechs Jahre dauernden Amtszeit. Wir sind aber sicher, dass Jörg Schröttner auf diesen Rekord liebend gern verzichtet hätte.
Die erste Veranstaltung des OITAF-Kongresses 2024 war eine interessante Sightseeing-Tour für die Kongressteilnehmer in Vancouver am Vortag (17. Juni) der eigentlichen Arbeitssitzungstage. Der 18. Juni begann mit der offiziellen Begrüßung der ca. 190 Kongressteilnehmer aus der ganzen Welt durch den scheidenden OITAF-Präsidenten. Danach starteten die Vorträge, deren zentrales Motto Ropeways – Smart Transport Solutions durch folgende vier Themenkreise repräsentiert wurde:
- Entwicklung der Seilbahnen im urbanen und im touristischen Bereich,
- Betrieb von Seilbahnen,
- Seilbahntechnik – neue Entwicklungen,
- Dimensionen der Nachhaltigkeit.
Das neue OITAF-Führungsduo
Am Ende des zweiten Kongresstages (19. Juni) wurden während des exklusiven Gala-Dinners sowohl der frisch gewählte OITAF-Präsident Aureli Bisbe Lluch – ehemaliger Vorsitzender des renommierten spanischen Skigebiets Baqueira Beret – als auch der neue OITAF-Generalsekretär Nicola Barbolini vom Landesamt für Seilbahnen der Autonomen Provinz Bozen vorgestellt. Sie treten die Nachfolge von Jörg Schröttner als Präsident sowie Markus Pitscheider als OITAF-Generalsekretär an.
Aureli Bisbe Lluch, Vorsitzender von Baqueira Beret, dem größten Skigebiet Spaniens, leitete diese Wintersportdestination ab 1984 30 Jahre lang als General Manager. In dieses glamouröse Skigebiet kommt beispielsweise auch der spanische König sehr gerne zum Wintersport. Baqueira Beret befindet sich im Arantal (Val d‘Aran) in der katalonischen Provinz Lleida. Das Wintersportgebiet erstreckt sich auf einer Seehöhe von ca. 1.500 bis 2.510 m und verfügt dank seiner Ausrichtung in westlicher Richtung (Atlantik) während der ganzen Wintersaison über sehr gute Schneeverhältnisse.
Vor seiner leitenden Tätigkeit in Baqueira Beret hat der gebürtige Barceloner Aureli Bisbe Lluch, in La Molina, Espot, Vallter und Cerler gearbeitet. Der Wirtschaftsingenieur und in seiner Jugend Leistungsskifahrer war Präsident des Tourismusverbands der Ski- und Bergresorts in Spanien (ATUDEM) und ist derzeit Präsident des katalanischen Verbandes der Skigebiete und Aktivitäten in Muntanya (ACEM). Aureli Bisbe Lluch ist der erste Spanier, der zum OITAF-Präsidenten gewählt wurde. In seiner Ansprache betonte er das enorme Wachstumspotenzial der Seilbahnbranche, insbesondere als umweltfreundliches, nachhaltiges Verkehrsmittel auch in den Städten.