Mit diesem Projekt steht die indische Stadt Varanasi vor einem historischen Wandel. Das Schweizer Unternehmen Bartholet Maschinenbau AG realisiert das Projekt der ersten urbanen Seilbahn in Indien gemeinsam mit Vishwa Samudra Engineering im Auftrag der National Highways Logistics Management Ltd.
Meilenstein erreicht
Die Bauarbeiten schreiten zügig voran. Die Seilspleißarbeiten für den ersten Abschnitt – vom Hauptbahnhof Varanasi Cantt über die Station Vidya Peeth bis zur Station Yatra – wurden erfolgreich abgeschlossen, und erste Testfahrten haben bereits stattgefunden. Parallel dazu wurden die Stützen für den zweiten Abschnitt errichtet, der die Strecke bis zum Tempelbezirk Godowlia Chowk verlängern wird.
Die Seilbahn erstreckt sich in vier Teilstrecken über insgesamt 3.730 m und wird eine der verkehrsreichsten Routen der Stadt mit fünf Stationen bedienen. Die Streckenführung verläuft in zwei Abschnitten, wobei die 148 10er-Kabinen auf 29 Stützen mit Höhen zwischen 7 und 46 m geführt werden. Die maximale Förderleistung liegt bei 3.000 P/h&R. Die Fahrgeschwindigkeit beträgt 6,0 m/s, sodass die Fahrt von Endstation zu Endstation in wenigen Minuten absolviert werden kann.
Varanasi setzt auf innovative Verkehrslösung
Mit der ersten urbanen Seilbahn Indiens wird eine effiziente Lösung für das Verkehrschaos in der Stadt Varanasi geschaffen. Die Eröffnung der vom Schweizer Unternehmen Bartholet Maschinenbau AG gebauten Anlage in vier Teilstrecken ist für 2026 geplant.

((c) Bartholet)
Warum eine Seilbahn?
Eine Seilbahn stellt für Varanasi eine durchdachte Lösung dar. Varanasi, als spirituelle Hauptstadt Indiens mit über 2.000 Tempeln, zieht Millionen von Pilgern und Touristen an. Der Hauptbahnhof Cantt ist ein zentraler Verkehrsknotenpunkt, doch die engen Straßen und der stetig wachsende Verkehr machen eine schnelle Fortbewegung in der Stadt schwierig. Die Seilbahn ist daher eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden öffentlichen Verkehr. Im Gegensatz zu Straßenbahnen oder U-Bahnen benötigt sie keine aufwendige Infrastruktur am Boden und kann ohne große Eingriffe in das Stadtbild integriert werden. Sie schwebt über dem dichten Stadtverkehr und ermöglicht es, Fahrgäste effizient zu transportieren, ohne dabei bestehende Verkehrswege zusätzlich zu belasten. Besonders das Umlaufbahnsystem mit geringen Wartezeiten und hoher Förderleistung macht sie ideal für den urbanen Raum. Neben der Effizienz spielte auch die Wirtschaftlichkeit eine Rolle: Die indische Regierung entschied sich für die Seilbahn, da sie im Vergleich zu anderen Nahverkehrslösungen kostengünstiger ist und eine schnellere Umsetzung ermöglicht.
Technische Innovation, höchster Komfort
Das Seilbahnsystem in Varanasi setzt auf hochmoderne Technologie: Die Kabinen wurden in Zusammenarbeit mit dem Studio F. A. Porsche entwickelt und bieten Platz für zehn Personen. Sie sind barrierefrei zugänglich, klimatisiert und ermöglichen dank Panorama-Verglasung einen einzigartigen Blick über die Stadt.
Die gesamte Anlage wird im Rahmen eines Private-Public-Partnership-Modells finanziert. Der Konzessionsnehmer Vishwa Samudra Ropeways übernimmt nach der Inbetriebnahme für 15 Jahre den Betrieb der Seilbahn.
Bereits 2023 überzeugte sich eine Delegation aus Indien in Flums von der Qualität der Bartholet-Technologie. Das Schweizer Unternehmen hat weltweit Erfahrung im Bau von Seilbahnen und bringt mit diesem Projekt eine zukunftsweisende Lösung nach Indien.
Fazit
Das Bartholet-Projekt in Varanasi ist ein Vorzeigeprojekt für nachhaltige urbane Mobilität. Die Anlage entlastet nicht nur den Verkehr, sondern zeigt, wie innovative Seilbahntechnologie Städte effizienter, umweltfreundlicher und lebenswerter machen kann. Indien wagt mit dieser Lösung einen wichtigen Schritt in die dritte Dimension des öffentlichen Verkehrs – ein Modell, das auch für andere Städte mit ähnlichen Herausforderungen richtungsweisend sein könnte.