In der Seilbahnbranche wird weltweit kräftig neu- und umgebaut, davon profitiert die Doppelmayr-Gruppe. Im Bild: die Komperdellbahn, eine 10er-Kabinenbahn in Serfaus
Foto: Doppelmayr
Firmeninfos Wirtschaft

DOPPELMAYR-GRUPPE

Großprojekte sorgen für Umsatzplus

Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Umsatzerlöse der Doppelmayr-Gruppe mit Hauptsitz in Wolfurt (A) um 11,81 % auf 1.057 Mio. Euro. Der Aufschwung im Seilbahnbereich hält an.

von: TS

Die Kunden vor allem im Seilbahnbereich investieren weiterhin stark in den Ausbau ihrer Angebote und Infrastruktur. Vor allem das Wintergeschäft ist für die Gruppe überproportional gestiegen, berichtet das Unternehmen. Hauptfaktor dafür ist der anhaltend sehr starke nordamerikanische Markt, mit den USA als erneut größter Einzelmarkt. Die Wild Blue Gondola in Steamboat Springs/Colorado mit zwei Sektionen sowie die 75-Personen-Pendelbahn Lone Peak Tram in Big Sky/Montana sind Beispiele für die vielseitigen US-Aufträge. 

Auch in Österreich haben die Doppelmayr-Teams mit ihren Kunden Großprojekte umgesetzt, darunter die AURO-Gondelbahn Komperdellbahn in Serfaus/Tirol, die sich durch ihren autonomen Betrieb auszeichnet. Einige Prestige-Projekte befinden sich aktuell in der Bauphase, darunter die Schilthornbahn 20XX sowie die erste TRI-Line-Anlage in Hoch-Ybrig, beide in der Schweiz. 

„Wir sind sehr stolz, dass es uns gemeinsam gelungen ist, das Unternehmen erfolgreich auf die aktuellen Marktanforderungen und Gegebenheiten anzupassen“, so Geschäftsführer Michael Köb. Co-Geschäftsführer Thomas Pichler ergänzt: „Wir haben uns intensiv auf unsere Kernkompetenzen fokussiert. Die jüngsten Produktentwicklungen kommen jetzt am Markt an und stimmen uns zuversichtlich für neue Projekte.“

Mobilität weltweit

In Asien ist die Seilbahn nach wie vor eine beliebte Lösung für komfortable Mobilität der Gäste in touristischen Destinationen. Die Seilbahnen in den Ba Na Hills in Vietnam oder die Tianmeng Funicular in China erfreuen sich großer Beliebtheit bei den Besuchern.

Im Geschäftsjahr 2023/24 wurde zwar keine urbane Seilbahnanlage fertiggestellt, die Doppelmayr-Teams arbeiten jedoch fleißig an verschiedensten städtischen Projekten weltweit. Ein Leuchtturmprojekt für Europa wird die Anlage Câble C1 im Großraum von Paris sein. In Mexico City wird noch in diesem Jahr die Cablebús Línea 3 fertiggestellt. Südamerika bleibt der Spitzenreiter für urbane Mobilität mit Seilbahnen.

„Was unsere Teams täglich leisten, ist bemerkenswert. Mit höchster Präzision und großem Engagement schaffen sie technische Innovationen und Weltneuheiten, die für viele Menschen zu einem besonderen Erlebnis werden“, so Geschäftsführer Arno Inauen.

Unterstützung für zuverlässigen Betrieb

Im Geschäftsjahr 2023/24 konnte man zudem wichtige O&M-Verträge (Operations & Maintenance) abschließen, darunter für die neue Sterling Vineyards Gondelbahn im Napa Valley in Kalifornien (USA) sowie die Verlängerung des Vertrags der IFS Cloud Cable Car in London (GBR). Gleichzeitig konnte das Unternehmen den größten Auftrag der Firmengeschichte gewinnen: Am Newark Airport in New Jersey (USA) wird ein neuer Cable Liner gebaut.

Neuer Großautrag im Bereich Materialtransport 

Zum Produktportfolio zählen neben dem Personentransport auch Lösungen für den Materialtransport. Kernprodukt ist der RopeCon, eine Kombination aus Seilbahntechnik mit Stetigfördertechnologie. Das RopeCon-System transportiert Schütt- und Stückgüter aller Art, überspannt Hindernisse und minimiert den Platzbedarf am Boden. Der Schwerpunkt im Geschäftsjahr 2023/24 lag auf diversen Engineering-Aufträgen sowie der Produktweiterentwicklung für neue Anwendungsfelder. 

Der neueste Auftrag unterstützt das Tunnelbauprojekt Tunnel Euralpin Lyon Turin (TELT) zwischen Italien und Frankreich. Der RopeCon wird beim Bau des mit 57,5 km aktuell längsten Eisenbahntunnel-Projekts der Welt 1.350 t/h an Aushubmaterial über eine Distanz von ca. 850 m transportieren. Das Konsortium ELYOT nützt den RopeCon, um das Werk zur Vorfertigung von Tunnelsegmenten in St. Antoine zu beschicken. Damit werden die Lkw-Fahrten minimiert und ein ungestörter Baustellenbetrieb ermöglicht. Der RopeCon wird eine öffentliche Straße, Gebäude und den Fluss Arc überspannen. Die Inbetriebnahme ist für das 4. Quartal 2025 geplant. Die Betriebsdauer beträgt fünf Jahre.

Effizient gelagert

LTW Intralogistics GmbH ist nicht nur Experte für Intralogistik und Materialfluss innerhalb der Doppelmayr-Gruppe sondern hat umfassende Kompetenzen im Digital- und Software-Bereich aufgebaut. Der digitale Zwilling für Hochregallager, Echtzeitsimulationen oder LIOS (LTW Intralogistics Operations System) gehören zu den neuesten Produkt-Entwicklungen in diesem Bereich. Die Auftragslage für Intralogistiksysteme sei sehr zufriedenstellend, heißt es in einer Presseaussendung des Unternehmens. Die LTW-Teams arbeiten derzeit an zwei weiteren Bootslagern sowie Projekten für die Holzstoffindustrie.

Das Team wächst

Zuwachs gab es für die Doppelmayr Gruppe im Geschäftsjahr 2023/24 nicht nur hinsichtlich Umsatzes, sondern auch bei der Mitarbeiterzahl. 3.517 Mitarbeiter (Vollzeitäquivalent) kümmern sich weltweit um ihre Kunden und Projekte. Rund die Hälfte davon (1.697 FTE) arbeitet in Österreich. Erfolge gibt es auch bei der Lehrlingssuche, 48 junge Talente haben im September 2024 ihre Lehre bei Doppelmayr in Wolfurt gestartet (die ISR hat kürzlich darüber berichtet).

„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind der Kern unseres Unternehmenserfolgs. Der Arbeitsmarkt ist hart umkämpft, umso mehr sind wir stolz auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und dass sie sich für die Doppelmayr Gruppe als Arbeitgeber entschieden haben“, berichtet Gerhard Gassner. 

Gebaut wird gerade an einer neuen Produktionshalle in Wolfurt und im Rahmen der geplanten Werkserweiterung soll Raum für 850 Arbeitsplätze geschaffen werden. Auch in den USA, Kanada und China werden die Fertigungsstandorte der Doppelmayr Gruppe weiter ausgebaut.

Doppelmayr-Gruppe Geschäftsjahr 2023/24 (1.4.–31.3.)

Umsatz: 1.057 Mio. Euro (+ 11,81 %)
Mitarbeiter weltweit (FTE): 3.517 (+ 5,1 %)
Mitarbeiter in AUT (FTE): 1.697 (+ 8,2 %)

* FTE = Full Time Equivalent


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