In Anwesenheit der Umweltministerin Ségolène Royal und von François Cuillandre, Bürgermeister der Stadt Brest, wurde im November 2016 in der nordfranzösischen Hafenstadt Brest die erste in den öffentlichen Verkehr integrierte Seilbahn in Frankreich eingeweiht. Die Anlage überquert während der rund dreiminütigen Fahrt den Fluss Penfeld, der die Stadt in zwei Teile trennt. Da der Fluss auch als Hafeneinfahrt dient, musste die einzige Stütze mit einer Höhe von 82 m ausgeführt werden.
Die von Bartholet Seilbahnen für diese Anlage entwickelte und patentierte Technologie ist eine Weltneuheit. Sie beruht auf einem Funktionsprinzip, bei dem sich die Pendelbahnkabinen nicht nebeneinander, sondern übereinander kreuzen.
Das System besteht aus jeweils zwei Tragseilen und zwei Zugseilen. Durch die unterschiedlichen Spurbreiten der beiden Kabinen können sich die Fahrzeuge in der Mitte übereinander kreuzen, und pro Station braucht es daher nur eine Einfahrtsbucht. So konnte die Stadt Brest als Bauherrin erhebliche Einsparungen bei der Größe und den Kosten für die Stationen erzielen.
Da die Seilbahn in den öffentlichen Verkehr integriert ist, muss sie zu annähernd 100 % verfügbar sein. Deswegen sind sämtliche „lebenswichtigen“ Bestandteile redundant ausgeführt.
Die beiden verglasten Kabinen für je 60 Personen wurden von Gangloff Cabins (BMF Group) in Seftigen, Schweiz, gebaut. Um die Privatsphäre der Bewohner unterhalb der Strecke zu wahren, wurden die Kabinen mit speziellem Privacy Glass ausgerüstet. Dadurch lassen sich die Scheiben während der Fahrt an gewissen Stellen verdunkeln. Die Passagiere der Pendelbahn Brest sollten schwindelfrei sein, denn durch ein am Kabinenboden platziertes Fenster können die Passagiere aus der luftigen Höhe ebenfalls herabschauen.