Im Rahmen der Modernisierung der Pendelbahn Schattdorf-Haldi im Kanton Uri in der Schweiz wurde das AURO-System (Autonomous Ropeway Operation) der Doppelmayr-Gruppe implementiert, das den autonomen Betrieb der Seilbahn ermöglicht. Dazu waren umfassende Anpassungen notwendig. An der bestehenden Steuerung wurden durch die Sisag mechanische und elektrische Ergänzungen durchgeführt. Zudem wurden die Kabinen- sowie Bahnsteigtüren automatisiert, und der gesamte Ein- und Ausstiegsbereich wurde neu eingehaust.
Eine innovative Lösung in Form einer „imaginären Schwelle“ bei den Bahnsteigtüren erkennt Fahrräder und Kinderwagen und ermöglicht dadurch eine präzise Personenzählung beim Ein- und Ausstieg. Anzeigen und Durchsagen helfen zusätzlich, den Gästefluss zu organisieren.
Aktuell wird die Pendelbahn von der Bergstation aus über das Ropeway Operation Center (ROC) gesteuert und kann je nach Bedarf manuell oder autonom betrieben werden. Mittelfristig ist geplant, den Betrieb auch aus der Ferne zu überwachen und zu steuern.
Barrierefreier Zugang für alle
Im Zuge der Modernisierung der Pendelbahn wurden auch die Kabinen umfassend aufgerüstet, um den Anforderungen des BehiG gerecht zu werden. Neue, mittig angeordnete, zweiflügelige Kabinentüren erleichtern das Ein- und Aussteigen für Rollstuhlfahrer sowie für Fahrgäste mit Kinderwagen oder Fahrrädern.
Durch die Verlagerung der Schaltschränke auf das Kabinendach steht den Fahrgästen mehr Platz in den Kabinen zur Verfügung. Besondere Aufmerksamkeit wurde auf die Signaletik und die Akustik gelegt, um sicherzustellen, dass alle Gäste die Seilbahn problemlos nutzen können. Im Rahmen des Umbaus wurden zusätzlich diverse Revisionen an Tragseilen, Spannseilen, Laufwerken und der Bremsanlage durchgeführt.
„Die Umsetzung der BehiG-Vorgaben bei einer bestehenden Seilbahninstallation in Kombination mit den Anforderungen des AURO-Systems war eine spezielle Herausforderung,“ erklärt Thomy Kempf, Projektleiter bei Garaventa. „Dank der hervorragenden Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten konnten wir die unkonventionellen Problemstellungen erfolgreich lösen und die Anlage termingerecht per Schulbeginn der Luftseilbahngenossenschaft Schattdorf-Haldi übergeben.“