Noch liegen die Stille der Nacht und die Dunkelheit über dem Tal. Doch oben am Berg herrscht bereits Betriebsamkeit. Nur die Scheinwerfer der Pistenfahrzeuge, die bereits ihre Spuren ziehen, lassen dies erahnen. Der Arbeitstag beginnt früh für
das Pistenteam rund um Mario Tschofen, Leiter der Pistenpräparation in der Silvretta Montafon. Es ist vier Uhr morgens. Noch ist die Sonne nicht aufgegangen. Doch bald werden die Berggipfel im ersten Licht erstrahlen.
Zweifache Messung mit Präzision
Für Mario Tschofen ist diese Zeit vor dem ersten Tageslicht jeweils eine spezielle Zeit, die er immer wieder aufs Neue genießt. Konzentriert präparieren er und seine Kollegen die Pisten für den neuen Skitag. Schon viele Jahre tut er das. Seit 2013 unterstützt ihn das 3D-Schneehöhenmesssystem von Leica Geosystems dabei. Alle 22 Pistenfahrzeuge sind damit ausgerüstet, davon acht Prinoth- und
vierzehn Pistenbully-Maschinen. Während er sich früher allein auf seine Erfahrung und Geländekenntnisse verließ, so vertraut Mario Tschofen heute auch auf die GPS-Unterstützung von Leica iCON alpine. Immer wieder richtet sich sein Blick auf das Display. Das Geländeprofil und die Schneehöhen sind dort in 3D und nach Schneehöhe farblich fein abgestuft und in Echtzeit dargestellt. Mario Tschofen ist begeistert: „Die Schneehöhen werden sowohl unter dem Fahrzeug als auch unter dem Räumschild gemessen – und das äußerst genau.“ Zu Beginn hätten sie das noch ab und zu überprüft. Doch inzwischen ist das Vertrauen in die Technologie voll da.
Bessere Pisten und längere Saison
Die letzten Winter mit wenig Schnee waren eine Herausforderung für viele Skigebiete, auch für die Silvretta Montafon. „Hätten wir das System nicht im Einsatz gehabt, hätten wir nicht über so lange Dauer eine so gute Pistenqualität sicherstellen können“, so Mario Tschofen. Auch diesen Winter war sein Team wieder sehr gefordert. Dank genauer Kenntnisse der Schneehöhen über das ganze Skigebiet kann Schnee aus vorhandenen Schneedepots gezielt an neuralgische Stellen verschoben oder diese präzise beschneit werden. Schließlich soll die Saison so lange wie möglich dauern – gerade auch in Jahren, in denen Ostern so spät stattfindet wie dieses Jahr.
Keine Zusatzinvestitionen vor Ort
Das System läuft webbasiert und bedingt einzig eine gute Mobilfunkabdeckung. „Dadurch sind für das Skigebiet außer der System-Hardware und -Software keine Zusatzinvestitionen in die Infrastruktur vor Ort nötig, wie z. B. kostspielige Server oder zusätzliche Wifi-Hotspots“, so Lukas Ingold, der bei Leica Geosystems für das Business Development der 3D-Schneehöhenmessung und des Schneemanagements verantwortlich ist. Er ist aktuell vor Ort, um sich mit den Fahrern auszutauschen und Inputs für künftige Optimierungen und Weiterentwicklungen aufzunehmen. Laut Ingold ist das System auch auf anderen (Bau-)Maschinen einsetzbar, beispielsweise für den Sommereinsatz auf einem Bagger. Die Investition kann sich also doppelt auszahlen.
Vom Vermessungsprofi weltweit erprobt
Die Technologie der 3D-Schneehöhenmessung basiert auf einer Technologie, die weltweit auf Baustellen eingesetzt wird und tausendfach erprobt wurde. Leica Geosystems hat dieses Know-how auf die spezielle Anwendung in Skigebieten adaptiert und optimiert. Unzählige Pistenfahrzeuge im europäischen Alpenraum und in Skandinavien sind inzwischen damit ausgerüstet. Erste Systeme sind auch in Nordamerika im Einsatz.
Kompatibel mit Fahrzeugen aller Hersteller
Leica iCON alpine kann auf Pistenfahrzeugen aller Hersteller wie Pistenbully und Prinoth etc. installiert werden. Prinoth bietet für ihre Fahrzeuge mit dem Leica iCON alpine Ready-Kit eine entsprechende Vorrüstung an. Damit reduziert sich die Inbetriebnahme und Einmessung des Systems vor Ort auf ein bis zwei Stunden.
Auch ideal für Funparks
Seit 2015 nutzt Silvretta Montafon das System auch für den Bau ihres großen Funparks. Damit lässt sich ein Funpark planen, effizient herstellen und während der Saison optimal pflegen. Und im folgenden Jahr einfach und gezielt reproduzieren.
Der Tag kann beginnen
Inzwischen ist die Sonne aufgegangen und die ersten „Early Bird“-Skifahrer ziehen ihre Kurven in den frisch präparierten Schnee. Unwissend, wie viel Sorgfalt, Planung und Aufwand hinter solchen idealen Pistenverhältnissen stecken. Zufriedene Gesichter allerorts, das erfreut auch den Leiter der Pistenpräparation.