Mit der technischen Beschneiung können natürliche Schwankungen ausgeglichen sowie vor allem Planungs- und Schneesicherheit garantiert werden. In Mellau informierten (v. li. n. re.) Andreas Gapp (Fachgruppenobmann Seilbahnen), Günther Aigner (Skitourismusforscher), Markus Simma (Geschäftsführer Seilbahnen Damüls) und Michael Tagwerker (Geschäftsführer Sparte Transport und Verkehr WKV) über die Entwicklung der technischen Beschneiung in Vorarlberg.
Foto: WKV/Frederick Sams
Beschneiung Seilbahnen

TECHNISCHE BESCHNEIUNG

Vorarlberg sorgt für Schnee 

Studien zeigen, dass es in Vorarlberg auch in den nächsten 30 Jahren noch ausreichend Schnee zum Skifahren geben wird, aber der Saisonstart im Dezember könnte zukünftig deutlich ungewisser werden. Die Skigebiete investieren daher vermehrt in die technische Beschneiung und Pistenqualität. 

von: TS

Laut offiziellen österreichische Klimaszenarien ÖKS15 und damit dem aktuellen Stand der Wissenschaft wird im schlechtesten Fall bis 2050 von einer weiteren Erwärmung der Winter um 1,4 °C ausgegangen. Gleichzeitig wird es tendenziell zunehmend Winterniederschlag geben. Die Schneegrenze werde somit in diesem Zeitraum um weitere gut 200 m ansteigen. In 30 Jahren – mit den heutigen Möglichkeiten der technischen Beschneiung – sind aber immer noch 80 % der heute bestehenden österreichischen Skigebiete schneesicher, wie Skitourismusforscher Günther Aigner (Geschäftsführer Zukunft Skisport) erklärt.

Über die Themen Schneesicherheit und technische Beschneiung in Vorarlberg informierten Aigner und Vertreter der Fachgruppe der Seilbahnen in der WKO Vorarlberg bei einer Pressekonferenz bei der Talstation der Mellaubahn. „Die Wissenschaft liefert uns mit ihren Klimamodellsimulationen die Zuversicht, dass wir im Jahr 2050 in den klassischen Skigebieten der Ostalpen noch Skifahren können“, fasst der Forscher die Erkenntnisse der Wissenschaft zusammen. Der Saisonstart im Dezember könnte – wenn auch nicht heuer – zukünftig aber deutlich ungewisser werden. 

„Für die Bergbahnen bedeutet das, Strategien zu entwickeln, um diese Volatilität ausgleichen und den Gästen Planungs- und Schneesicherheit garantieren zu können. Und genau hier setzt die technische Beschneiung an. Mit ihrer Hilfe können Schwankungen bei der Verfügbarkeit von Naturschnee kompensiert werden“, betonte Andreas Gapp, Fachgruppenobmann der Vorarlberger Seilbahnen.

Pistenqualität und Schneesicherheit entscheidend

Die technische Beschneiung ist relevanter als je zuvor, zumal sich die Erwartungen der Gäste an die Pistenqualität stark erhöht haben. Gästebefragungen zeigen, dass eine ausgezeichnete Pistenqualität und Schneesicherheit ausschlaggebende Kriterien sind, warum Gäste ihren Winterurlaub in Vorarlberg verbringen möchten. „Oder um es noch deutlicher zu machen: ohne Schneesicherheit weniger Wintergäste. Die technische Beschneiung hilft also, den Wintertourismus für uns alle in Vorarlberg abzusichern“, unterstreicht Andreas Gapp. 

Aus diesem Grund wurden in den vergangenen drei Jahren im Land rund 42 Mio. Euro in die Beschneiung und die Pistenqualität investiert. Für die soeben angelaufene Wintersaison 2024/25 liegen die Investitionen in diesem Bereich bei knapp 10 Mio. Euro, verteilt auf die vorarlbergweit 32 Skigebiete und rund 2.400 Schneeerzeuger und Pistenverbesserungen.

„Eine weiße, tief verschneite Winterlandschaft und viel Naturschnee sind uns und allen anderen Vorarlberger Bergbahnen natürlich ebenfalls lieber als beschneien zu müssen, da sind wir uns alle einig. Aber wir können die natürlichen Schneefälle nicht beeinflussen. Was wir mit unseren 84 Mitarbeitenden aber können, ist einen Beitrag zur Planungssicherheit zu leisten, gerade was den Saisonstart betrifft“, betont auch Markus Simma, Geschäftsführer der Damülser Seilbahnen. Davon würden alle Beteiligten der Wertschöpfungskette im Tourismus profitieren.

Technische Beschneiung in Vorarlberg besonders ökologisch

Für die technische Beschneiung braucht es in erster Linie Luft, Wasser, Energie und einen Erzeuger. „Und dabei wird nirgendwo auf der Welt ökologischer beschneit als in Vorarlberg“, argumentiert Skitourismusforscher Günther Aigner. Dies hat mehrere Gründe: Der Wasserbedarf der Beschneiung sei ein hervorragendes Beispiel für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. Das verwendete Wasser kehrt nach der Schneeschmelze vollständig, unverändert und trinkbar in den natürlichen Wasserkreislauf zurück. 

„Und dank der Verwendung von Energie aus erneuerbaren Quellen ist der CO2-Fußabdruck der technischen Beschneiung in Österreich mit circa 54 Gramm CO2 pro Skifahrertag erstaunlich gering. Das entspricht einer Fahrt von circa 300 Metern mit einem Dieselauto“, ergänzt Aigner. Mit modernen Anlagen und umfangreichen Zusatzprogrammen zum Schutz von Flora und Fauna werde ein weiterer positiver Beitrag geleistet. Insgesamt beziehen die österreichischen Seilbahnen inzwischen ihren Strom zu 99,9 % aus erneuerbaren Energien.


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