Es ist jedes Jahr dasselbe. Die Saison ist noch nicht zu Ende und es wird schon Bilanz gezogen. Einmal verheißt man eine „Rekordsaison“, um dann doch festzustellen, dass es nicht ganz gereicht hat. Dann wieder prophezeit man „ein kleines Minus“, welches sich am Ende doch als empfindlicher Rückgang herausstellt. Es sind immer die Nächtigungen, die hier als Messgröße genannt werden, wohl wissend, dass sie nur ein unscharfes Bild vom tatsächlichen wirtschaftlichen Verlauf einer Saison liefern.
Die heurige Sommersaison zeigt bislang einen positiven Nächtigungszuwachs und einen Rekordwert bei den Gästezahlen.
Doch wie sieht es mit den Umsätzen oder gar mit der Wertschöpfung aus?
Fragt man die Leistungsträger, dann haben die Billigangebote zugenommen, konnten die Listenpreise bei weitem nicht durchgesetzt werden, verzeichneten die Gastronomiebetriebe und viele Infrastrukturbetreiber empfindliche Rückgänge. Viele Hotelbuchungsstellen wurden zum Basar umfunktioniert – soviel gefeilscht wie heuer wurde kaum einmal.
Die Übernachtungspreise fielen in den Keller.
Trotzdem müssen wir zugeben, dass wir nicht genau wissen, wie sich diese wahrgenommene Situation tatsächlich auf die Umsätze und die Wertschöpfung ausgewirkt hat. Es fehlen die Instrumente, die uns rasch verlässliche objektive Ergebnisse liefern.
Es wäre wichtig exakt zu wissen, welche Produkte zu den Gewinnern und welche zu den Verlierern gehören. Vermutungen allein bringen uns nicht weiter.
Simon Gspan