Tourismus

Seilbahnwirtschaft in der Retroperspektive 2015

2015 war ein Jahr, in dem die Seilbahnwirtschaft des Alpenraumes sich trotz ungünstiger ökonomischer Rahmenbedingungen wieder einmal als wirtschaftliche Festung sowie als Rückgrat und „Leithammel“ des Tourismus erwiesen hat.

Ein guter Verlauf der Wintersaison 2014/15 und ein Bilderbuch-Sommer sorgten für gute Umsatz- und positive Ertragsentwicklungen. Es zeigt sich damit deutlich, dass dazu vor allem günstige Wetterkonstellationen eine mitentscheidende Rolle spielen. Doch dies allein ist kein Selbstläufer, denn ohne Innovationen, unternehmerisches Risiko in Qualitätsinvestitionen, weitblickende Unternehmensstrategien sowie partnerschaftliche Betriebsführung stellt sich kein Erfolg ein.

Nicht selbsternannte Zukunftsvisionäre und „Klima-Kassandras“, die immer wieder über diverse Medien das Ende des Wintersports einläuten, oder gar die „Ökologie-Fundis“, denen Ameisenhaufen, Braunkehlchen, Löwenzahn-Spezies etc. wichtiger sind als z. B. die Prosperität entlegener hochalpiner Räume, schaffen die Basis für sichere Arbeitsplätze und damit für den hohen Lebensstandard in diesen Regionen. Und schon gar nicht die Politik, die sich angesichts leider steigender Arbeitslosen-zahlen nahezu tagtäglich mit diversen Ankündigen und Versprechungen anmaßt, zig neue Arbeitsplätze zu gründen.

Es sind die Unternehmen, die Jobs schaffen und anbieten können in der Seilbahn-wirtschaft, im Tourismus und in der übrigen Wirtschaft.

Dazu bedarf es aber einer wirtschaftsfreundlichen Gesinnung generell, die in unserer Wohlstandsgesellschaft leider weitgehend „abgetaucht“ zu sein scheint, sowie einer emotionalen positiven Grundstimmung, einem Wirtschaftsklima, das Optimismus erlaubt. Der berühmte österreichische Nationalökonom Joseph Alois Schumpeter hatte schon 1911 in seiner „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung“ erkannt und hervorgehoben, dass vor allem psychologische Motive, zu denen auch die Freude am Gestalten zählt, Pionierleistungen aus dem Wechselspiel „Innovation und Imitation“ entstehen lassen.

Doch die allseits kritisierte, allen politischen Beteuerungen und Sonntagsreden zum Trotz, weiter im Vormarsch befindliche Bürokratie – wie z. B. die 1.209 Paragrafen des österreichischen Arbeitnehmerschutzes und gar nicht zu reden von den umwelt-bürokratischen Blüten – hemmen den Unternehmergeist. Nur er erzeugt Innovationen und treibt damit Wirtschaftswachstum und sozialen Wandel voran.

Die fehlende Flexibilität der Gewerkschaften bei den Arbeitszeiten, der Ruf nach der 35-Stunden-Woche oder gar die kollektive Mindestlohn-Forderung für alle Branchen runden das gegenwärtige Wirtschaftsbild ab. Auch sie schaffen keine Arbeitsplätze, sondern gefährden diese.

Statt den Unternehmen mit neuen Belastungen und grenzwertigen Auflagen zu drohen und in der Folge das Wirtschaften noch mehr zu verkomplizieren, sollte ihnen vielmehr der Rücken frei gehalten werden, damit sie alte Jobs halten und neue Jobs schaffen können.

Wahrscheinlich ein frommer Wunsch für Weihnachten des ablaufenden Jahres und kein politischer Vorsatz für 2016! Oder doch? Man sollte zwar die Hoffnung nicht aufgeben, doch wir wurden leider schon zu oft enttäuscht.

Helmut Lamprecht

Foto: S. Gapp
Dr. Helmut Lamprecht, Gerichtlich beeideter Sachverständiger für Verkehrssicherungspflicht auf Skipisten
Foto: S. Gapp

Foto: Sunkid

„Alles unter einem Dach“ – moderner Zauberteppich und familienfreundlicher Gehweg in Haute-Nandez in der Schweiz.

Weiterlesen
Foto: Nikolaus Faistauer Photography

Die drei Regionen des Alpin Card Ticketverbunds ziehen nach den ersten Monaten mit Smartphone Ticket im Echtbetrieb Bilanz: Die BLE-Technologie von…

Weiterlesen
Foto: Seilbahnen Schweiz

Aufgrund der späten Ostern fallen die Sportferien in der Schweiz in diesem Jahr in vielen Regionen in den März. Trotzdem gab es im Februar einen…

Weiterlesen
Foto: Kässbohrer

Der "AutroTracer" für den Pistenbully ist ein selbständig mitlenkendes Assistenzsystem, das Spurstabilität und Manövrierbarkeit der Maschine unter…

Weiterlesen

Die Jury des Swiss Mountain Award hat wegweisende Projekte der Unternehmen Remontées Mécaniques Grimentz-Zinal SA, Mantis Ropeway Technologies AG und…

Weiterlesen
Foto: Leitner

Ein Mix aus Komfort- und Effizienzsteigerung bildet die Basis für die Aktivitäten des italienischen Seilbahnherstellers Leitner in Frankreich,…

Weiterlesen
Rendering: Garaventa AG

Garaventa begleitete die Säntis-Schwebebahn AG von der Projektentwicklung bis zur Baubewilligung. Ende 2026 sollen die ersten Gäste mit der neuen…

Weiterlesen
Foto: Jakob Zeller

Bei der FIS Alpinen Ski-Weltmeisterschaften Saalbach 2025 sorgte Kässbohrer als „Official Supplier“ mit acht Pistenbully für eine professionelle…

Weiterlesen
Foto: Pixabay

Anlässlich der internationalen Fachmesse Interalpin in Innsbruck veranstaltet die OITAF am Vormittag des 7. Mai 2025 im Kongresszentrum erneut ein…

Weiterlesen
Foto: Kellenberger Photographie/ETH-RAT

Im ISR-Interview erklärt Prof. Dr. Jürg Schweizer vom WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF welche Auswirkungen der Klimawandel auf die…

Weiterlesen
Foto: shutterstock

Die von Kids & Fun Consulting durchgeführte Studie „Die Welt der Mütter: Familienalltag als Schlüssel zu Konsum- und Reiseentscheidungen“ bietet…

Weiterlesen
Foto:

Nach mehreren kleineren Modernisierungen erhält die Standseilbahn Monte Brè in Lugano (CH) nun eine größere mit dem Ersatz der Fahrzeuge der zweiten…

Weiterlesen
Foto: TVB Paznaun – Ischgl

Ein außergewöhnliches Projekt auf 2.624 Metern Höhe: In Zusammenarbeit mit der Lego GmbH haben die Silvrettaseilbahn AG und der Tourismusverband…

Weiterlesen
Foto: Thomas Kovacsics

Ab der Wintersaison 2025/26 erweitern die „Senderbahn Hauser Kaibling“ von Leitner und „Mitterhausalm I“ der Doppelmayr-Gruppe auf der Planai das…

Weiterlesen
Foto: 3Con

Für optimale Loipenbedingungen beim Biathlon-Weltcup setzte der Veranstalter auf das temperaturunabhängige All-Wetter-Beschneiungssystem "Snow4Ever…

Weiterlesen