Der Großteil der Skigebiete beschneit heute einen wesentlichen Teil der Standardpisten vom Gipfel bis ins Tal. Über 80 % der Wintergäste kommen des Schneesportes wegen in die Berge. Wichtig ist also, wie viele Pisten beschneit sind. Der Zustand der mechanisch beschneiten Pisten ist in aller Regel perfekt. So kann man sich nun allen ernstes fragen, was sagen die Schneehöhen noch aus. Braucht es diese Informationen überhaupt oder braucht es beides? Schneehöhen alleine sagen über die Anzahl geöffneter Pisten vom Berg bis ins Tal noch gar nichts aus. Schneehöhen-Angaben sind ohnehin fragwürdig, insbesondere in Talschaften mit relativ viel Wind. Dort sind ganze Bergkämme und -flanken blank gefegt und in den Mulden hat es X Meter hohe Schneemassen. Die eine Talseite ist braun, die andere weiß. Es gibt Skigebiete, die benötigen für die Pflege von guten Natur-Schneepisten 3 bis 5 m Schnee und mehr. Überall dort aber, wo die Alpweiden bis zum Gipfel reichen, genügen 50 bis 100 cm Naturschnee zur Pistenpflege. Oder: Die mechanisch beschneiten Pisten sind eingeschneit vom Berg bis ins Tal, im Tal liegt kein Naturschnee, die Piste verfügt aber über eine Schneedecke von 80 cm. Was soll man da publizieren? Es interessiert den Gast also höchstens noch, liegt im Ferienort Naturschnee, ist es weiß oder braun. Der Gast konsultiert die aktuellen Wetter-, Schnee- und Pisten-Verhältnisse immer mehr über Internet und die Webcams der Ferienorte und Skigebiete und im Fernsehen die Live-Bilder. Warum also nicht weg mit dem "alten Zopf" der fraglichen Schneehöhen-Angaben? Dafür aber weiter verbesserte Detail-Informationen über Anzahl, Länge und Höhenunterschied der Pisten, Loipen, Schlittel- und Wanderwege usw. via Webcams und TV-Live-Bilder.
Leo Jeker