Teil einer Ropetaxi-Station: Seilbahnkabinen sollen hier von einer kuppelbaren Einseilumlaufbahn auf die nächste wechseln können.
Foto: Bartholet
Städtische Seilbahnen Bahnen

BARTHOLET MASCHINENBAU AG

Ropetaxi: Seilbahnfahren ohne Umsteigen

Der Schweizer Seilbahnhersteller Bartholet hat mit „Ropetaxi“ eine Lösung entwickelt, bei der Seilbahnkabinen auf Wunsch der Gäste und auf Knopfdruck von einer kuppelbaren Einseilumlaufbahn auf die nächste wechseln. Die erste Anlage dieser Art soll im Schweizer Skigebiet Flims Laax bereits in der Wintersaison 2022/23 in Betrieb gehen.

von: DK

Beim Ropetaxi verfügen die einzelnen Seilbahn-Kabinen über einen von Bartholet entwickelten E-Motion-Antrieb, der das autonome Fahren durch die Stationen ermöglicht. Mittels Weichen innerhalb der Stationen können ganze Seilbahn-Netzwerke und flexible Kombinationen von Strecken gebildet werden. Eine Destinationswahl per Knopfdruck vor dem Einstieg ermöglicht eine ungehinderte Fahrt ohne Umsteigen direkt ans Ziel. Dank dem Ein- und Ausstieg in stehende Kabinen sei die Basis für einen „mannlosen“ Betrieb geschaffen, heißt es von Seiten Bartholet.

Hohes Sicherheitsniveau

Das Ropetaxi habe dasselbe hohe Sicherheitsniveau wie eine gängige kuppelbare Seilbahnanlage. Die Beförderung auf der Strecke erfolgt unverändert am Seil, und der Vorgang der Beschleunigung und Verzögerung in den Stationen wird weiterhin über Reifenförderer gewährleistet. Alle restlichen Reifenförderer in der Stationsumfahrt und im Zustiegsbereich entfallen jedoch, was einen leisen Betrieb erlaubt und die Menge an verbauten Komponenten und deren Wartungsaufwand wesentlich reduziert. Übrig bleibt nur noch die Laufschiene, was die Prozesssicherheit weiter erhöhe, so Bartholet.

Energieversorgung durch Rekuperation

Die Fortbewegung der Kabinen in den Stationen mit 1 m/s erfolgt beim Ropetaxi ausschließlich über den E-Motion-Antrieb. Das Design der Klemme entspricht der neusten Seilbahn-Generation von Bartholet und wird für das System zusätzlich mit zwei redundanten Antriebseinheiten ausgestattet. Die für den selbstfahrenden Betrieb benötigte Energieversorgung erfolgt durch Rekuperation. Die kinetische Energie wird während der Verzögerung bei der Einfahrt des Fahrzeugs in die Station und während der Beschleunigung bei der Ausfahrt in elektrische Energie umgewandelt und gespeichert. Die stufenlose Antriebstechnik erlaubt die Nutzung der Motoren im idealen Leistungs-/Drehmomentbereich.

Intelligentes Prozessleitsystem

Das Prozessleitsystem ermöglicht einen vernetzten Ablauf aller Bewegungen. Die intelligente Personenflusszuteilung mit Zutrittsanzeigen regelt den Einstieg in die richtige, stehende Kabine. Für eine optimale Auslastung wird die Abfahrt automatisch auf die Anzahl der Fahrgäste abgestimmt, welche beim Einstieg erfasst werden. Der sichere Einstieg erfolgt über doppelte Zutrittstüren, welche wie bei einem Aufzug optisch überwacht sind. Nach Verlassen einer Kabine im Einstiegsbereich rücken die dahinterstehenden Kabinen selbstständig nach. Dadurch ist gewährleistet, dass zu jeder Zeit ein Fahrzeug im Einstiegsbereich vorhanden ist. Die schnell schaltenden Weichen in den Stationen werden entsprechend der Destinationswahl des Fahrgastes gestellt. Selbst Verzweigungen ohne Umsteigen sind so realisierbar. Jede Kabine besitzt eine eigene, unabhängige Steuerung für die Motoren und das Überwachen der Sensoren. Zusätzlich sind sie mit Abstandssensoren ausgestattet, um andere Fahrzeuge oder Objekte auf der Fahrspur zu erkennen und automatisch anzuhalten.

Reduzierung der Betriebskosten

Eine Analyse von Bartholet habe ergeben, dass mit dem Ropetaxi-Konzept bis zu 50 % der Leerfahrten vermieden werden können, da die Kabine nur fährt, wenn auch Fahrgäste einsteigen. Somit erfolgten auch nur die Hälfte der Kuppelvorgänge, weniger Verschleiß und Belastung auf alle Teile. Bei Leerbetrieb wird die Seilgeschwindigkeit reduziert. In Kombination mit der Energierückgewinnung durch Rekuperation zeichne sich das Ropetaxi mit einem bis zu 50 % geringeren Energieverbrauch aus und maßgeblich reduzierten Betriebs- und Unterhaltskosten, heißt es von Seiten Bartholet.

Erstes Ropetaxi für Saison 2022/23 in Flims Laax

Wie Bartholet mitteilt, hat die Weiße Arena Gruppe, die das Skigebiet Flims Laax Falera betreibt, einen Auftrag für den Bau einer Ropetaxi-Seilbahn mit fünf Teilstrecken vergeben. Die Planungsarbeiten seien bereits voll im Gang, der Betriebsstart soll vor der Wintersaison 2022/23 erfolgen.


Foto: DSF

Die Mitglieder des Berufsverbands der französischen Skigebietsbetreiber wählten auf dem Jahreskongress von "Domaines Skiables de France" (DSF) in…

Weiterlesen
Foto: Lisa Mathis

Die Vorarlberger Seilbahnbranche traf sich in Dalaas zum Austausch über Tourismustrends und aktuelle Branchenthemen. Im Fokus standen die soziale…

Weiterlesen
Foto: Ski amadé

Der Skiverbund investiert 96 Mio. Euro für die kommende Wintersaison in die Modernisierung der Infrastruktur wie neue Bahnen. Neu ist das hochwertige…

Weiterlesen
Foto: SBS

Die neueste Studie zur Finanzsituation der Schweizer Bergbahnen zeigt, dass 30 % der untersuchten Wintersportbahnen und 75 % der Ausflugsbergbahnen…

Weiterlesen
Foto: Leitner

Der Trend zum ökologisch verantwortungsvollen Betrieb und nachhaltigen Investitionen nimmt weiter an Fahrt auf. In den Schweizer Skigebieten "St.…

Weiterlesen
Foto: Vitalpin / Hintertuxer Gletscher

Laut einer Branchenumfrage von Vitalpin bleibt Skifahren im Trend, während die Nachfrage nach Tourensets stagniert. Optimismus gibt es auch in der…

Weiterlesen
Foto: Chris Bartkowski

Der Präsident von Ski California folgt auf Kelly Pawlak, die sich nach sieben Jahren an der Spitze der National Ski Areas Association (NSAA)…

Weiterlesen
Foto: Doppelmayr

Mit der neuen 10er-Kabinenbahn in der mexikanischen Metropole hat die Doppelmayr-Gruppe ein weiteres großes urbanes Seilbahnprojekt erfolgreich…

Weiterlesen
Foto: Roman Gric

Der Salzburger Hotelier Wilfried Holleis will Ende September die Seilbahn der "Weißsee Gletscherwelt" und das bekannte Berghotel "Rudolfshütte"…

Weiterlesen
Foto: Ötztal Tourismus/Lorenzi

Der ISR Architektur Award zeichnet herausragende Architekturprojekte der Seilbahnbranche aus. Die Preisverleihung in drei Kategorien erfolgt im Rahmen…

Weiterlesen
Foto: Damian Bumann

Am 15. April 2024 fand anlässlich der Messe für Raumplanung in Bergregionen, der Mountain Planet in Grenoble, die Generalversammlung der OITAF im…

Weiterlesen
Foto: Toggenburg Bergbahnen

Die Toggenburg Bergbahnen im Kanton St. Gallen lancieren ein Monats-Aboangebot. Für 79 CHF gibt es uneingeschränkten Zugang am Chäserrugg.

Weiterlesen
Martin Zimmerhofer

Michael Ausserhofer folgt als Geschäftsführer auf Walter Fischer, der in den über 50 Jahren des Bestehens des Unternehmens einen großen Teil der…

Weiterlesen
Foto: Christoph Kleinsasser

Winterliche Stimmung im Sommer herrschte bei der steirischen Seilbahn-Tagung am Dachstein. Die Seilbahnen im Bundesland sind für die kommende Saison…

Weiterlesen
Foto: Swatch Nines

Seit dem Start im Jahr 2015 erweitert die Bike Republic Sölden kontinuierlich ihr Angebot. Jüngster Neuzugang ist ein XXL-Dirtpark mit Freeride Line…

Weiterlesen