Der Pitztaler Gletscherexpress ist eine Standseilbahn, die durch einen Stollen auf den Pitztaler Gletscher auf 2.840 m Höhe führt. Sie ist die einzige Zubringerbahn auf den Gletscher. Während der Gletscherexpress am 15. Juli 2022 mit neuen Wagen in den Sommerbetrieb starten soll, bleiben sämtliche anderen Anlagen wie Gleise oder die Tal- und die Bergstation unverändert bestehen. Vor allem damit keine neue Seilrechnung gemacht werden muss, haben die neuen Wagen in etwa dasselbe Gewicht und dieselben Außenmaße wie ihre Vorgänger. Auch an der Förderleistung wird sich nichts ändern.
Schwerpunkt auf Gästekomfort
Wie Franz Wackernell, Geschäftsführer der Pitztaler Gletscherbahn, erklärt, steht bei den neuen Wagen vor allem die Komfortverbesserung für die Gäste im Vordergrund. Die beiden neuen Garnituren werden weiterhin Raum für 200 Passagiere bieten, wobei sich durch technische Änderungen der zur Verfügung stehende Platz pro Person um rund 15 % erhöht. Zudem sollen die neuen Wagen deutlich leiser und vibrationsärmer werden.
Entkoppeltes Fahrwerk
Möglich wird dies durch ein sogenanntes entkoppeltes Fahrwerk, bei dem Unterbau und Oberbau voneinander getrennt sind. „Durch die Entkoppelung können wir den Geräuschpegel in den Fahrgasträumen deutlich absenken und ein ruhigeres Fahrverhalten sicherstellen. Zudem sind die Räder der Standseilbahn am modernsten Stand der Technik gummigefedert“, erklärt Damian Zenklusen von Doppelmayr/Garaventa. „Der neue Gletscherexpress im Pitztal ist die erste Standseilbahn mit First-Class-Fahrkomfort in Anlehnung an das D-Line Konzept von Doppelmayr“, so Zenklusen weiter.
Neues Design
Auch beim Design der Kabinen stand der Komfort im Vordergrund. „Dieses entstand in enger Abstimmung mit der Pitztaler Gletscherbahn und sticht mit der markanten und klaren Linienführung sofort hervor“, betont Michael Leithinger von dem mit dem Kabinenaufbau beauftragten Unternehmen Carvatech. Im Inneren sollen dabei das größere Raumvolumen, ein neues Beleuchtungskonzept und hochwertige Materialien für ein angenehmes Ambiente sorgen.
Die Energieversorgung für die Wagen kommt von Generatoren an den Rädern. Mehr darüber und zur Entkoppelung zwischen Ober- und Unterbau erfahren Sie in der im Sommer erscheinenden ISR-Ausgabe 3/2022.