Der PistenBully 600 E+ wurde Anfang Februar 2012 auf den Pisten des Kaunertaler Gletschers von Kunden aus Österreich, Italien, der Schweiz und Deutschland und der Fachpresse nicht nur begutachtet, sondern konnte auch selbst gefahren werden. Die Kässbohrer Geländefahrzeug AG hat den ersten dieselelektrischen PistenBully seit mehreren Wochen im Einsatz.
Von der Studie zum Serienfahrzeug
Der PistenBully 600 E+ war zum ersten Mal als Studie PistenBully EQ.1 mit dieselelektrischem Antrieb (Hybridantrieb) auf der Interalpin 2009 in Innsbruck zu sehen. Das Fahrzeug setzte in Sachen nachhaltiger Fahrzeugtechnologie den Maßstab für die Branche. PistenBully 600 TwinPower und PistenBully 600 E+ sind zwei Fahrzeuge, die für das beispielhafte Nachhaltigkeitsengagement der Laupheimer stehen. Seit Beginn der Studie durchlief der PistenBully EQ.1 zahlreiche Tests und belegte, dass sich mit dieser Technologie bis zu 20 % Kraftstoff einsparen lassen. Heute ist das Fahrzeug als PistenBully 600 E+ im Einsatz. Er wird den Forderungen nach umweltfreundlichem, ressourcenschonendem und vor allem kostengünstigem Fahren in dieser Fahrzeugklasse gerecht.
Dieselelektrischer Antrieb mit vielen Vorteilen
Dieselelektrische Antriebe sind genau genommen elektrische Antriebe, die ihr eigenes Kraftwerk mit sich führen – einen Generator, der von einem leistungsstarken Dieselmotor angetrieben wird. Mit der erzeugten elektrischen Energie werden neben den Fahrmotoren auch Elektromotoren für den unmittelbaren Antrieb von Fräse und Winde versorgt. Mit dieser Technologie wird der PistenBully 600 E/E+ zu einer Art Powerstation, die es erlaubt, auch externe Geräte anzuschließen. Im Vergleich zu einem hydrostatischen Fahrantrieb wird mit einer niedrigeren Leistung der gleiche oder vielmehr ein besserer Wirkungsgrad erzielt. Ein besonderer Vorteil ist der geringere Kraftstoffverbrauch von bis zu 20 %. Einerseits reduzieren sich dadurch die Emissionen, andererseits verringern sich die Betriebskosten – das Fahrzeug wird somit wirtschaftlicher. Darüber hinaus wird die Energie bei Talfahrt zurückgespeist und genutzt, um die Schneefräse anzutreiben. Auch rein funktional bringt diese Antriebsart Vorteile mit sich, da kein hydraulischer Antrieb für Zusatzgeräte mehr benötigt wird, sondern diese elektrisch betrieben werden können. Dadurch entfallen Hydraulikpumpen sowie -schläuche und die mit ihnen verbundene Gefahr von Leckagen. Außerdem stellt der Hybridantrieb genügend Leistung zur Verfügung, um externe elektrische Arbeitsgeräte, z.B. für Reparaturarbeiten, zu betreiben. Der dieselelektrische Antrieb wurde in enger Zusammenarbeit mit externen Partnern und Hochschulen entwickelt.