Die Weisse Arena Gruppe in Laax im Schweizer Kanton Graubünden ist seit vielen Jahren das Mekka der internationalen Freestyle- und Snowboardszene und Austragungsort hochkarätiger Sportevents wie der Burton European Open oder der European Freeski Open. Die Snowboarder, Freestyler und Freerider entwickeln ihren Sport immer weiter und suchen stets nach dem neuesten „Kick“, d. h., sie möchten immer höher und weiter springen.
Genau das wird ihnen seit vielen Jahren in den Snowparks der Wintersportdestination in Laax geboten. Dazu Reto Poltéra, Mitglied der Geschäftsleitung und verantwortlich für die Bereiche Sport und Freizeit: „Während Ende der 1980er-Jahre bei uns die Halfpipes noch händisch mit Schaufeln und Anfang der 1990er-Jahre dann mit Schreitbaggern gebaut wurden und höchstens bis 2,5 m hoch waren, brachte unser CEO Reto Gurtner in der Folge die erste Halfpipe-Maschine aus den USA nach Europa.
Ab 1998 begann auch die Zaugg AG Eggiwil aus der Schweiz mit dem Bau von Halfpipe-Fräsen, und schon sehr bald setzten wir eine davon ein. Seit der ersten Maschine sind wir vollauf von ihr überzeugt. Die Maschinentechnik ist perfekt, das Material ist von höchster Qualität und das Konzept ist sehr durchdacht. Aufgrund dieser positiven Erfahrung haben wir mit Zaugg bereits gemeinsam das ‚Pipe Monster 18ft‘ entwickelt, und darauf folgten schließlich das ‚Pipe Monster 22ft‘ und eben jetzt das ‚Pipe Monster 22ft+‘ mit einer Pipe-Höhe von 6,90 m.
Das ist weltweit einmalig. Damit konnten wir auf die Wintersaison 2014/15 die größte im Winter permanent betriebene Halfpipe realisieren. Sie ist 200 m lang, 22 m breit und eben 6,90 m hoch. Im Grunde genommen möchten wir damit den Halfpipe-Benutzern noch mehr Sicherheit und Komfort bieten, denn in dieser Ausführung können sie noch höher springen und haben mehr Platz für die Landung. Das Feedback ist bislang extrem gut, weil das Fahrgefühl jetzt noch besser ist. Wir shapen die Halfpipe mittlerweile auch jeden Tag, und diese Qualität hat uns noch mehr Erfolg gebracht.“
Durch den Ausbau der Halfpipe auf diese Dimension ist die Weisse Arena Gruppe in Laax nun auch Trainingsstützpunkt des Verbandes Swiss-Ski für Freestyle. Um Kunstschnee zu sparen, wurde bereits im Sommer das Gelände für den Halfpipe-Bau optimal vorbereitet. Die Vorkonstruktion wurde in der Folge mit technischem Schnee gefüllt: „Wir haben extrem verbreitert, sodass wir hier anfangs auf der Seite mehr als 3 m technischen Schnee hatten, dadurch müssen wir nur einmal einschneien, und das hält dann die ganze Saison“, betont Poltéra. Im Sommer wird die Halfpipe mit Erdreich zugedeckt und begrünt.
Das „Pipe Monster 22ft+“ im Detail
Diese Halfpipe-Fräse ist eine Weiterentwicklung des „Pipe Monster 22ft“ und unterscheidet sich hauptsächlich durch einen Aufbausatz, der bei Bedarf auch nachgerüstet werden kann. Daniel Frutiger, CEO der Firma Zaugg, erklärt: „Auf Anregung der Verantwortlichen der Destination Weisse Arena Gruppe in Laax haben wir eine Alternative gesucht, um damit eine Pipehöhe von 6,90 m (anstatt der bisherigen 6,70 m) zu erzielen. Der von uns entwickelte Aufbausatz aus hochwertigen Stahl ist in Leichtbauweise ausgeführt und die ideale Lösung – weil einfach und kostengünstig.“
Das Pipe Monster 22ft+ verfügt über eine Seitenverschiebung (1.800 mm) und kann problemlos mittels Schnellwechselsystem an alle leistungsstärkeren Pistenfahrzeuge montiert werden. Die Bedienung des Pipe Monsters erfolgt vom Cockpit aus. Die Arbeitsgeschwindigkeit der Halfpipe-Fräse liegt bei 500 bis 800 m/h. Außerdem ist der Einbau einer Neigungsmessung im Pistenfahrzeug erforderlich: Beim Bau einer Halfpipe gibt es immer eine Gerade namens „Vert“.
Dabei handelt es sich um die Absprungfläche (nach oben) für den Snowboarder oder Freestyler, die maßgeblich für die Höhe oder Weite des Sprungs ist. Diese muss einen bestimmten Winkel haben, und dafür braucht es eine Neigungsmessung. Das „Pipe Monster 22ft+“ ist darüber hinaus mit einem drehbaren, viergliedrigen Kamin ausgestattet. Damit kann der Schnee bis zu maximal 30 m ausgeworfen werden. Aber auch die gezielte Schneeablage ist bis auf eine Distanz von zirka 4 m möglich. Das Gesamtgewicht des „Pipe Monster 22ft+“ liegt bei ungefähr 1.500 kg.
„Olympische“ Halfpipe-Fräsen
Das Schweizer Unternehmen Zaugg aus Eggiwil beschäftigt sich bereits seit 1998 mit der Entwicklung und Produktion von Halfpipe-Fräsen, und ist seit 2008 auch offizieller Partner des Internationalen Skiverbandes (FIS). Zuletzt wurde die Halfpipe für die Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi (2014) mit einem „Pipe Monster 22ft“ aus dem Hause Zaugg hergestellt. Mittlerweile kann mit den „Pipe Monstern“ oder den „Pipe Designern“ die gesamte Halfpipe-Palette realisiert werden: „Als ich 1998 bei der Zaugg AG als CEO angefangen habe, haben wir eigentlich erst richtig mit der Entwicklung von Halfpipe-Fräsen begonnen. Sie sollten nicht nur ein technisch ausgereiftes Produkt in bester Qualität sein, das im Einsatz seine Stärken ausspielt, sondern bereits durch ihre Bezeichnungen im Gedächtnis bleiben. Deshalb habe ich großen Wert auf die Namensgebung gelegt. Dabei ist mir stets mein Bruder Beat behilflich, der in Hollywood erfolgreich als Art Director tätig ist“, betont CEO Daniel Frutiger.
Der größte Absatzmarkt für die Halfpipe-Fräsen von Zaugg ist Nordamerika. Weltweit sind derzeit zirka 300 Maschinen im Einsatz. Verstärkte Nachfrage herrscht zur Zeit nach dem „Pipe Monster 22ft+“, eines davon wird nach Calgary in den USA ausgeliefert.