Rechtzeitig vor der Wintersaison 2016/2017 wurde die neue Pendelbahn zwischen Lech und dem Ortsteil Oberlech feierlich eröffnet. Für die seilbahntechnische Ausführung zeichnete die Firma Steurer verantwortlich, während der gesamte elektrotechnische Teil durch die Firma FREY Austria realisiert wurde. Das harmonische Zusammenwirken der beiden Unternehmen ermöglichte die termingerechte Fertigstellung der Anlage und die Aufnahme des öffentlichen Betriebes mit 8. Dezember 2016.
Der Lieferumfang beinhaltete für FREY Austria die kompletten elektrotechnischen Antriebs- sowie sicherheitstechnischen Einrichtungen nach CEN-Vorschriften. Dazu zählen die Steuerschränke mit Hauptantriebs-, Kopierwerks- und Bremsensteuerung, das übersichtlich gestaltete Steuerpult mit modernster Visualisierungseinrichtung, die Bedieneinrichtungen in den Stationen sowie die fehlersichere Kommunikation zu den beiden Fahrzeugen. Der Hauptantrieb wurde im Untergeschoss als Drehstromantrieb in Kombination mit einem rückspeisefähigen Umrichter aus dem Hause Siemens ausgeführt.
Technische Informationen
Die neue CEN-Seilbahnsteuerung wurde mit bewährten Siemens Automatisierungsgeräten der Type Simatic-S7-F (Fail-safe) ausgestattet, die ein Höchstmaß an Anlagenverfügbarkeit gewährleisten.
Für den FU-geregelten Hauptantrieb wählte Frey den bewährten S150-Umrichter der SINAMICS-Familie sowie die energieeffiziente 1PH8-AC Maschine aus dem Hause Siemens. Die Ansteuerung des Antriebes (mittels dezentraler F-Peripherieanschaltung) erfolgt über die überlagerte fehlersichere Hauptbahnsteuerung S7-317F. Die Kopierwerkssteuerungen sowie die Bremsensteuerung wurden mit unabhängigen fehlersicheren IM-151 F-PN-Steuerungen realisiert, welche untereinander vernetzt sind.
Die neue FREY-Seilbahnsteuerung wurde außerdem mit einer integrierten Tele-Service Funktion ausgestattet, welche die Wartung deutlich vereinfacht. Ein Großteil der Wartungsarbeiten läßt sich kosteneffizient von der Service-Zentrale Innsbruck aus erledigen. Neben der Kosten- und Zeitersparnis steigt auch die Verfügbarkeit der Anlage erheblich.
VOIP-Audioanlage sowie HD-Video-Beobachtungssystem
Die vollständige redundante LWL-Vernetzung der Anlage mit der Tal- und Bergstation sowie der beiden Stützenbauwerke ermöglichte zusätzlich zur Seilbahnsteuerung die Installation einer modernen digitalen Audio- sowie HD-Videoüberwachungseinrichtung. Für den Betriebsleiter wurde dadurch die Möglichkeit geschaffen, alle Bereiche der Seilbahn im Kommandoraum einzusehen sowie im Bedarfsfall mittels Zoomfunktion z. B. Seilverlauf, Kabinenlage etc. zu beurteilen.
Ein weiterer Komfort für das Bedienpersonal ist die gezielte kristallklare VOIP-Sprachverbindung (Voice over IP) zwischen allen Endgeräten in den Stationsräumen sowie zu den beiden Fahrzeugen. Vom Hauptsteuerpult aus kann die Gesamtanlage benutzerfreundlich bedient und beobachtet werden.