Neben dem traditionellen Seilbahnbau war im Jahr 2015 die Herstellung und Montage etlicher Schrägaufzüge einer der Schwerpunkte. Des Weiteren wurde auch eine Vielzahl von Lawinenwächtern installiert. Zielorientierte und hoch motivierte Mitarbeiter, die die beste Leistung für den Kunden erbringen wollen, prägen die Unternehmenskultur der Inauen-Schätti AG. Nachfolgender Auszug zeigt exemplarisch die Breite dieser Leistungsfähigkeit mit sehr individuellen Lösungen:
8er-Kompaktseilbahn - Fajã dos Padres
Fajã dos Padres befindet sich an der Südküste der portugiesischen Insel Madeira am Fuße der berühmten Steilklippe Cabo Girão und ist heute nur per Schiff oder per spektakulärem Vertikalaufzug zugänglich. Dieses touristische Kleinod hat eine Geschichte, die bis zu den Anfängen der Kolonisierung von Madeira zurückreicht, und ist bekannt für seinen ausgezeichneten Madeira-Wein. Ab 2016 wird diese abgelegene Tourismusidylle wesentlich komfortabler zugänglich sein. Dafür sorgt eine neue Kompaktseilbahn (Pendelbahnsystem) mit 8er-Kabinen, die die Förderleistung um 180 P/h erhöht (s. Bild 1). Sie wurde in Zusammenarbeit mit der Doppelmayr/Garaventa-Gruppe umgesetzt. Die Fahrstrecke beträgt lediglich 500 m, weist aber eine Höhendifferenz von 316 m auf und ist daher sehr steil. Die integrierte Räumung garantiert im Notfall die sichere Rückbringung der Passagiere in die Stationen.
Seilzug 2S-Bahn - La Massana
Unter zeitlichem Hochdruck montierte die Inauen-Schätti AG in diesem Sommer ein neues Tragseil für die 2S-Bahn (Zweiseilumlaufbahn) in La Massana im Fürstentum Andorra. Dabei kamen dem Spezialisten für anspruchsvolle Seilzüge seine langjährige Erfahrung und sein umfassendes Know-how zugute. (s. Bild 2).
Château Gütsch, Luzern
Die beiden neuen Schrägaufzüge dienen als Verbindung zwischen der Stadt Luzern und dem höher gelegenen Château Gütsch mit dem angrenzenden Naherholungsgebiet Gütschwald. Die zwei Fahrzeuge verkehren ohne Bedienpersonal und sind öffentlich zugänglich (s. Bild 3).
Bärenpark, Bern
Seit kurzem ist der neue Schrägaufzug (Typ Comfort) im Bärenpark Bern in Betrieb. Die Anlage verbindet das Aareufer mit der Besucherterrasse und ist öffentlich zugänglich. Die Fahrt mit dem neuen Schrägaufzug ist beeindruckend, da mit der verglasten Kabine direkt durch das Bärengehege gefahren wird (s. Bild 4).
Schachtaufzug Gubristtunnel
Der Gubristtunnel ist ein Autobahntunnel der Nordumfahrung Zürich (A1/A14) im Kanton Zürich zwischen Weiningen und Regensdorf. Die Aufzugsanlage im Gubristtunnel wurde 1984 nach SUVA-Vorschriften von der Mathias Streiff AG, die 1997 von der Inauen-Schätti AG übernommen wurde, gebaut. Die Anlage ist für Wartungs- und Inspektionsarbeiten am zirka 150 m hohen Lüftungskamin in der Mitte des Gubristtunnels erforderlich und wurde in den vergangenen Jahren kaum benutzt. In den kommenden Jahren stehen aber im Gubrist Bauprojekte an, und der Schachtaufzug wird voraussichtlich vermehrt benötigt werden. Gemäß Seilbahngesetz vom 1. 1. 2007 ist für eine solche Anlage eine kantonale Betriebsbewilligung erforderlich. Die Inauen-Schätti AG unterstützte den Eigentümer 2015 bei den notwendigen Schritten zu Erlangung der Betriebsbewilligung. Darüber hinaus stand das Unternehmen dem Betreiber bei der Ertüchtigung der Anlage (Revisionen, Instandsetzungen, Prüfungen) bei den Inbetriebnahmen, bei den Schulungen und bei den Abnahmen mit Rat und Tat zur Seite (s. Bilder 5a und 5b).
Montage 15er-Pendelbahn Medel-Scopi
Für das Schweizer Bundesamt für Rüstung (= Armasuisse), baut die Doppelmayr/Garaventa-Gruppe (Gesamtunternehmer mit Implenia und Berther Bau) eine neue 15er-Pendelbahn auf den Piz Scopi oberhalb des Lukmanierpasses. Dort befindet sich eine Luftraum-Überwachungsanlage, die nur durch diese Zubringeranlage z. B. mit Material versorgt werden kann. Durch die neue Aufstiegsanlage werden zwei bestehende Pendelbahnen ersetzt. Die große Herausforderung bei diesem Projekt sind die Größe der Stützen sowie das hochalpine Wetter und die damit verbundene kurze Bauphase. Die Inauen-Schätti AG produziert für die neue 15er-Pendelbahn diverse Komponenten in Schwanden und wurde auch mit dem Seilzug der vier Tragseile beauftragt (s. Bilder 6a und 6b). Im Herbst 2015 herrschten auf einer Höhe von rund 3.000 m ü. M. bereits wieder winterliche Bedingungen.
Künstliche Lawinenauslösesysteme:
Nach drei Lawinenmasten im Jahr 2013 und zwei Lawinenmasten im Jahr 2014 installierte die Inauen-Schätti AG in diesem Jahr vier Lawinenmasten mit je zehn Wurfladungen à 5 kg Lawinensprengstoff. Fertig bestückt schützen sie die Piste unterhalb des Skigebietes im Sölden, Österreich. Diese vier Lawinenmasten ersetzen eine Sprengseilbahn. Die Sprengarbeiten erfolgen somit per Knopfdruck einfacher und schneller, ohne Risiko für die verantwortlichen Personen.
Lawinensicherung Felbertauerntunnel Nordportal (A):
Um das Nordportal des wichtigen Verbindungstunnels zwischen Tirol und Salzburg vor Lawinen zu schützen, wurden im Herbst 2015 sechs Lawinenwächter mit insgesamt zehn Sprengkästen erfolgreich montiert. Die Ladungen mit je 2,5 kg Lawinensprengstoff werden einzeln ferngesteuert ausgelöst und treffen, nach Angaben der Inauen-Schätti AG, jedes Mal über Distanzen bis zu 250 m zuverlässig ins Ziel.
Lawinensicherung Skigebiet Motta Naluns, Scuol (CH):
Ein Lawinenwächter mit zwei Sprengkästen und ein Lawinenmast wurden im Herbst 2015 im Skigebiet Scoul im Kanton Graubünden aufgestellt. Der Lawinenmast dient zur Sicherung der neuen 6er-Sesselbahn Prui-Clünas, die zwei Schlepplifte ersetzt. Mit dem Lawinenwächter werden drei Sprengpunkte geschossen, er dient zur Sicherung der Skipiste.
Lawinensicherung Skigebiet Crans-Montana-Aminona (CH):
Im Spätherbst 2015 wurde im Kanton Wallis ein Lawinenwächter mit zwei Sprengkästen unterhalb des Mont Bonvin, Crans-Montana, aufgestellt. Er schützt bei jedem Wetter die Hauptpiste, welche die zwei Regionen Montana und Aminona verbindet. Der Lawinenwächter ist mit dem neuen FASTLOAD--System ausgerüstet. Damit sind der Ladevorgang und der Ladungsbau wesentlich einfacher und effizienter.
Lawinensicherung Skigebiet Zermatt (CH):
Mit der neuesten Entwicklung, der Lawinenpfeife „Booster 500“, können, nach Angaben der Inauen-Schätti AG, Sprengpunkte bis auf eine Distanz von 500 m erreicht werden. Da auf dem Gletscher des kleinen Matterhorns keine Fundamente gebaut werden können, wird für die Lawinensicherung die Lawinenpfeife Booster 500 genutzt. Diese wird auf einem Pistenfahrzeug fest montiert und mit Hilfe eines GPS-Geräts bedient. So können die Sprengpunkte in einem Radius von 360° bei jedem Wetter zielgenau beschossen werden.