Zur Grünbergalm hinauf gelangte man mit der neuen Grünberg-Seilbahn, die sich seit ihrer Wiederinbetriebnahme im Sommer 2014 als Besuchermagnet erwiesen hat. Mit rund 100 Teilnehmern (inklusive den Austrian Seilbahnpartnern) war die Fachgruppentagung der Oberösterreichischen Seilbahnen gut besucht. Seit den diesjährigen Wirtschaftskammerwahlen ist die Vertretung der Seilbahnen in Oberösterreich wieder eine Fachgruppe, und die bisherigen Verantwortlichen wurden in ihren Ämtern bestätigt. Angesichts des vorläufigen erfreulichen Resultats der Wintersaison 2014/2015, war die Stimmung unter den Tagungs-Teilnehmern wesentlich besser als im Vorjahr. Dazu Fachgruppenobmann Ing. Helmut Holzinger: „Die vergangene Wintersaison hat uns nach ersten Hochrechnungen wieder ein Plus von 0,9 % gebracht. Einige oberösterreichische Seilbahnunternehmen hatten sogar ein Plus von 10 %. Das sind Zahlen, die wir vor vielen Jahren einmal hatten, d. h., wir sind auf einem guten Weg, aber wir haben noch viel Arbeit vor uns! Dank der großzügigen Unterstützung durch das Land Oberösterreich (Aktion Pistenfloh, Wintersportwoche, Kindergarten- und Volksschulskikurse etc.) haben wir wieder viele Kinder und Jugendliche für den Wintersport begeistern können. Eines muss uns klar sein: Es geht nur über Kooperationen. Deshalb möchte ich mich auch beim OÖ. Tourismus bedanken, der jetzt vor allem in Polen, Ungarn, Holland, Deutschland und anderen Ländern sehr aktiv ist, um noch mehr Gäste lukrieren zu können. Was mir ein wesentliches Anliegen ist, ist die Zusammenarbeit über die einzelnen Sparten hinaus. Wir sind derzeit Einzelkämpfer. Ich wünsche mir, dass wir mit dem Einzelhandel, mit den Freizeitbetrieben etc. viel mehr zusammenarbeiten, damit es eines nicht mehr gibt: Dass der Winter im Oktober beginnt und Mitte Februar endet, weil man z. B. im Einzelhandel bereits das ‚Garteln‘ bewirbt. Es war früher selbstverständlich, dass der März fast immer der beste Monat in der Wintersaison gewesen ist.“
Qualitätsoffensive
Laut Holzinger war die Wintersaison 2014/2015 „ein ganz normaler Winter wie früher“: Zu Weihnachten gab es ein wenig Schnee, Anfang Jänner kam etwas Schneefall hinzu, und ab Ende Jänner herrschten ideale winterliche Bedingungen. Erfreulicherweise konnte man bis Ostern Ski fahren. Dennoch sei die technische Beschneiung mittlerweile essentiell, so Holzinger, der überzeugt ist, dass die heimischen Seilbahnunternehmen weiterhin auf die bestmögliche Qualität setzen müssen. Das gelte auch für die Dienstleistungsqualität und fange bei jedem Mitarbeiter an. Holzinger betonte: „Wir haben in den vergangenen 15 Jahren 200 Mio. Euro in Qualitätsverbesserungen investiert. Wir generieren damit rund 150 Mio. Euro Umsatz (inklusive Hotel- und Gastronomiebetriebe) und sichern so rund 7.000 Arbeitsplätze im oberösterreichischen Wintertourismus.“
Hinaus zum Kunden!
Die Verantwortlichen waren sich darüber einig, dass der Markt noch viel Potenzial habe: „Die Skifahrer sind da, aber wir müssen wieder verkaufen gehen. D. h., wir müssen hinaus zum Busunternehmer, zu den Schulen, zu den Vereinen usw.“, erklärte Fachgruppenobmann Holzinger.
Einige Änderungen bei Grundumlagen
Ein Thema auf der diesjährigen Seilbahntagung in Oberösterreich waren die Grundumlagenbeiträge für das Marketing Forum des Fachverbands der Seilbahnen Österreichs. Bisher waren sie freiwillig, aber das wird sich ändern. Geschäftsführer Mag. Robert Riedl informierte: „Die bislang freiwilligen Marketing-Beiträge werden in eine hoheitliche Umlage überführt. Dadurch sind wir gezwungen, die Grundumlagen in erhöhter Form neu zu beschließen. Unsere Prämisse ist aber eine ‚faire‘ und ähnliche Gestaltung (insbesondere für kleinere Skigebiete) wie vorher. Nach einer schriftlichen Befragung aller Mitglieder wird es voraussichtlich dieses Jahr Ende September eine eigene kleinere Fachgruppentagung geben, bei der die neuen Grundumlagen beschlossen werden.“
Weitere Programmpunkte auf der Tagung in Oberösterreich waren Neuigkeiten aus dem Fachverband der Seilbahnen Österreichs sowie aus dem Technikerkomitee. Darüber hinaus war die „Winterstrategie in Oberösterreich“ ein Thema. Den Abschluss bildete das Referat von Wolfgang Spießberger von den Wachtberg-Liften. Er stellte sein Skigebiet in Weyregg am Attersee vor.
Claudia Mantona