Nach dem Aus für den Seilbahn-Betrieb am Ötscher wird in der Region über andere touristische Konzepte nachgedacht.
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Wirtschaft Seilbahnen

SCHRÖCKSNADEL-GRUPPE

Ötscherlifte in Niederösterreich stellen Betrieb ein

Die von der Schröcksnadel-Gruppe im Jahr 2000 erworbenen Ötscherlifte Lackenhof im Bundesland Niederösterreich (AT) stellen noch vor Beginn der Wintersaison den Betrieb ein. Die Anlagen sollen bis zum Frühjahr 2022 rückgebaut werden. Als Grund geben die Betreiber an, dass sich die Ötscherlifte unter den gegebenen Umständen nicht mehr wirtschaftlich führen lassen.

von: DK

Die Schröcksnadel-Gruppe hat im Jahr 2000 die Ötscherlifte erworben und eigenen Angaben zufolge seitdem über 15 Mio. Euro in das Skigebiet investiert. Im Jahr 2014 ist die im Eigentum des Bundeslandes Niederösterreich stehende ecoplus Alpin GmbH - vormals Niederösterreichische Bergbahnen-Beteiligungsgesellschaft m.b.H. - mit 40% als Mitgesellschafter bei den Ötscherliften eingestiegen. Das Familienskigebiet umfasst auf knapp 20 Pistenkilometern drei Sesselbahnen und mehrere Schlepplifte. „Einige Entwicklungen der letzten Jahre und aktuelle Aussichten verhindern eine wirtschaftlich vertretbare und nachhaltige Weiterführung der Ötscherlifte. Daher sehen beide Gesellschafter keine zukunftsorientierte Perspektive mehr, den Betrieb gemeinsam oder allenfalls alleine aufrecht zu erhalten,“ heißt es dazu in einer Aussendung der Schröcksnadel-Gruppe vom 26. November 2021.

Weniger Eintritte, hohe Kosten

„Trotz all unserer Bemühungen müssen wir feststellen, dass die Ötscherlifte leider nicht mehr wirtschaftlich vertretbar zu führen sind. Auch die hohen Investitionen in die Bahnen konnten nicht verhindern, dass sich das Angebot im Bereich der lokalen Beherbergungsbetriebe über die Jahre verschlechtert und sich die Anzahl der Urlauber als wichtige Nutzergruppe reduziert hat. Die Eintritte bei den Ötscherliften gingen so von mehr als 150.000 auf weniger als 100.000 pro Jahr zurück. Gleichzeitig sind die Kosten am Standort aufgrund ungünstiger Voraussetzungen viel höher, als in anderen Skigebieten. Schlussendlich wirkt sich auch die COVID-19-Krise sehr negativ auf den Betrieb aus. So müssen wir leider gemeinsam mitteilen, dass wir den geordneten Rückzug antreten“, teilt Dr. Markus Schröcksnadel für die Unternehmensgruppe mit.

Gespräche in der Region

„Wir haben gemeinsam mit der Schröcksnadel-Gruppe verschiedenste Investitionsvarianten geprüft. Selbst wenn die Schlagkraft der Beschneiungsanlage massiv erhöht und die Liftinfrastruktur verbessert wird, kann es sich nicht rechnen. Das liegt auch daran, dass das Bettenangebot im Ort nicht ausreicht, um die dafür notwendige Steigerung bei den Eintritten erzielen zu können. Die Situation ist für Lackenhof sehr schwierig. Wir werden in den kommenden Tagen dazu intensive Gespräche in der Region führen“, sagt Mag. Markus Redl, Geschäftsführer der ecoplus Alpin GmbH.

Saisonkarten werden zurückgenommen

Die Ötscherlifte werden bereits in der kommenden Wintersaison keinen Betrieb mehr durchführen. Die Anlagen sollen - sobald dies von der Witterung her möglich und wie seilbahnrechtlich vorgeschrieben - im Frühjahr 2022 zurückgebaut werden. „Mit den zwölf fest angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Ötscherlifte werden Gespräche mit dem Ziel geführt, eine Tätigkeit in einem unserer anderen Skigebiete oder in der ecoplus Alpin GmbH aufzunehmen. Die Inhaber der Hochkar-Ötscher-Kombikarte (Anm.: Saisonkarte nur für diese beiden Skigebiete) können bis zum Saisonbeginn vom Kauf zurücktreten oder diese in eine Saisonkarte für das Hochkar umwandeln“, so Dr. Markus Schröcksnadel und Mag. Markus Redl für die beiden Gesellschafter abschließend.


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