Teufelberger Stahlseile sorgen für einen reibungslosen Materialfluss auf der Materialseilbahn im bosnischen Lukovac, die zu den längsten Europas gehört.
Seile

Österreichische Stahlseile für Materialseilbahn in Bosnien

Materialseilbahnen sind, neben Personenseilbahnen, bei dem österreichischen Seilproduzenten das wichtigste Marktsegment für das Geschäftsfeld der Seilbahnen. Dass man auch im preissensitiven Osteuropa mit Qualität überzeugen kann, zeigt die kürzlich neu ausgerüstete Materialseilbahn in Bosnien.

von: Claudia Mantona

Die Materialseilbahn im bosnischen Lukovac führt von der Abbaustelle für Kalkstein in den Bergen über rund 14 km über einen Stausee direkt in das Soda- und  Zementwerk vor Ort. Die Förderleistung liegt bei 150 t/h. Ca. 50  % der gesamten abgebauten Materialien werden auf diesem Weg transportiert, die andere Hälfte wird über LKW zu den ­vorgesehenen Destinationen gebracht. 

Die Seile im Detail

Nach wenigen Monaten Vorlaufzeit werden nun ein Teilstück des Tragseils mit 28 mm Durchmesser und einer Länge von 1.200 m  sowie  mehrere Zugseile mit einem Durchmesser von 29 mm und einer Gesamtlänge von 24 km ausgeliefert. Beim Zugseil handelt es sich um die vor allem im Bereich Personenseilbahn sehr etablierte Technologie SOLITEC®. Bei diesem Seil wird die geflochtene und gefettete Fasereinlage mit einem kompakten Kunststoffmantel umspritzt. Dies bewirkt – Herstellerangaben zufolge – die perfekte Rundheit der Einlage bei gleichzeitig höchstem Widerstand gegenüber Zugkräften, somit kann eine SOLITEC®-Einlage nicht reißen oder brechen. Die Litzen werden beim Verseilen kalt in die Kunststoffeinlage eingedrückt.  Teufel­berger verseilt alle SOLITEC®-­­Seile mit vorgeformten Stützlitzen (Profiltrensen) zwischen den Litzen. Das ermöglicht eine sehr gleichmäßige räumliche Aufteilung der Litzen im Seil – ohne Berührung zueinander. Folgen einer Litzenberührung wie Drahtbrüche an den Kontaktstellen werden durch diese Trensen dauerhaft vermieden, so der Hersteller. 

Kundenservice im Fokus

Aufgrund des Alters der Anlage bzw. des technischen Standards der Materialseilbahn aus dem Jahr 1956 werden die eingesetzten Stahldrahtseile besonders beansprucht. Seit dem Bau wurden kaum Investitionen mehr in die Bahn selbst getätigt. Das heißt, dass die Bahn zwar optimal gewartet wird, aber dass aufgrund der nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik befindlichen Seilrollen, Lager etc. der Verschleiß an den Stahldrahtseilen besonders hoch ist.

Durch den Einsatz des Teufelberger Seilbahnseiles mit der SOLITEC®-Tech­no­logie kann ein Austausch schon nach sehr wenigen Jahren trotzdem vermieden werden. Neben der Beschaffenheit des Seiles selbst ist bei der Seilbahn in Lukavec die professionelle Servicierung des Hochleitungsseiles besonders wichtig. Teufelberger-Experten unterstützen das Instandhaltungspersonal des Seilbahnbetreibers in Bosnien durch Schulungen vor Ort. Denn bei fachgemäßer Handhabung des Seiles verlängert sich die Lebensdauer deutlich und die volle Leistungsfähigkeit bleibt erhalten.

„Bei der Zusammenarbeit mit unseren Kunden ist es uns besonders wichtig, sie über die Installation des Seiles hinaus noch weiter zu unterstützen sowie unsere kompetenten Teufelberger-Seilexperten schnell vor Ort bringen zu können“, betont Manuel Rumpl, Geschäftsfeldleiter für Seilbahnen. „Bei diesem Projekt freut uns besonders, dass sich letztendlich doch Qualität durchsetzt und das Preisargument schlägt“, zeigt sich Rumpl zufrieden. In den nächsten drei bis fünf Jahren erwartet er ­außerdem einen deutlichen Anstieg des Bedarfs an Seilbahnseilen in Südosteuropa.

Generell war das Jahr 2014 für das Seilbahngeschäft sehr erfreulich. Der österreichische Seilproduzent spricht von einem Umsatzplus von 15 % gegenüber dem Vorjahresergebnis. Unternehmensweit konnte bei Teufelberger 2014 ein Umsatz von 182 Mio. Euro erwirtschaftet werden. 

Die Materialseilbahn ist 14 km lang und führt von der Abbaustelle für Kalkstein in den Bergen über einen Stausee direkt in das Soda- und Zementwerk im Ort. Diese Aufnahme wurde während des Jahrhunderthochwassers (2014) gemacht.

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