Mit der Anbindung an das Tiroler Skigebiet Fieberbrunn im vergangenen Jahr katapultierte sich der Skicircus Saalbach-Hinterglemm-Leogang-Fieberbrunn in die Spitzenränge der größten und modernsten Skigebiete im europäischen Alpenraum.
Auch auf die Wintersaison 2016/17 wurde kräftig investiert: Neben dem 12er Express in Hinterglemm wurde die neue Schönleitenbahn in Saalbach-Jausern realisiert. Die Aufstiegsanlage am Beginn des Glemmtales ist für viele Wintersportler der Ersteinstieg in das Skigebiet und eine wichtige Verbindung auf der Skicircus-Runde.
Der Neubau der Schönleitenbahn stand schon länger auf der Agenda der Bergbahnen Saalbach Hinterglemm. Besonders der stehende Transport der Fahrgäste in den bisherigen 12er-Kabinen der 1987 errichteten Schönleitenbahn sowie die langen Wartezeiten gaben letztendlich den Ausschlag für diese Investition. Nach einem umfassenden Variantenstudium wurde grünes Licht für die Umsetzung gegeben.
Für diese anspruchsvolle Aufgabe wurde wieder das Ingenieurbüro Melzer & Hopfner aus Bregenz, und damit ein langjähriger Planungspartner der Bergbahnen Saalbach Hinterglemm, engagiert. Dank der frühzeitigen Einreichung beim Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) konnte die Baugenehmigung bereits Ende März 2016 erfolgen, und der Baustart war unmittelbar anschließend.
Die Seilbahntechnik
Das technische Konzept sah eine 10er-Kabinenbahn in zwei Teilstrecken vor, wobei hier die neue Technologie von Doppelmayr (D-Line) zur Anwendung kam, übrigens mit Direktantrieb. Die Antriebe der beiden Teilstrecken sind in der Mittelstation angeordnet, ein getrennter Betrieb der beiden Teilstrecken ist möglich. Die Kabinen beider Teilstrecken werden in der Mittelstation garagiert.
Die Stationsgebäude
Sämtliche Hochbauten wurden von Melzer & Hopfner geplant und tragen deren deutliche Handschrift. Eine klare, schnörkellose Architektur sowie eine reduzierte Bauweise, gepaart mit hoher Funktionalität, sprechen für sich. Besonders die Talstation gibt eine neue Linie vor und könnte richtungsweisend für zukünftige Projekte sein: Die großzügige Schalterhalle mit innenliegenden Kassen wurde entgegen dem derzeit aktuellen Mainstream mit einem angenehmen und eher wohnlichen Touch versehen. Rolltreppen führen die Gäste auf die Einstiegsebene, wo auch der Anschluss von der Piste her funktioniert. Das Konzept wurde so angelegt, dass in absehbarer Zeit eine zweite Anlage Richtung Schattberg angebaut werden kann. Die Mittelstation ist sehr technisch und funktional gehalten. Um Kosten aber vor allem Zeit zu sparen, wurde ein Teil des Altbestandes integriert. Das Konzept ist klar und übersichtlich und passt sich in das Umfeld ein. Die Bergstation ist architektonisch an die Mittelstation angelehnt. Ihr Standort ist einzigartig und ermöglicht dem ankommenden Gast einen ungehinderten Blick auf die herrliche Bergwelt der Kitzbüheler Alpen.
Nach einer Bauzeit von acht Monaten wurde die neue topmoderne Schönleitenbahn am 3. Dezember 2016 offiziell eingeweiht. Die Investitionskosten belaufen sich auf ca. 22 Mio. Euro. CM