Gerade die zu Saisonbeginn wichtige, gleichzeitige technische Beschneiung der beiden Talabfahrten nach Itter und Hopfgarten gestaltete sich mit der bestehenden Infrastruktur als schwierig. Daher haben sich die Bergbahnen Hohe Salve für einen neuen Speicherteich entschieden. Nach eingehender Analyse durch Klenkhart & Partner war klar, dass auch die Optimierung des Feldleitungsnetzes unumgänglich war. In intensiver Zusammenarbeit zwischen Prokurist Friedl Eberl von den Bergbahnen Hohe Salve und Klenkhart Projektleiter Dipl.-Ing. Stefan Szauter konnte schlussendlich am Salvenberg ein optimaler Platz für den neuen Speicherteich gefunden werden. Mit Hilfe eines 3D-Modelles wurde die Lage und Form optimiert und der Speicherinhalt bestmöglich ausgereizt, was zu einer perfekten Einbindung in das Gelände führte. Nachdem alle Bewilligungsbescheide frühzeitig vorlagen, konnte bereits im April 2013 mit den Arbeiten begonnen werden. Durch das perfekte Zusammenspiel aller am Bau beteiligten Firmen und der Bergbahn wurde der Bau des Speicherteiches termingerecht Ende August fertig gestellt.
Der fertige Speicherteich verfügt über ein nutzbares Fassungsvermögen von 135.000 m³. Dafür wurden insgesamt zirka 150.000 m³ Aushub bewegt und eine Bodenaushubdeponie für rund 42.000 m³ angelegt. Im Zuge dieser Arbeiten musste auch ein Feuchtbiotop verlegt werden. Dies möglichst umweltschonend durchzuführen war ein großes Anliegen des Auftraggebers an die ausführende Firma. Bereits Anfang September konnte mit der Füllung begonnen werden. So blieb auch noch genügend Zeit für die Rekultivierungsarbeiten rund um den Speicherteich.
Neue Pumpstation
Gleichzeitig mit den Arbeiten am Speicherteich erfolgte der Startschuss zum Bau der Pumpstation. Auch hier wurde mit Hochdruck gearbeitet, um das enge Zeitfenster für die Anlagenbauer zu nützen. Die neu geplante Pumpstation, die auf eine Schneileistung von 600 l/s ausgelegt wurde, wurde für den Kunden „maßgeschneidert“ und erfüllt alle Bedürfnisse. Durch die intelligente Planung konnten auch die Baukosten in Grenzen gehalten werden. Ein ausgeklügelter Grundriss sorgt für viel Platz und perfekte Einbettung in die Landschaft. Von dem imposanten Gebäude bleibt nach Fertigstellung nur mehr ein kleiner Teil sichtbar. Die Pumpstation wurde komplett unterkellert und die gesamte Hydraulik in den Keller verlegt. Durch diese kompakte Bauweise konnten die Kabellängen für die großen Motoren auf ein Minimum reduziert werden. Auf dem Dach der Pumpstation wurde eine Kühlturmanlage für 300 l/s installiert. Die Wasserbecken dafür sind wiederum komplett unterirdisch angelegt worden. Im Erdgeschoss ist die gesamte Elektrik untergebracht, auch die Werkstatt und die Lagerräume sind dort angesiedelt. Ein zusätzlicher Lagerraum wurde in einem rustikalen Holzstadl auf dem Dach der Pumpstation geschaffen.
Erweitertes Leitungsnetz
Die Schwachstellen im bestehenden Feldleitungsnetz haben sich im Betrieb der vergangenen Jahre deutlich gezeigt. Um die neue Pumpstation mit bis zu 600 l/s Schneileistung – davon 440 l/s mit Hochdruckpumpen – an das bestehende Netz anzubinden, war eine hydraulische Untersuchung und Optimierung erforderlich. Als Ergebnis daraus wurden vier neue Feldleitungsabgänge in der Pumpstation und insgesamt 6.500 m neue Feld- und Verteilungsleitungen projektiert und umgesetzt.
Ende Oktober wurden alle Arbeiten abgeschlossen und Anfang November 2013 war die gesamte Anlage startklar für die erste Beschneiung. Dank der entsprechenden Temperaturen konnte wenige Wochen später mit der Schneeproduktion begonnen werden, und rechtzeitig zum Saisonstart präsentierte sich das Skigebiet, inklusive der beiden Talabfahrten, in einem exzellenten Zustand.
Beteiligte Firmen:
Planung/Projektleitung: Klenkhart & Partner
Erdbau: Franz Stöckl GmbH
Beton- und Feldleitungsbau: Teerag Asdag AG
Teichabdichtung: IAT GmbH
Anlagenbau Elektrotechnik: Elektro Berchtold GmbH
Anlagenbau Hydraulik: Hydrosnow GmbH
Lieferant Gussrohre: TRM Tiroler Rohre GmbH