Die Stadt Chamonix etablierte sich Ende des 19. Jahrhunderts als Wiege des Alpinismus und begehrter Ort für Bergausflüge. Die meisten Besucher machten damals zu Fuß oder auf dem Rücken von Maultieren einen Ausflug auf den Montenvers, einen spektakulären Aussichtspunkt über dem Mer de Glace (Eismeer). Vom Montenvers öffnet sich die Sicht auf die gewaltige Bergwelt mit den senkrechten Felswänden der Aiguille du Dru und weiter über den Gletscher auf die Viertausender Aiguille Verte, Grandes Jorasses und Dent du Géant.
Schon seit dem Jahr 1880 dominiert den Montenvers das gleichnamige Grand Hotel, das heute als Refuge du Montenvers, Restaurant Hotel Montenvers und Restaurant le Panoramique Mer de Glace in seinen renovierten Räumen mit altmodischem Charme individuelle Zimmer und Appartements, Schlafsäle für Bergsteigergruppen und örtliche Spezialitäten für das leibliche Wohl bietet.
Zahnradbahn auf Montenvers
Nach der zwischen Juli 1908 und August 1913 schrittweise in Teilstrecken eröffneten Zahnradbahn Le Fayet – St. Gervais – Col de Voza – Nid d'Aigle (auch Tramway du Mont Blanc genannt), hat am 29. Mai 1909 die zweite Zahnradbahn im Departement Haute-Savoie ihren Betrieb vom Bahnhof in Chamonix auf den Montenvers aufgenommen. Diese Bahn überwindet mit Hilfe des Zahnstangensystems Strub auf ihrer 5,14 km langen Strecke 871 Höhenmeter. Ursprünglich mit Dampflokomotiven betrieben, wurde sie im Jahr 1954 elektrifiziert. Während vor dem 2. Weltkrieg jährlich an die 50.000 Leute auf den Montenvers fuhren, beförderte die Zahnradbahn vor der Covid-19-Pandemie im Durchschnitt eine Million Besucher im Jahr. Auch wenn der Montenvers als Ausgangspunkt von touristischen Wanderungen und Bergsteigertouren aller Schwierigkeitsstufen gilt, begeben sich die meisten Besucher des Montenvers zur Gletscherzunge des Mer de Glace, wo sich seit 1946 eine künstliche Eisgrotte befindet.