Die neue Talstation der zu ersetzenden Firstbahn soll beim BahnhofGrindelwald (Fuhrenmatte) gebaut werden, was eine neue Linienführung bedingt. Die Bahn soll in Zukunft direkt vom Bahnhof Grindelwald mit Mittelstation in Bort nach First führen. Mit einer separaten Kabinenbahn wird die Station Schreckfeld mit der Bergstation First verbunden. Um dann die Rückfahrt der Wintersportler zur Talstation zu gewährleisten, braucht es eine Sesselbahn Isch-Bodmi.
Aktuell wird mit Gesamtkosten des Projekts von über 100 Mio. CHF (ca. 107,4 Mio. Euro) gerechnet – inklusive der Talstation bei der Fuhrenmatte und einem neuen Berghaus auf First. Parallel dazu wird die technische Beschneiung ausgebaut.
Drei neue Bahnen im Firstgebiet
Die Wahl des Bahnsystems vom Bahnhof Grindelwald nach First ist auf das TRI-Line-System der Doppelmayr-Gruppe gefallen. Das System ermöglicht eine optimale Linienführung ab Bahnhof via Bort bis nach First mit nur sechs Seilbahnstützen, ohne Waldschneisen. Dabei kommt nur die erste Seilbahnstütze im Bereich des Wohngebiets zu stehen. Dank hoher Seilführung kann der bestmögliche Abstand zu betroffenen Wohnhäusern erreicht werden. Durch die kleine Anzahl Stützen sowie der Vermeidung von Waldschneisen überzeugt das System die Auftraggeber auch aus landschaftlicher Sicht.
Rund 70 Kabinen bieten je zwölf Sitzplätze und zu Spitzenzeiten zusätzlich fünf Stehplätze. Damit werden in Zukunft Warteschlangen bei den Stationen der Vergangenheit angehören und die Beförderungsqualität wird deutlich erhöht.
Für die Erschließung des Knotenpunkts Schreckfeld ist ab First der gleiche Bahn-Typ wie bei der 10er-Kabinenbahn Grindelwald-Männlichen mit 30 Kabinen vorgesehen. Diese Kabinenbahn wird wie die neue Sesselbahn Isch-Bodmi von der Doppelmayr-Gruppe/Garaventa gebaut.
Direktanschluss öffentlicher Verkehr
Die Firstbahn muss erneuert werden, weil die Konzession im Jahr 2034 abläuft. Entscheidend für die Variante ab Fuhrenmatte/Grindelwald war, dass damit ein kompakter Direktanschluss an den öffentlichen Verkehr hergestellt werden kann.
Bei der neuen Talstation der Firstbahn ist der Platz vorhanden, um nebst der neuen Seilbahn auch ein unterirdisches Parkhaus zu erstellen. Dieses wird via West-Umfahrung Grindelwald erschlossen. So wird es künftig keinen Zubringerverkehr mehr durch das Dorf Grindelwald zur Firstbahn geben. Der Dorfkern von Bahnhof bis Kirche wird entlastet.
Aktuell läuft die Testplanung. Dabei werden die raumplanerischen sowie architektonischen Fragen für den Standort der Talstation und der Bergstation analysiert und geklärt, um dann zu einem späteren Zeitpunkt die Bevölkerung bestmöglich über die Details informieren zu können.
Die Bestimmung des Bahnsystems sei zentral für die weitere Planung, betont man bei den Jungfauenbahnen. Gemeinsam mit der Testplanung liefere dieses die Grundlage für die Anpassung der Nutzungsplanung, über welche mitunter auch durch die stimmberechtigen Bürger von Grindelwald abstimmen werden. In einem nächsten Schritt werden nun vorab die Grundeigentümer über die Details informiert und der Seilbahnkorridor geklärt.