ISR: Herr Redl, welche Bedeutung hat der Bergsommer in Niederösterreich bzw. für die Bergbahnen von ecoplus Alpin hinsichtlich Besucheraufkommen und Anteil des Umsatzes im Vergleich zum Winter?
Markus Redl: Das ist von Standort zu Standort sehr unterschiedlich. Je besser erreichbar für Tagesgäste aus den Ballungszentren, desto mehr Ganzjahresgeschäft können wir erzielen. Das geht so weit, dass zwei Drittel des Jahres im Modus „Sommerbetrieb“ auch zwei Drittel bei Besucheraufkommen und Umsatz bringen. Der Trend geht in die Richtung, dass wir einen „Hybridbetrieb“ schaffen und zeitlich wie örtlich parallel zum Schneesport klassische Sommeraktivitäten wie beispielsweise einen Motorikpark oder Bikepark anbieten.
ISR: Welche Erlebnisse und Angebote sucht der Gast? Braucht jeder Berg eine eigene Richtung, eine eigene „Story“?
Markus Redl: Wir denken, dass es sehr wohl Vorteile hat, am Markt gut eingeführte, gleichsam „standardisierte“ Angebote zu bieten. Wobei wir natürlich darauf geachtet haben, dass sich die verschiedenen Standorte gut ergänzen, es möglichst eine Alleinstellung auf Destinationsebene gibt: Also beispielsweise Mountaincart oder Alpine Coaster jeweils „nur“ einmal in den Wiener Alpen und einmal im Mostviertel. Story, Inszenierung und Kreation können möglichst einmalig sein, wobei immer von der Kernzielgruppe und deren Bedürfnissen her betrachtet: Bei der heutigen Wexl Arena in St. Corona am Wechsel waren das anfänglich Familien mit Kindern in einem Alter unter zehn Jahren.
ISR: Was können andere Destinationen im Alpenraum vom Bergsommerangebot in Niederösterreich lernen?
Markus Redl: Na ja, es ist eher so, dass wir viel von den Pionieren unter den Beste Österreichische Sommer-Bergbahnen lernen konnten, bisher überall mit offenen Armen empfangen worden sind. Außerdem schauen wir uns international die Entwicklungen an, auch bei verwandten Einrichtungen wie Freizeitparks. Wir sind sicherlich Pioniere bei der digital unterstützten Besucherlenkung, haben einen sehr hohen Onlineanteil. Und wir arbeiten mit dem Bestand an Seilbahn- und Freizeitinfrastruktur, passen im Zuge der Transformation zum Ganzjahres- und Hybridbetrieb Infrastruktur und betriebliche Abläufe an.