Ist der Helioplant-Testbetrieb am Tiefenbachgletscher erfolgreich, wollen die Bergbahnen Sölden die Technik in großem Maßstab einsetzen.
Foto: HELIOPLANT
Umwelt

Sonnenkraftwerk

Mehr Energie am Gletscher

Die Bergbahnen Sölden testen am Tiefenbachgletscher eine neue Lösung zum Erzeugen von Sonnenenergie. Die in Tirol entwickelte Photovoltaik-Technik verspricht einen 40 % höheren Energieertrag als bei Anlagen im Tal sowie weniger Aufwand beim Errichten sowie im laufenden Betrieb.

von: TS

Der Test läuft seit vergangenem Dezember. Partner ist die Firma Helioplant engineering. „Die Idee, auf Sonnenkraft zu setzen, gab es schon länger. Allerdings hatten wir Bedenken bei der Praxistauglichkeit bekannter Anlagen. Denn in der Zeit, in der wir als Skigebietsbetreiber am meisten Strom benötigen, liegt meistens viel Schnee auf den Dächern, was die Wirksamkeit der Photovoltaik sehr einschränkt“, erläutert Projektleiter Eberhard Schultes von den Bergbahnen Sölden

Anders als bei bekannten Photovoltaik-Anlagen sind die Module auf dem Gletscher vertikal angebracht. Das von der Natur inspirierte baumähnliche Design hat einige Vorteile: So bleibt die Konstruktion selbst bei intensiven Niederschlägen im Hochwinter schneefrei, verbraucht weniger Fläche und fügt sich besser ins Landschaftsbild ein. 

Durch die exponierte Lage auf 2.850 m Seehöhe ergibt sich zudem ein Mehrertrag von 40 % gegenüber dem Tal. Ausschlaggebende Faktoren dafür sind tiefe Temperaturen, hohe Sonneneinstrahlung, klare Luft und die Reflexionen durch eine lange währende Schneedecke. Ein Helioplant-Element leistet ca. 7,2 kWp.

Premiere im Skigebiet

Das Testfeld am Tiefenbachgletscher im hinteren Ötztal bedeutet auch für den Hersteller Helioplant eine Premiere in einem Skigebiet. Eine weitere Versuchsanlage existiert derzeit nur am Schweizer Simplonpass.

Erfüllen sich die Erwartungen, dass sich dieses System auch für einen größeren Einsatz eignet, planen die Bergbahnen Sölden das Projekt deutlich auszuweiten. Damit ließe sich rund ein Drittel des anfallenden Strombedarfs direkt vor Ort abdecken. Ein möglicher Ausbau kann ohne aufwendige Maßnahmen realisiert werden, denn die notwendige Infrastruktur wie Bauwege, Stromleitungsnetz und Trafostationen zum Einspeisen der vor Ort erzeugten Energie sind am geplanten Standort bereits vorhanden. Die Installation des Helioplant-Systems ist zudem wesentlich flexibler und kostengünstiger möglich als bei herkömmlichen Linienanlagen. 

„Es gilt, uns in Sachen Energie weiterzuentwickeln und uns unabhängiger zu machen“, so Philipp Falkner, Prokurist der Bergbahnen Sölden, über die Beweggründe für das Testfeld. „Wir erfüllen damit unseren von der Politik oft eingeforderten unternehmerischen Auftrag im Energiebereich innovativ zu handeln. Im gleichen Ausmaß wäre es wünschenswert, wenn bürokratische Hürden fallen, damit wir diese Vorgaben leichter umsetzen können.“

Foto: HELIOPLANT
Dank der Kreuzstruktur der Module bleiben die Photovoltaikflächen selbst bei extremen Wetterbedingungen schneefrei.
Foto: HELIOPLANT

Foto: Congress Messe Innsbruck

Extremwetterereignisse wie Dürre, Starkregen, Muren oder Hochwasser haben sich in Europa deutlich gehäuft. Die Inter-Alpine Natural Hazards Conference…

Weiterlesen

Die Büros der ISR sind in den Weihnachtsferien geschlossen. Wir freuen uns darauf, nach unserer Weihnachtspause ab 7. Jänner 2025 mit Ihnen gemeinsam…

Weiterlesen
Foto: Erwin Petz

Das Skischulzentrum ermöglicht eine professionelle Betreuung der Kinder in unmittelbarer Pistennähe. Ein neues Förderband ermöglicht den Aufstieg für…

Weiterlesen
Foto: Leitner

Mit der 10er-Kabinenbahn am Rosskopf in Sterzing feiert die Technologie LeitPilot von Leitner als Vorstufe für automatisierte Seilbahnen ihre Premiere…

Weiterlesen
Foto: Seilbahn Museum Schweiz

Ein historischer Steinseilbahnwagen aus Toggenburg ist der interessante Neuzugang im "Seilbahn Museum Schweiz".

Weiterlesen
Foto: C. Mantona

Die "Standseilbahn Rosshütte" in Seefeld in Tirol ist im Sommer der Hauptzubringer vom Tal in das beliebte Ski- und Wandergebiet Rosshütte und somit…

Weiterlesen
Foto: Garaventa AG

Das Großprojekt „Schilthornbahn 20XX“ in der Schweiz umfasst den vollständigen Neubau der Seilbahnverbindung von Stechelberg bis zum Schilthorn. 

Weiterlesen
Foto: Bergbahnen Fieberbrunn

Rund 200 geladene Gäste feierten die Einweihung der Anlage, die als nächster Meilenstein in der Entwicklung der Bergbahnen Fieberbrunn in Tirol gilt.

Weiterlesen
Foto: WKV/Frederick Sams

Studien zeigen, dass es in Vorarlberg auch in den nächsten 30 Jahren noch ausreichend Schnee zum Skifahren geben wird, aber der Saisonstart im…

Weiterlesen
Foto: www.michaelbauerphotography.de

Pünktlich zum Start der Wintersaison nehmen zwei neue Seilbahnen von Leitner am Ochsenkopf im Fichtelgebirge in Bayern (D) und am Hauser Kaibling in…

Weiterlesen
Foto: Harald Steiner

Mit einem Festakt wurden am 4. Dezember 2024 die neue 10er-Kabinenbahn „Rohrmoos I“ sowie das moderne „Wintersportzentrum WEST“ offiziell eröffnet. 

Weiterlesen
Foto: R. Gric

In Chamonix (F) hat die Doppelmayr-Gruppe eine neue Kabinenbahn mit vielen Extras von der Bergstation der Montenvers-Zahnradbahn hinunter zum…

Weiterlesen
Foto: Chris Gollhofer

Unter dem Motto „Seilbahnen im Wandel“ diskutierte am 2. Dezember in der Wirtschaftskammer Tirol in Innsbruck die Branche über aktuelle…

Weiterlesen
Foto: Lech Bergbahnen AG

Die Lech Bergbahnen AG investiert in neue Schneeerzeuger und in moderne Technik für die Pistenfahrzeuge sowie Lawinenwächter. Das Corporate Design…

Weiterlesen
Foto: Jungfraubahnen 2019

Den Zuschlag für die Erneuerung der "Firstbahn" inklusive einer zusätzlichen Sesselbahn erhält die Doppelmayr-Gruppe/Garaventa. An die Firma Leitner…

Weiterlesen