Wo früher oftmals noch großzügig dimensioniert wurde, legt man heute bereits in der Planungsphase besonderen Wert auf das Ausschöpfen betriebswirtschaftlicher und prozesstechnologischer Potenziale. Die Zielsetzung des ökonomisch nachhaltig handelnden Managers muss es ein, das Investitionsgut zu finden, welches ihm über einen definierten Zeitraum die geringsten Kosten verursacht und einen schnellen Return-on-Investment ermöglicht.
Der Begriff „Total-Cost-of-Ownership” ist in aller Munde: Hierbei werden nicht nur die unmittelbaren Kosten, die mit dem Erwerb eines Investitionsgutes zusammenhängen, sondern auch die Kosten für Betrieb, Wartung und Instandhaltung berechnet. Bekannte Kostentreiber sowie auch versteckte Kosten können somit bereits im Vorfeld einer Investitionsentscheidung identifiziert werden.
Die Firma Fatzer AG Drahtseilwerk bietet hier wegweisende Lösungs- und „Best Practice“-Ansätze. Gemäß der Firmenphilosophie „Ganz Ihren Wünschen entsprechend“ wird bereits in der Projektierungsphase individuell auf die besonderen Bedürfnisse und Anforderungen des Betreibers eingegangen: die wichtigste Voraussetzung für optimierte Gesamt-Lebenszykluskosten.
Best Practice Ansatz I: Seillebensdauer optimieren
Nur wer die hochwertigsten Rohmaterialien einsetzt, kann auch ein Produkt mit großer Lebensdauer produzieren. Speziell bei kurzen Anlagen mit hoher Betriebsstundenanzahl ergibt sich eine überdurchschnittliche Belastung der Seile. Bei solchen Anlagen macht es durchaus Sinn, ein kompaktiertes 8-litziges Seil mit einer Stabilo-Einlage einzusetzen und dadurch die Lebensdauer des Seils markant zu erhöhen. Das kompaktierte Seil in Kombination mit der 8-litzigen Ausführung ist die Basis für eine lange Lebensdauer. Oft liegen aber die Probleme in Bezug auf die Produktlebensdauer nicht in der freien Strecke des Seiles, sondern der Seilspleiß ist lebensdauerbegrenzend. Umfangreiche Tests und wertvolle Rückmeldungen von Kunden haben ergeben, dass mit dem 8-litzigen Fatzer-Spleiß sich dessen Lebensdauer etwa verdoppelt und damit die Verfügbarkeit markant begünstigt. Damit wird das schwächste Glied im Seil, der Spleiß, zur kalkulierbaren Variablen. 8-litzige Seile von Fatzer finden sich vorwiegend in urbanen Systemen mit überdurchschnittlichen Betriebsstunden und Biegewechseln, wie zum Beispiel im London Emirates Cable Car oder bei der Marquam Hill Aerial Tram in Portland, dort als endlos gespleißtes Zugseil.
Wegweisend ist die Anlage Satu Oeiras in Portugal: Das Performa-Seil durchlief bis heute insgesamt 1.8 Mio. Biegewechsel. Dies, ohne je eine Wartungseinheit beansprucht zu haben. In Bezug auf die Spleißbeanspruchung entspricht dies zirka der 4-fachen Spleiß-Lebensdauer eines 6-litzigen Seiles und zeigt, welches Potenzial in den Fatzer-Performa-Seilen steckt.
Best Practice Ansatz II: Wartungskosten reduzieren und Verfügbarkeit erhöhen
Mit dem 2012 eingeführten Grundschmiermittel TRUlub SR11 wird das Nachschmieren der Seile in den meisten Fällen überflüssig. Die Seilpflege wird auf die Knotenschmierung am Spleiß reduziert. Die jährlichen Wartungskosten entfallen und die Risiken rund um die Nachschmierung der Seile werden eliminiert.
Stabilo-Seile bieten dank ihrer geringen Längung bereits in den ersten Betriebsjahren zusätzliches Einsparpotential. Erst wenn der Spleiß in die Jahre gekommen ist, kann durch eine präventive Seilkürzung, auch Spleißregeneration genannt, die Spleißlebensdauer markant verlängert werden. Damit wird oft das Einsetzen eines Einspleißstückes vermieden oder stark zeitlich verzögert.
Best Practice Ansatz III: Folgekosten und Auswirkungen auf die Anlage reduzieren
Im Zusammenhang mit der Diskussion rund um die Laufruhe ist ein perfekt auf die Anlage angepasstes Stabilo-Seil von Fatzer die erste Wahl: Das 6-litzige Seil ermöglicht die genaue Abstimmung zwischen den geforderten Drahtfestigkeiten und dem Seildurchmesser. Die Präzision der Seilrundheit und der Schlaglänge hat sich durch markante Investitionen in den Maschinenpark in den letzten Jahren stetig verbessert. Dadurch bestechen Fatzer-Litzenseile durch ihre Laufruhe. Wenn litzeninduzierte Vibrationen und ihre Konsequenzen (Komforteinbuße, Bauteilermüdung, Lärm etc.) ein Problem darstellen, schafft das Performa-Seil Abhilfe. Durch die runde Form werden litzeninduzierte Energien fast gänzlich eliminiert und daher werden Performa-Seile oft in schnelllaufenden Anlagen eingesetzt. Zudem reduziert sich der Rollenverschleiß wesentlich. Der weltweite Einsatz und die Beliebtheit dieses Seiltyps bei den sogenannten People-Movern ist Bestätigung und Ansporn zugleich, die Forschung & Entwicklung in diesem Segment weiterhin zu intensivieren.
Fazit
Um die Gesamt-Lebenszykluskosten beurteilen zu können, sind bei der Seilauswahl etliche Parameter genauer zu betrachten und zu berücksichtigen. Denn ein Long-Life-Produkt hängt vom Seil, der Seilverbindung und im Schadensfall von der Serviceleistung ab. Somit wird der Fatzer-Slogan „Ganz Ihren Wünschen entsprechend“ zu „Ganz Ihrem Nutzen entsprechend“ adaptiert.