Die Seilbahngeschichte in Bad Ischl begann im Jahr 1955 mit der Gründung der Katrin-Seilbahn AG. Zur Errichtung der geplanten Seilbahn wurde im Jahr 1957 eine Materialseilbahn errichtet, die innerhalb von sechs Monaten über 1.000 t Baumaterial beförderte. Anders als in anderen österreichischen Gebieten, wo Zweiseilumlaufbahnen zum Einsatz kamen, wurde in Bad Ischl zum ersten Mal das Einseilumlaufsystem gewählt.
Die Katrin-Seilbahn wurde 1958 fertiggestellt und im nachfolgenden Jahr unter Teilnahme der gesamten Prominenz des Landes Oberösterreich feierlich eröffnet. Die ursprüngliche Katrin-Seilbahn wurde durch die Firma Kienast nach der Lizenz für das kuppelbare System der Schweizer Firma Oehler Aarau gebaut. Gerade dies war die größte Besonderheit der Bahn – am Förderseil wurden in gleichen Abständen Mitnehmer befestigt, an denen die Kabinen automatisch mittels Haken gekuppelt wurden. Bei der Stationseinfahrt wurden die Kabinen von dem Mitnehmer wieder gelöst, und das Aus- und Einsteigen erfolgte im Stillstand.
Es war wohl das kurioseste kuppelbare System aller Zeiten, verlangte jedoch ein regelmäßiges zeit- und arbeitsaufwendiges Versetzen der Mitnehmer auf dem Förderseil. Diese Umstände wie auch einige Fehlkupplungen führten dazu, dass dieses System von anderen kuppelbaren Systemen mit Förderseilklemmen verdrängt wurde. Nach dem Oehler-System wurden neben der Katrin-Seilbahn nur noch einige wenige Bahnen in der Schweiz und vom französischen Lizenznehmer Applevage in Frankreich gebaut.
In Bad Ischl standen zur Beförderung der Fahrgäste insgesamt 49 zweisitzige Leichtmetallkabinen zur Verfügung. Vorerst war die Bahn nur im Sommer als Attraktion für die Kurgäste in der Kaiserstadt in Betrieb. Schon im Dezember 1964 wurde auf der Katrin ein Einsessellift eröffnet. Die Trasse des Sesselliftes ermöglichte durch ihre nordseitige Lage den Skibetrieb bis ins Frühjahr und führte zum ganzjährigen Betrieb der Katrin-Seilbahn.