Hinter der 23 Mio. Euro Investition verbirgt sich ein multifunktionaler Komplex, der das höchstgelegene Motorrad-Museum Europas, die Talstation der neuen Kirchenkar-Kabinenbahn, ein modernes Bedienungsrestaurant sowie die Mautstation vereint.
Es ist ein wahrhaft ambitionierter Plan: ein Motorrad-Museum, eine moderne Seilbahnstation, die Mautstelle einer der populärsten Hochalpenstraßen des Landes sowie ein großzügig gestaltetes Restaurant in einem Gebäude zusammenführen. Das Zwillings-Brüderpaar Alban und Attila Scheiber steht als Bauherr hinter diesem wohl weltweit einzigartigen Konzept. Die Hoteliers und Seilbahnunternehmer aus Hochgurgl, zu deren Firmengruppe auch eine Skischule und die Timmelsjoch Hochalpenstraße gehören, sind von Beginn an Feuer und Flamme gewesen für die Idee des Top Mountain Cross Points. Konnten die beiden Ötztaler damit doch einige lang gehegte Wunschprojekte der Familie auf einen Streich realisieren. Ihr 2014 verstorbener Vater Alban Scheiber senior war einer der letzten großen Tourismuspioniere Tirols. Er hatte in den 1960er Jahren die Grundlagen für den Erfolg des Hoteldorfs Hochgurgl geschaffen. Seinen Söhnen legte der frühere Profi-Rennfahrer nicht nur das Touristiker-Gen, sondern auch die Leidenschaft für Motoren und Motorräder in die Wiege.
Museum der Superlative
In den vergangenen Jahren haben die Scheibers eine der kostbarsten Sammlungen historischer Motorräder in Österreich aufgebaut. Was lag näher, als die rund 170 erlesenen Exponate der Öffentlichkeit genau dort zugänglich zu machen, wo das Interesse naturgemäß am größten ist? Die Timmelsjoch Hochalpenstraße gilt unter Motorradfahrern aus ganz Europa als eine der attraktivsten Routen über die Alpen. Zehntausende fahren jedes Jahr über das Timmelsjoch, Österreichs höchst gelegenen Straßen-Grenzübergang, und somit künftig am Crosspoint und dem darin untergebrachten Motorrad-Museum vorbei. Als „Paten“ für das Ötztaler Prestige-Projekt gewannen die Betreiber Motorradlegende Giacomo Agostini. Der mit 15 WM-Titeln erfolgreichste Fahrer der Motorrad-Weltmeisterschaft reiste zum Spatenstich persönlich an und geriet angesichts der in Hochgurgl versammelten Klassiker unverzüglich ins Schwärmen.
Kirchenkarbahn: Neues Highlight im Diamant der Alpen
Neben seiner außergewöhnlichen Sammlung und der exponierten Höhenlage macht die Kombination mit einer modernen Seilbahnanlage das Top Mountain Motorcylce Museum so außergewöhnlich. Denn im selben Gebäude, quasi nebenan, ist auch die Talstation der neuen Kirchenkar-Kabinenbahn untergebracht. Die Einseil-Umlaufbahn ist das jüngste Glanzstück im Skigebiet von Obergurgl-Hochgurgl, einem der renommiertesten Österreichs. Im „Diamant der Alpen“ – so der Destinations-Claim – ist Skifahren auf 110 Pistenkilometern von Mitte November bis Anfang Mai möglich. Während der Wintermonate herrscht aufgrund der Höhenlage (1.800 bis 3.080 m) Schneegarantie. Zu den 24 Liftanlagen gesellt sich mit der neuen Kirchenkarbahn von Doppelmayr nun eine Bahn, die einigen der attraktivsten Hängen des weitläufigen Terrains eine gänzlich neue und deutlich prominentere Rolle im Skigebiet verleiht. Die Förderleistung der jüngsten Anlage beträgt 2.400 P/h. „Die Pisten in diesem Bereich sind sehr beliebt, deswegen wollten wir hier auch eine außergewöhnliche Bahn bauen“, so Alban Scheiber, Geschäftsführer der Liftgesellschaft Hochgurgl.
Gebäudehülle: Von Schneewechte inspiriert, in Holz ausgeführt
Der Top Mountain Crosspoint besticht mit einer zeitgemäßen Formensprache, der Tiroler Architekt Michael Brötz zeichnet für die geschwungen-organische Linienführung des Objektes verantwortlich. „Schneewechten standen Pate für die Form. Auf diese Art lässt sich das Gebäude mit der Landschaft wesentlich besser verschmelzen und auch bei der Wahl der Materialien haben wir auf Natürlichkeit gesetzt“, erklärt der Planer. Die Gebäudefassade wurde fast durchgängig in Holz ausgeführt. Das sprichwörtliche „Alles unter einem Dach“ findet in der Erlebnisvielfalt des Top Mountain Crosspoint einen gänzlich neuen Ansatz. „Nach einer Fahrt auf der Skipiste kann der Besucher beispielsweise in Ruhe die Schmuckstücke des Museums betrachten und sich anschließend im Restaurant noch kulinarisch verwöhnen lassen“, weist Brötz auf die Erlebnisvielfalt des Top Mountain Crosspoint hin.
Openingphase: November 2015 bis Juni 2016
Ein wahrer Eröffnungsreigen erwartet Hochgurgl bis zum Ende des kommenden Winters. Die einzelnen Funktionalitäten des Top Mountain Crosspoint werden nämlich schrittweise in Betrieb genommen. So öffnen Kirchenkarbahn und Restaurant mit Beginn der Wintersaison 2015/2016 ihre Pforten für Skisportler. Das Top Mountain Motorcycle Museum können Freunde der Zweirad-Nostalgie ab 8. April 2016 besuchen. Die neue Mautstation der Timmelsjoch Hochalpenstraße hat den Dienst bereits im Sommer 2015 aufgenommen – sie ist nach der Wintersperre erfahrungsgemäß ab Ende Mai wieder befahrbar.