Tourismus

Kommentar

Herausforderung: Schneesport-Nachwuchs fördern!

Dass wegen der demographischen Entwicklung der Bevölkerung – bis 2030 wird es um rund 8 % weniger 20-Jährige geben – im Schneesport-Nachwuchs die eigentliche Zukunft des alpinen Wintertourismus liegt, hat an sich in der Seilbahnbranche schon herumgesprochen. Denn das möglichst frühe Kennenlernen dieser Wintersportarten ist zweifellos der Schlüssel für die spätere regelmäßige Ausübung

von: Helmut Lamprecht

Es gibt zwar zahlreiche vielfältige Aktionen und Initiativen unterschiedlicher regionaler und überregionaler Organisationen in vielen Skiregionen der Alpenländer, allerdings mit unterschiedlicher Gewichtung. Nicht überall wird leider mit entsprechendem Nachdruck und der wünschenswerter Nachhaltigkeit agiert.

Die 4. D-A-CH-Tagung im Herbst 2016 in Innsbruck hat die Nachwuchs-Aktivitäten auf der Verbandsebene wie z. B. die „Servicestelle Wintersportwochen“ in Österreich, getragen vom Fachverband der Seilbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich, die NTC-Blue Days – „Schule im Schnee“ des Verbandes Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte sowie die „Schneesportinitiative Schweiz“ von Seilbahnen Schweiz vorgestellt. Alle zielen darauf ab, den Kindern und Jugendlichen den frühen Kontakt zum Schnee zu ermöglichen, nicht zuletzt als Beitrag zur Gesundheitsförderung und neben dem sportlichen Aspekt im Weg der Schulen auch zur Vermittlung sozialer und pädagogischer Werte.

Bei dieser alle fünf Jahre stattfindenden gemeinsamen Tagung der drei Seilbahnverbände wurde eine zweisprachige Resolution „Für Schneesportwochen aller Schulen“ mit dem Ziel verabschiedet, dass dem Sportunterricht wieder mehr Aufmerksamkeit zukommen, dieser zum Teil auf den Skipisten stattfinden und jedes Kind zumindest einmal in seiner Schulzeit eine Wintersportwoche besuchen und erleben sollte. Dazu bedarf es jedoch dringend der notwendigen politischen Unterstützung, die es zwar in diversen „Sonntagsreden“ gibt, in der konkreten Umsetzung dann allerdings wieder stark abflaut und über „Verwendungszusagen“ nicht hinauskommt.

Dessen ungeachtet ist der Hebel ebenso bei den Schulbehörden und Schulen bzw. deren Direktionen selbst anzusetzen. Sie müssten in die Pflicht genommen und aufgefordert werden, Schneesportwochen überhaupt zuzulassen und ins Schulprogramm aufzunehmen. Dass es z. B. in Österreich, beginnend ab der Volksschule, den in dieser Hinsicht positiv eingestellten Lehrpersonen und somit auch den Schülern vielerorts schwer gemacht wird, einen Skiunterricht zu veranstalten oder mit der Klasse Skifahren zu gehen, ist auch ein Auswuchs der behördlichen Überregulierung im Schulbereich.

Wer sich jemals mit den dazu ergangenen Verordnungen, Erlässen und Dienstanweisungen beschäftigt hat, weiß, woran es krankt. Dazu kommen noch das oft falsch interpretierte Sicherheitsdenken und die Angst, in Haftungsprobleme verstrickt zu werden. Hier hat  z. B. der Südtiroler Seilbahnverband eine wichtige Initiative gesetzt und bereits zum zweiten Mal einen sogenannten „Teachers Day“ für Grundschullehrer und Direktoren veranstaltet, um zu diesen Fragen kompetente Antworten von sachkundigen Experten zu vermitteln.

Ein Entrümpeln der Bürokratie von falschen Sicherheitsgedanken sowie die stärkere Einbindung der Skischulen wäre sicherlich ein Weg, für SchülerInnen einen Skitag zu gestalten, der ohnedies meist von den Seilbahnunternehmen gesponsert wird. In den Orten der alpinen Täler wird dies auch vielfach praktiziert. In den urbanen Gebieten und Ballungsräumen – mit wenigen Ausnahmen wie z. B. im Großraum Innsbruck, wo erfreulicherweise auch Kindergärten Halbtage im Schnee verbringen – spießt es sich in der Regel. Hier besteht zweifellos großer Nachholbedarf.

Die Basis können jedoch auch die Seilbahnunternehmen selbst bilden, denn wer hätte sich vor nicht allzu lange Zeit gedacht, dass – nicht nur ortsansässige – Kinder bis zehn und mehr Jahre frei fahren können.

Einige Vorreiter haben hier „das Eis gebrochen“; der Erfolg bleibt nicht aus, speziell als Kontrapunkt zum medialen Reizthema, dass sich Familien das Skifahren mit Kindern nicht leisten können.

Dr. Helmut Lamprecht - Gerichtlich beeideter Sachverständiger für Verkehrssicherungspflicht auf Skipisten

(c) Doppelmayr, Bayerische Zugspitzenbahn

 

Die Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG (BZB) startete am 30. März in den letzten Skibetriebstag im Gebiet Garmisch-Classic. Mit dem Saisonende des…

Weiterlesen
Foto: Doppelmayr

Die INTERALPIN 2025 bietet als Weltleitmesse für alpine Technologien eine Plattform für zukunftsweisende Entwicklungen in der Seilbahnbranche. Auch in…

Weiterlesen
Foto: NLK Filzwieser

Der heurige Winter war im gesamten Alpenraum und auch in Niederösterreich besonders niederschlagsarm und von milden Temperaturen geprägt. Dank der…

Weiterlesen
Foto: Kappl Bergbahnen

Im Sommer 2025 erwartet das Skigebiet Kappl eine bedeutende Neuerung: Die alte Diasbahn wird durch eine hochmoderne Doppelmayr-Gondelbahn ersetzt.…

Weiterlesen
ConnX, Foto: Leitner AG

Der Seilbahnhersteller Leitner präsentiert sich bei der diesjährigen Interalpin – der Weltleitmesse für alpine Technologien. Die seit Jahren ständig…

Weiterlesen
(c) Immoos

Ab sofort ist Daniel Bui-Moosbrugger der Ansprechpartner für alle italienischen Kunden. Neben dem Vertrieb umfasst sein Aufgabengebiet auch…

Weiterlesen
Foto: enrope

Die Oberstdorf Kleinwalsertal Bergbahnen haben enrope den Auftrag erteilt, den Höllwieslift zukunftsfit zu machen. Der Schlepplift war ursprünglich…

Weiterlesen
Foto: Sunkid

„Alles unter einem Dach“ – moderner Zauberteppich und familienfreundlicher Gehweg in Haute-Nandez in der Schweiz.

Weiterlesen
Foto: Nikolaus Faistauer Photography

Die drei Regionen des Alpin Card Ticketverbunds ziehen nach den ersten Monaten mit Smartphone Ticket im Echtbetrieb Bilanz: Die BLE-Technologie von…

Weiterlesen
Foto: Seilbahnen Schweiz

Aufgrund der späten Ostern fallen die Sportferien in der Schweiz in diesem Jahr in vielen Regionen in den März. Trotzdem gab es im Februar einen…

Weiterlesen
Foto: Kässbohrer

Der "AutroTracer" für den Pistenbully ist ein selbständig mitlenkendes Assistenzsystem, das Spurstabilität und Manövrierbarkeit der Maschine unter…

Weiterlesen

Die Jury des Swiss Mountain Award hat wegweisende Projekte der Unternehmen Remontées Mécaniques Grimentz-Zinal SA, Mantis Ropeway Technologies AG und…

Weiterlesen
Foto: Leitner

Ein Mix aus Komfort- und Effizienzsteigerung bildet die Basis für die Aktivitäten des italienischen Seilbahnherstellers Leitner in Frankreich,…

Weiterlesen
Rendering: Garaventa AG

Garaventa begleitete die Säntis-Schwebebahn AG von der Projektentwicklung bis zur Baubewilligung. Ende 2026 sollen die ersten Gäste mit der neuen…

Weiterlesen
Foto: Jakob Zeller

Bei der FIS Alpinen Ski-Weltmeisterschaften Saalbach 2025 sorgte Kässbohrer als „Official Supplier“ mit acht Pistenbully für eine professionelle…

Weiterlesen