Es gibt zwar zahlreiche vielfältige Aktionen und Initiativen unterschiedlicher regionaler und überregionaler Organisationen in vielen Skiregionen der Alpenländer, allerdings mit unterschiedlicher Gewichtung. Nicht überall wird leider mit entsprechendem Nachdruck und der wünschenswerter Nachhaltigkeit agiert.
Die 4. D-A-CH-Tagung im Herbst 2016 in Innsbruck hat die Nachwuchs-Aktivitäten auf der Verbandsebene wie z. B. die „Servicestelle Wintersportwochen“ in Österreich, getragen vom Fachverband der Seilbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich, die NTC-Blue Days – „Schule im Schnee“ des Verbandes Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte sowie die „Schneesportinitiative Schweiz“ von Seilbahnen Schweiz vorgestellt. Alle zielen darauf ab, den Kindern und Jugendlichen den frühen Kontakt zum Schnee zu ermöglichen, nicht zuletzt als Beitrag zur Gesundheitsförderung und neben dem sportlichen Aspekt im Weg der Schulen auch zur Vermittlung sozialer und pädagogischer Werte.
Bei dieser alle fünf Jahre stattfindenden gemeinsamen Tagung der drei Seilbahnverbände wurde eine zweisprachige Resolution „Für Schneesportwochen aller Schulen“ mit dem Ziel verabschiedet, dass dem Sportunterricht wieder mehr Aufmerksamkeit zukommen, dieser zum Teil auf den Skipisten stattfinden und jedes Kind zumindest einmal in seiner Schulzeit eine Wintersportwoche besuchen und erleben sollte. Dazu bedarf es jedoch dringend der notwendigen politischen Unterstützung, die es zwar in diversen „Sonntagsreden“ gibt, in der konkreten Umsetzung dann allerdings wieder stark abflaut und über „Verwendungszusagen“ nicht hinauskommt.
Dessen ungeachtet ist der Hebel ebenso bei den Schulbehörden und Schulen bzw. deren Direktionen selbst anzusetzen. Sie müssten in die Pflicht genommen und aufgefordert werden, Schneesportwochen überhaupt zuzulassen und ins Schulprogramm aufzunehmen. Dass es z. B. in Österreich, beginnend ab der Volksschule, den in dieser Hinsicht positiv eingestellten Lehrpersonen und somit auch den Schülern vielerorts schwer gemacht wird, einen Skiunterricht zu veranstalten oder mit der Klasse Skifahren zu gehen, ist auch ein Auswuchs der behördlichen Überregulierung im Schulbereich.
Wer sich jemals mit den dazu ergangenen Verordnungen, Erlässen und Dienstanweisungen beschäftigt hat, weiß, woran es krankt. Dazu kommen noch das oft falsch interpretierte Sicherheitsdenken und die Angst, in Haftungsprobleme verstrickt zu werden. Hier hat z. B. der Südtiroler Seilbahnverband eine wichtige Initiative gesetzt und bereits zum zweiten Mal einen sogenannten „Teachers Day“ für Grundschullehrer und Direktoren veranstaltet, um zu diesen Fragen kompetente Antworten von sachkundigen Experten zu vermitteln.
Ein Entrümpeln der Bürokratie von falschen Sicherheitsgedanken sowie die stärkere Einbindung der Skischulen wäre sicherlich ein Weg, für SchülerInnen einen Skitag zu gestalten, der ohnedies meist von den Seilbahnunternehmen gesponsert wird. In den Orten der alpinen Täler wird dies auch vielfach praktiziert. In den urbanen Gebieten und Ballungsräumen – mit wenigen Ausnahmen wie z. B. im Großraum Innsbruck, wo erfreulicherweise auch Kindergärten Halbtage im Schnee verbringen – spießt es sich in der Regel. Hier besteht zweifellos großer Nachholbedarf.
Die Basis können jedoch auch die Seilbahnunternehmen selbst bilden, denn wer hätte sich vor nicht allzu lange Zeit gedacht, dass – nicht nur ortsansässige – Kinder bis zehn und mehr Jahre frei fahren können.
Einige Vorreiter haben hier „das Eis gebrochen“; der Erfolg bleibt nicht aus, speziell als Kontrapunkt zum medialen Reizthema, dass sich Familien das Skifahren mit Kindern nicht leisten können.