Die Doppelmayr-Gruppe wurde mit dem Wiederaufbau der Grand Montets beauftragt. (Im Bild: 3S-Kabine Atria)
Foto: Doppelmayr
Seilbahnen Bahnen

DOPPELMAYR-GRUPPE

Seilbahn-Großprojekt in Chamonix

Compagnie du Mont-Blanc und Doppelmayr France stellten bei der Fachmesse Mountain Planet in Grenoble das Wiederaufbauprojekt der Grand Montets vor. Insgesamt werden 155 Mio. Euro investiert.

von: TS

Die Bauphase des Großprojekts in einem der berühmtesten Skigebieten der Welt ist offiziell eingeleitet. Der Wiederaufbau der beim Brand im September 2018 zerstörten Seilbahnen und Infrastrukturen führt zu einer umfassenden Neugestaltung der Anlagen. Doppelmayr France hat den Zuschlag für die Planung und den Bau der neuen Seilbahnanlagen erhalten, ebenso für den Wiederaufbau und die Sanierung der Infrastruktur an der Bergstation der Aiguille des Grands Montets. Für die architektonische Umsetzung hat die Compagnie du Mont-Blanc das renommierte Architekturbüro RPBW beauftragt.

Der in sieben Lose aufgeteilte Auftrag mit einem Gesamtwert von 107,6 Mio. Euro wurde an das von Doppelmayr France gebildete Konsortium vergeben. Das Gesamtprojekt von Grands Montets beläuft sich auf 155 Mio. Euro. 

Seilbahnen mit Komfortanspruch

Der Umbau der beiden Teilstrecken wird genutzt, um den Zugang zur Aiguille des Grands Montets zu modernisieren und den Fahrgästen eine noch komfortablere Fahrt zu bieten. So wird die erste Teilstrecke von Argentière nach Lognan mit einer D-Line 10er-Kabinenbahn umgesetzt. Die zweite Teilstrecke von Lognan zur Aiguille des Grands Montets wird eine moderne Dreiseilbahn sein. Diese Technologie wurde entwickelt, um die topografischen Herausforderungen und die extremen Wetterbedingungen im Hochgebirge zu meistern. Die Kabinen werden den Skifahrern und Touristen 24 Sitzplätze mit Blick auf das Panorama der Grands Montets bieten.

Insgesamt wird es vier Stationen auf zwei Teilstrecken geben. Das Seil ist auch metaphorisch das verbindende Element. Wie ein roter Faden in der Gestaltung „verkörpert es das Streben nach Einheitlichkeit aller Gebäude“, formulieren es die Projektpartner. Inspiriert von der Natur, von Kristallen und insbesondere Pyrit sind die Stationen, in denen die Seilbahntechnik untergebracht ist, mit viel Glas gestaltet. Ihre Strukturen sind aus hochtechnischen, modularen Stahlelementen gefertigt. In der Peripherie der Stationen befinden sich alle Funktionen, die mit dem Betrieb zusammenhängen, in undurchsichtigen Bereichen, den so genannten Topos, die sich in ihrem Aussehen nahtlos in den Charakter des Ortes einfügen sollen. Für die Aiguille des Grands Montets wird ein 20 Meter hoher Würfel in den Hang integriert, der die Geometrie des Pyrits widerspiegelt.

Verantwortungsvoller Bau

Die Baustelle für den Wiederaufbau der Grands Montets liegt im Herzen des denkmalgeschützten Mont-Blanc-Gebiets. Für den Bau wird das Konsortium eine Reihe von logistischen Lösungen bereitstellen, um den Einsatz von Hubschraubern und Bodentransporten zu begrenzen. Zwei Materialseilbahnen mit einer Kapazität von je 10 to werden Material und Ausrüstung von Argentière zu den verschiedenen Baustellenstandorten transportieren. Für das Personal wird der Zugang zur Aiguille des Grands Montets durch eine speziell für das Projekt konzipierte Seilbahn gewährleistet (von der Bergstation des Sessellifts Herse bis zum Gipfel auf 3.300 m). Diese Einrichtungen werden abgebaut, sobald die permanenten Seilbahnen ihren Betrieb aufnehmen.

Ein Expertenprojekt

Doppelmayr France vereint im Projekt-Konsortium spezialisierte und erfahrene Unternehmen:

  • Doppelmayr France schließlich ist federführender Koordinator des Konsortiums und
    bringt sein Know-how bei der Planung und Herstellung der Seilbahnen ein.
  • MBTM, spezialisiert auf Tiefbauarbeiten und den Bau von Seilbahnen, ist ein langjähriger
    Partner von Doppelmayr France. 
  • Spie Batignolles Génie-Civil ist zusammen mit Cogeis und Pichler unter anderem
    für den Bau der Infrastrukturen  am Gipfel und des Crystal verantwortlich. 
  • Pugnat TP und Altitude Construction, Spezialisten für Erdarbeiten und Spezialfundamente
    in schwierigem Gelände, sind an allen Bauwerken beteiligt.
  • Mécamont hat die Materialseilbahnen entworfen und gebaut und wird für deren Betrieb
    verantwortlich sein. 
  • Das Unternehmen Boma Construction, das über ein Betonwerk in Lognan verfügt,
    wird den gesamten für den Bau benötigten Beton liefern, darunter auch einen Teil
    des kohlenstoffarmen Betons. 
  • Das Ingenieurbüro Egis bringt sein Know-how im Bereich der Schnittstellenüberwachung
    in das Konsortium ein. 

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