Das kompetente Team um Dipl.-Ing. Christian Klenkhart und Dipl.-Ing. Christian Weiler konnte 2014 eine Reihe herausfordernder Projekte planen und realisieren, bei denen raumplanerisches, technisches und ökologisches Bewusstsein gefragt waren. Die Absamer fungierten dabei als Master-Partner, die sich, angefangen von den oft schwierigen Behördenverfahren und Umweltverträglichkeitsprüfungen über die Bauleitung und Überwachung bis hin zur Endabnahme, verantwortlich zeigten.
Skiparadies Sudelfeld
Das traditionsreiche Skigebiet Sudelfeld, wo ein Großteil der bayerischen Bevölkerung ihre ersten Schwünge zog, war in die Jahre gekommen. Zur Diskussion standen die Schließung oder eine Adaption mit Ausrichtung auf ein modernes Familienskigebiet. Die Tiroler wurden seitens der Bergbahnen Sudelfeld mit der Gesamtplanung für die Beschneiungsanlage und den Skipistenbau betraut. Darüber hinaus zeichneten Klenkhart & Partner auch für die Ausschreibungen für Schneitechnik, Pumpstationen sowie die Erdbau- und Baumeisterarbeiten verantwortlich.
Hinzu kamen weitere Infrastrukturmaßnahmen wie z. B. die Erweiterung und Verbesserung der Parkplatzsituation bei der Waldkopfbahn und die Neukonzeption der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung im Bereich des gesamten Sudelfeldes. Sehr viel Anerkennung gab es für den Naturspeichersee, der ganzjährig genutzt wird und somit dem alpinen Naherholungsgedanken Rechnung trägt. Trotz eines Fassungsvermögens von 150.000 m³ ist der See flächenmäßig eher kleiner ausgefallen, was auf Innenneigung, Tiefe und Platzierung zurückzuführen ist.
Das Almgebiet wurde perfekt wiederhergestellt. Der Abtrag der Rasenziegel erfolgte mit großer Sensibilität, Präzision und Zug um Zug. Für Laien ist nicht erkennbar, dass auch größere Steine wieder original im Gelände platziert wurden. Von der neuen Pumpstation Walleralm wird die gesamte technische Beschneiung gesteuert, die im Endausbau 510 l/s betragen wird. Bis zum Saisonstart wurden an die 6,6 km Schneileitungen verlegt und an die 100 Unterflur-Schneischächte installiert. Auch die neue Talabfahrt zwischen Mittelstation und Talstation Waldkopf stand den Wintersportlern am Sudelfeld bereits heuer zur Verfügung.
Alpine Ski-WM 2017 in St. Moritz
Ein weiteres Highlight ist das Projekt der Engadin St.Moritz Mountains in der Schweiz. Klenkhart & Partner, die schon für die viel gelobte Skigebiets-Infrastruktur bei der FIS Alpinen Ski-WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen sorgten, machen auch die Pisten in St. Moritz weltmeisterschaftstauglich. Zu den wichtigsten Infrastrukturmaßnahmen gehören Pistenadaptierungen und die Errichtung eines neuen Naturspeichersees, um die Ökobilanz der technischen Beschneiung nachhaltig zu verbessern. Das Herzstück des Konzeptes ist zweifelsohne der Bau des 400.000 m³ fassenden Naturspeichersees auf 2.525 m Seehöhe.
Bis dato wurde ein Großteil des für die technische Beschneiung benötigten Wassers über 1.000 m hinauf- gepumpt, was einen erheblichen Energiebedarf verursachte. Der Standort für den neuen Naturspeichersee wurde gemeinsam mit den Schweizer Naturverbänden ausgewählt, um eine schonende Einbindung in die sensible Landschaft zu gewährleisten. Der Vorschlag zur Errichtung eines Naturspeichersees, der auch im Sommer als attraktives Ausflugsziel dient, konnte auch die anspruchsvollen Schweizer Kantonalbehörden restlos überzeugen. Der neue Naturspeichersee wird in der Nähe des Sees Lej Alv errichtet, ohne jedoch diesen zu beeinflussen. Durch das dahinterliegende Val Schlattain wird der neue Speichersee im Frühjahr im Zuge der Schneeschmelze natürlich gefüllt.
Die Bauweise wurde so gewählt, dass die Rekultivierung vollständig aus dem vorhandenen Material und der eigenen Vegetation erfolgen kann. Die Massenbilanz wurde entsprechend optimiert, sodass keinerlei Aushub aus dem Gelände abtransportiert werden muss. Perfekt gelungen ist auch die Zusammenführung und Nutzung der bestehenden Pumpstationen, den unterschiedlichsten Wasserfassungen und den neuen Leitungen. Die neue Pumpstation wurde auf eine Schneileistung von 520 l/s ausgelegt. Diese operiert mit sieben Pumpensätzen und einer Kühlturmanlage für 225 l/s. Dadurch können die Pisten erster Priorität in ca. 70 bis 80 Stunden beschneit werden. Außerdem hat sich das Weltmeisterschafts-Komitee St. Moritz 2017 für eine Adaptierung der Damen- und Herrenabfahrtsstrecke entschieden.
Das Osttiroler Skigebiet Obertilliach/Golzentipp
Die Obertilliacher Bergbahnen konnten schon immer auf den Zusammenhalt in der kleinen Osttiroler Gemeinde zählen. Nach der Realisierung der Beschneiungsanlage inklusive Naturspeichersee im Jahr 2009 wurde im vergangenen Jahr der Doppelsessellift Golzentipp, der als zentrale Zubringerbahn diente, durch eine hochmoderne Einseilumlaufbahn mit 10er-Kabinen und Direktantrieb ersetzt. Eine spezielle Anforderung stellte auch die Errichtung des neuen Talstationsgebäudes dar. Da nahezu die gesamte Ortschaft Obertilliach unter Ensembleschutz steht, musste beim neuen Gebäude sehr sensibel vorgegangen werden. Der beauftragte Architekt hat die neue Talstation perfekt an das Ortsbild angepasst und damit die Forderungen des Denkmalamts bestens umgesetzt.
Das Bayerische Skigebiet Bauneck/Lenggries
Im bayerischen Lenggries wurden zwei alte Schlepplifte der Brauneck- und Wallbergbahnen durch den hochmodernen Milchhäuslexpress ersetzt. Die neue kuppelbare 6er-Sesselbahn mit Wetterschutzhauben zeichnet sich durch besondere Kinderfreundlichkeit aus. Die automatische Höhenerkennung mit entsprechendem Hubtisch passt sich den Körpergrößen der Liftbenützer an und sorgt mit der vollautomatischen Schließbügelverriegelung der Sessel für sichere Fahrt.
Darüber hinaus gab es zahlreiche weitere Projekte in Bezug auf Seilbahnplanung, Speicherteiche, Pistenplanungen, Lawinenverbauungen – hier kommt das ganze Know-how aus der Wildbach- und Lawinenverbauung zum Tragen – sowie Rodelwege und Mountainbikestrecken.