Der neue Eiger Express kann mit einer Reihe von technischen Innovationen aufwarten. Am 5. Dezember 2020 nahm er den Betrieb auf.
Foto: Jungfraubahnen
Seilbahnen Technik

DOPPELMAYR/GARAVENTA-GRUPPE

Eiger Express ging in Betrieb

Die neue Dreiseilbahn kombiniert vollautomatischen Personen- und Güterbetrieb und ist wesentlicher Bestandteil des „Generationenprojekts“ V-Bahn. Am 5. Dezember 2020 wurden erstmals Besucher von Grindelwald Grund in der Schweiz zum Eiger-Gletscher befördert.

von: DK

„Die Eröffnung des Eiger Express ist ein Meilenstein – für die Jungfraubahnen, für Doppelmayr/Garaventa und für die gesamte Seilbahnbranche“, heißt es in einer Aussendung der Doppelmayr/Garaventa-Gruppe. Die neue Dreiseilbahn ist diesen Angaben zufolge mit zahlreichen technischen Innovationen ausgestattet und kombiniert erstmals vollautomatischen Personen- und Güterbetrieb.

CWA-Kabinen für 26 Personen

Die neue Bahn verfügt über 44 Atria-Seilbahnkabinen von CWA, die mit 26 Sitzplätzen mit Sitzheizung ausgestattet sind. Zwei Infotainment-Bildschirme liefern GPS-gesteuerte Informationen und sorgen für Unterhaltung und Information während der Fahrt. Die Panorama-Verglasung geht in das Kabinendach über und sorgt für unvergleichliche Ausblicke auf die Eiger-Nordwand und auf die umliegende Landschaft. Die integrierte Scheibenheizung soll ein Beschlagen oder Vereisen der Scheiben verhindern und stets freie Aussicht garantieren. Die Energie für die beiden Heizsysteme wird während der Fahrt im neuentwickelten Laufrollengenerator des 3S-Laufwerks erzeugt. Die Kabinen sind, so wie die gesamten Anlagen, barrierefrei gestaltet und mit Rollstuhl, Kinderwagen oder Sportgeräten gleichermaßen komfortabel benutzbar. Eine einzelne VIP-Kabine mit der Glückszahl 888 ist mit einer Champagnerbar, einem „Sternenhimmel“ und drehbaren Ledersesseln ausgestattet. Sie bietet Platz für bis zu acht VIPs.

Hochautomatisiertes Logistiksystem zur Materialbeförderung

Besonders stolz ist man bei Doppelmayr/Garaventa auch auf den kombinierten Transport von Personen und Gütern: Erstmals fände der gesamte Materialtransport während des Publikumsbetriebs und für die Besucher sichtbar statt. Der Materialfluss sei hochgradig automatisiert und bisher weltweit einzigartig, so Doppelmayr/Garaventa. Die Güter – z.B. Lebensmittel für die Gastronomie oder Waren für die Souvenir-Shops – werden von der Fördertechnik auf einen Vertikalförderer transportiert, welcher die Waren an einen neu entwickelten Verladeroboter übergibt, der dann die Kabine belädt. Doppelmayr/Garaventa hat diese Lösung gemeinsam mit LTW Intralogistics, einem Unternehmen der Gruppe, entwickelt. LTW ist Spezialist für Intralogistik-Lösungen mit Erfahrung in den verschiedensten Bereichen, von Hochregallagern in Holzbautechnik bis zu Tiefkühl-Lagern für Lebensmittel. Diese Kompetenz wurde mit der Seilbahn-Expertise kombiniert, um den Gütertransport während dem normalen Fahrgastbetrieb des Eiger Express zu gewährleisten.

Seilbahnsteuerung für verschiedene Beförderungsarten

Der Eiger Express bietet verschiedene Beförderungsarten, insbesondere für Gruppen und für Einzelgäste. Kabinen für Gruppen können angehalten werden, damit eine geschlossene Personengruppe komfortabel einsteigen kann. Individualgäste steigen dagegen wie gewohnt in die Kabine ein, während diese langsam durch die Station fährt. Möglich werden diese verschiedenen Beförderungsarten durch die Seilbahnsteuerung Doppelmayr Connect, die von der Frey AG Stans entwickelt wurde – einem weiteren Tochterunternehmen der Doppelmayr/Garaventa-Gruppe. Für den Eiger Express wurden die Grundfunktionen der Steuerung mit den zusätzlichen Funktionen, wie den optimierten Einstiegskonzepten für Gruppen-, VIP- und Individualgäste sowie dem Warentransport, parallel zum Personenbetrieb mit den dazugehörigen Überwachungssystemen ergänzt. Der Seilbahnmitarbeiter soll so die gesamte Anlage mit allen Zusatzfunktionen nach einem einheitlichen, logisch aufgebauten und intuitiven Steuerungskonzept einfach und sicher bedienen bedienen können.

Generationenprojekt V-Bahn

Mit der V-Bahn realisieren die Jungfraubahnen zusammen mit Doppelmayr/Garaventa in Grindelwald ein hochmodernes Mobilitätszentrum für die nächsten Generationen. Es vereint den regionalen Zugverkehr, eine 10er-Kabinenbahn, die schon letztes Jahr eröffnet wurde, sowie nun auch den Eiger Express. Der hochmoderne Terminal bietet Einkaufs- und Verpflegungsmöglichkeiten auf mehreren Stockwerken. Von einer „Meisterleistung aller Beteiligter“, sprach Jungfraubahnen-Direktor Urs Kessler beim Rückblick auf 908 Tage Bauzeit. „Die V-Bahn sichert mittel- und langfristig die erfolgreiche touristische Zukunft der gesamten Jungfrau-Region als Ganzjahres-Destination im Schweizer Tourismus. Sie bildet den Grundstein für die Destinationsentwicklung hin zu einer Premium-Destination“, so Kessler.

Einen ausführlichen Hintergrundbericht zum Eiger Express lesen Sie auch in der ISR-Ausgabe 5/2020.

Foto: Doppelmayr/Garaventa-Gruppe
Die VIP-Kabine des neuen Eiger Express mit Platz für acht Personen
Foto: Doppelmayr/Garaventa-Gruppe
Foto: Doppelmayr/Garaventa-Gruppe
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