Doch wohin geht die Reise? Wie sieht der Kunde der Zukunft aus? Darüber informierten sich die Spitzenvertreter der deutschen Seilbahn-Branche bei ihrer Tagung aus erster Hand. Tourismusforscher Prof. Karl Born von der Hochschule Harz in Wernigerode berichtete über die Zukunft des Tourismus und ortete dabei Gesundheit weiterhin als einen Megatrend. Aber auch die Suche nach kultureller Identität bestimme bei einem Teil der Verbraucher das künftige Urlaubsverhalten. Zu beachten sei zudem, dass sich aufgrund demografischer Entwicklungen Zielgruppen verändern. Born: „Die Segmente Single und Senioren wachsen überproportional“.
Schon jetzt bieten die Seilbahnen gerade älteren Menschen zahlreiche auf sie zugeschnittene Angebote, betonte VDS-Vorstand Peter Huber. „Diese Gruppe wird weiter wachsen und erwartet“, so Huber, „adäquate Produkte.“ Doch für alle gilt: die Verbraucher-Ansprüche steigen. Vor allem hinsichtlich Dienstleistungsqualität und Kundenorientierung müssen die Seilbahnen hohe Erwartungen erfüllen. Prof. Karl Born: „Der Wandel vom Produktkenner zum Kundenkenner hat sich längst vollzogen“.
Dass die Seilbahnen für die Herausforderungen der Zukunft gut gerüstet sind, beschied ihnen auch Prof. Dr. Ralf Roth von der Deutschen Sporthochschule Köln. Neben der demografischen Veränderung der Gesellschaft stelle auch der Klimawandel eine Entwicklung dar, auf die man reagieren müsse. Als „wichtiger touristischer Motor in Berggebieten“ verstünden es die Unternehmen mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen, die notwendigen Antworten zu geben. Auch das Sportverhalten der Kunden, so der Vorsitzende des Beirats für Umwelt und Skisportentwicklung im Deutschen Skiverband (DSV), wandle sich permanent. Galten einst Bergradler als skurrile Typen, so ist Mountain-Biking längst ein Trendsport geworden. Auch das gute alte Wandern feiert mittlerweile eine Renaissance.
Eine positive Bilanz können die deutschen Seilbahnen beim Sommer 2008 ziehen. „Wir verzeichnen gegenwärtig ein Plus von rund sechs Prozent bei den Gästen im 5-Jahresdurchschnitt“, berichtete Birgit Priesnitz, die Geschäftsführerin des VDS.
Der Verband Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte (VDS) zählt in Deutschland 160 Seil- und vier Zahnradbahnen. Knapp zwei Drittel der Seilbahnen sind im Alpenraum zu Hause. Pro Jahr befördert die Branche sieben Millionen Gäste und setzt rund 80 Mio. Euro um.
Weitere Informationen unter:
www.seilbahnen.de