Die Jungfraubahn bestellte 2011 bei Stadler Bussnang und Zaugg Eggiwil eine aus-schließlich für den Schneeräumeinsatz konzipierte Lokomotive. Neben der klassischen Schneeräumung nach starkem Schneefall wird das Fahrzeug auch als Vorläufer von planmäßigen Zügen eingesetzt, um die Strecke bei starkem Wind von Flugschnee zu befreien.
Im Stationsbereich können die Weichen mit einem Gebläse von Schnee geräumt werden, während auf der Strecke ein Spurpflug für die Reinigung zwischen den Schienen sorgt. Pro Führerstand sind zwei Arbeitsplätze für den Lokführer und den Maschinisten vorhanden. Die Lok verfügt für die betriebliche Flexibilität über eine Funkfernsteuerung. Die Schneefrässchleuderlok operiert zwischen der Kleinen Scheidegg und dem Tunneleingang zum Jungfraujoch.
Zaugg-Schneeräumanlagen für die Bahn
Die Zaugg-Schneeräumanlagen für den schienengebundenen Verkehr sind in den meisten Fällen nicht selbstfahrend, sondern werden je nach Bedarf von einem Schienentraktor, einer Lokomotive oder einem Triebwagen geschoben.
Die mit einer Zaugg-Schneefrässchleuder bestückten Räumeinrichtungen basieren normalerweise auf einem bestehenden oder neuen Eisenbahnwagen-Fahrgestell, auf dem alle notwendigen Elemente an- und aufgebaut sind. Dazu gehört je nach Bedarf eine geschlossene Kabine, die mit zwei komfortablen Arbeitsplätzen mit Steuersitzen für den Bediener der Schneefrässchleuder und den Lokomotivführer ausgerüstet ist, und Platz für drei weitere Begleitpersonen bietet.
Die das Räumfahrzeug schiebende Lokomotive wird mittels Fernbedienung über Kabel vom anwesenden Lokomotivfüh-rer ferngesteuert. Die Führerkabine ist mit allen notwendigen Instrumenten und Gerätschaften eingerichtet, um die anspruchsvollen Räumarbeiten Tag und Nacht und bei jeder Witterung durchführen zu können.
Das Zaugg-Schneefräsfahrzeug besteht an der Front aus zwei selbstständigen Aggregaten, welche je mit einem Auswurfkamin für den gezielten Schneeauswurf bestückt sind. Man sieht auf den Bildern, dass die zwei Fräsen mit einem scharnierartigen Keil verbunden sind. Beim ersten Fräsdurchgang sind die beiden Fräsen zusammengeschoben. Beim zweiten Durchgang sind sie auf beiden Seiten soweit wie nötig nach außen verschoben.
Zaugg-Keilschneepflug für schienengebundene Fahrzeuge
Einerseits werden Wechselspitz- oder Keilschneepflüge von Zaugg direkt an Schienentraktoren, Lokomotiven oder Triebwagen angebaut. Dabei wird der Anbau meistens mit einem Wechselsystem realisiert, damit das Schneeräumgerät bei Nicht-Gebrauch entfernt werden kann.
Andererseits kann dieser Schneepflug kundenspezifisch – zusammen mit der dabei nötigen von einem Dieselmotor angetriebenen Hydraulikanlage (inklusive Notaushebevorrichtung) – direkt auf ein bestehendes oder neues Eisenbahnwagen-Fahrgestell aufgebaut werden. Im Normalfall erfolgt die Steuerung per Funk aus dem Führerstand des die Räumvorrichtung schiebenden Triebfahrzeugs.
Für die Räumung des Restschnees zwischen den Gleisen gibt es einen Spurpflug, den man unter dem Räumfahrzeug montiert und mit dem wahlweise nach rechts oder links gefördert wird.