Er hat, am Beispiel Wintertourismus demonstriert, darin bestanden, dass sich die Investitionen im Seilbahnbereich und in der Hotellerie ungefähr im Gleichklang bewegten. Das gegenseitige Hochschaukeln der Angebotsqualität bescherte der Skination Nummer 1 eine unvergleichliche Stellung in Europa im Hinblick auf Attraktivität und Image. Doch jetzt geht offensichtlich einer der beiden Partner auf Warteposition. Die Österreichische Tourismusbank formuliert das so: In der Hotellerie wird derzeit größere Investitionsrückhaltung an den Tag gelegt als in der Gesamtwirtschaft. Die Anträge bei Krediten über eine Million Euro sind um mehr als 30 % zurückgegangen. Die Nachfrage nach Kleinkrediten ist hingegen sprunghaft gestiegen – es werden notwendige Reparaturinvestitionen vorgezogen, aber derzeit fehlt der Mut für größere strategische Veränderungen.
Genau mit diesen aber hat Österreichs Tourismus über lange Jahre glänzend gepunktet. Es wäre daher mehr als wünschenswert, würde die neue Bundesregierung nach der Wahlkampfphase bald wieder auf Zukunftsmodus schalten und die notwendigen Rahmenbedingungen für ein motivierendes Investitionsklima im Tourismus (und selbstverständlich auch in allen anderen Branchen) schaffen. Jedenfalls kann Österreich auf den bisher so beständigen Konjunkturmotor Tourismus in den kommenden schwierigen Jahren unter keinen Umständen verzichten.
Helmut Zolles