Luden zur Vorarlberger Seilbahntagung (v. li. n. re.): Fachgruppen-Geschäftsführer Mag. Michael Tagwerker, Keynote-Speakerin Mag. Karin Kirchmair-Lindner und Seilbahnen-Obmann Dr. Andreas Gapp
Foto: Lisa Mathis
Tourismus Organisationen Veranstaltungen Seilbahnen

VORARLBERG

56. Vorarlberger Seilbahntagung

Die Vorarlberger Seilbahnbranche traf sich in Dalaas zum Austausch über Tourismustrends und aktuelle Branchenthemen. Im Fokus standen die soziale Nachhaltigkeit der Betriebe und der Optimismus für das Skifahren.

von: TS

Die Seilbahntagung am 8. Oktober fand im Rahmen der Vorarlberger Tourismuswoche (7. – 8. Oktober) statt. Im Kristbergsaal in Dalaas trafen sich die Branchenvertreter und zeigten sich optimistisch für die kommende Wintersaison – trotz der allgemein schwierigen Lage. Wilfried Hopfner, Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg, sprach vom „Sand im Getriebe“ bei der Wirtschaftsentwicklung im Land, jedoch mache der Tourismus optimistisch. Eine „handlungsfähige neue Regierung muss gute Bedingungen für die Wirtschaft schaffen“, argumentierte Hopfner.

Die Politik spielte bei der Veranstaltung eine bedeutende Rolle, schließlich steht nach der Nationalratswahl die Vorarlberger Landtagswahl am 13. Oktober vor der Tür. Tourismuslandesrat Christian Gantner strich die Rolle des Tourismus als Impulsgeber und „Herzmuskel der Wirtschaft“ heraus und betonte die Rolle der touristischen Infrastruktur auch für die Einheimischen. 

Die Aussichten sind gut

Bereits Anfang Oktober startete der Saisonkartenvorverkauf, und die Vorbereitungen in den Skigebieten Vorarlbergs für den kommenden Winter laufen auf Hochtouren. In den letzten Monaten wurde von den Bergbahnen wieder kräftig in Sachen Qualität, Sicherheit und Komfort investiert. In den letzten Jahrzehnten reinvestierten die Vorarlberger Bergbahnen im Schnitt jedes Jahr mehr als 30 % ihres Umsatzes. „Die Vorarlberger Skigebiete setzen dabei auf Qualität statt Quantität. Das zeigt sich auch in der Förderleistung, die trotz zahlreicher Investitionen seit 2017 um knapp 10 % abgenommen hat“, erklärt Andreas Gapp, Fachgruppenobmann der Vorarlberger Seilbahnen und Vorstand der Kleinwalsertaler Bergbahn AG.

Investments gibt es neben Neu- oder Umbauten bei Bahnen vor allem auch bei der technischen Beschneiung. Auf der Bühne der Voralberger Seilbahntagung stellte Skitourismusforscher MMag. Günther Aigner Studienergebnisse vor, mit dem Kernergebnis, dass die Wissenschaft an das Skifahren im Jahr 2050 glaube. Eine weiterhin wichtige Rolle spielt die technische Beschneiung, die zudem nachhaltiger ist als vermutet. So liegt der Anteil erneuerbarer Energie bei der technischen Beschneiung in Österreich bei 99,9 %. Der CO2-Footprint sei insgesamt erstaunlich gering. Pro Skifahrertag wird mit 54 g CO2 gerechnet, das ist so viel wie eine 0,4 km lange Fahrt mit einem Dieselauto.

Faktor Mensch ist der Schlüssel zum Erfolg

Der weiterhin starke Quellmarkt Deutschland und die steigende Anzahl an Skifahrern – weltweit sind es mit 150 Mio. so viele wie noch nie zuvor – sorgen ebenfalls für Optimismus in der Branche. Aber um langfristig erfolgreich zu bleiben, brauche es „Menschen, die mit Leidenschaft und Engagement den Gästen ein unvergessliches Erlebnis bieten“, so Fachverbandobmann Gapp. Er betonte die Aufgabe der Branche, nicht nur eine hohe Beziehungsqualität gegenüber den Mitarbeitern zu pflegen, sondern auch gegenüber den Einheimischen. Das regionale Miteinander ist wichtig, denn das „ist der Schlüssel für erfolgreiche Destinationen. Darin investieren wir.“

Den hohen Stellenwert von sozialer Nachhaltigkeit im Tourismus bestätigt auch Karin Kirchmair-Lindner, Expertin für Mitarbeiterentwicklung und Keynote-Sprecherin der Vorarlberger Seilbahntagung: „Wer erfolgreich sein möchte, muss die Individualität der Menschen stärker in den Fokus rücken. Aus Tausenden von Interviews wissen wir, dass vor allem Wertschätzung, Respekt sowie ein Umgang auf Augenhöhe maßgeblich zu einem nachhaltigen Arbeitgeber-Branding beitragen. Aber auch Aspekte wie soziale Integration sind wichtig, wenn es darum geht, Mitarbeitende langfristig halten zu können.“ 

Ehrung von Betriebsleitern und Lehrlingen

Die einzelnen Bergbahnen in Vorarlberg haben den Weg des Miteinanders längst beschritten. „Um das zu verdeutlichen, haben wir in unsere jährliche Nachhaltigkeits-Evaluierung Bergliebe, die heuer bereits zum dritten Mal publiziert wird, die Kategorie Regionales Miteinander aufgenommen“, erklärt Andreas Gapp. Dort zeige man anhand konkreter Projekte auf, wie stark die Verflechtung von Bergbahn, Talschaft und Gesellschaft ist. 

Sehr wertschätzend waren auch die Ehrungen der Betriebsleiter (Daniel Lingg, Marc Amann, Martin Simma, Stefan Welte) und der Lehrlinge Seilbahntechnik (Marc Fleer, Konstantin Gehrer, Tim Nessler, Lukas Strolz, Pascal Willi, Stephan Zudrell, Manuel Huber, Mathis Kaufmann), die auf der Bühne im Kristbergsaal ihren verdienten Applaus erhielten.


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