Diskutierten am 2. Medien Forum Zukunft Winter über die Zukunft des Wintersports (v. li. n. re.): Franz Schenner (Netzwerk Winter), Franz Föttinger (Sprecher der österreichischen Ski-Industrie, Geschäftsführer Fischer Sports), Astrid Steharnig-Staudinger (Geschäftsführerin Österreich Werbung), Holger Sicking (Tourismusforschung Österreich Werbung), Richard Walter (Präsident Österreichischer Skilehrerverband), Robert Seeber (Obmann Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKO) und Franz Hörl (Obmann des Fachverbands der Seilbahnen in der WKO)
Foto: Dieter Krestel
Tourismus Organisationen Veranstaltungen

ALLIANZ ZUKUNFT WINTER - NETZWERK WINTER

2. Medien Forum Zukunft Winter in Kaprun – Zell am See

Am 14. November 2024 ging im Tauern Spa Kaprun das 2. Medien Forum Zukunft Winter über die Bühne. Entscheidungsträger aus den Bereichen Skisport, Tourismus und Seilbahnwirtschaft diskutierten vor Journalisten über die Zukunft der Branche. 

von: DK

Der unmittelbare Ausblick auf die bevorstehende Wintersaison 2024/25 ist laut den anwesenden Branchenexperten ein durchwegs positiver. Wie unter anderem Astrid Steharnig-Staudinger, Geschäftsführerin der Österreich Werbung, erklärte, planen 17 Mio. Menschen „fix“ einen Winterurlaub in Österreich, 29 Mio. Menschen „sehr wahrscheinlich“. In neun der zehn wichtigsten Herkunftsmärkte von Winterurlaubern befindet sich Österreich an erster oder zweiter Stelle. Nur in Großbritannien nimmt Österreich hinter Frankreich, der Schweiz und Italien den vierten Rang ein. 

Mehr „Abenteuer Natur“ als Après-Ski

Wie die Einstellungen der 14- bis 29-Jährigen aus der Mittelschicht und der gehobenen Mittelschicht gegenüber dem Skisport sind, präsentierte der Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier per Videozuschaltung in einem Upgrade seiner Fokusgruppen-Jugendstudie aus der vorangegangenen Saison. Befragt wurden dabei Jugendliche in Hamburg und Wien. Die vier wichtigsten Freizeittrends dieser für den Skitourismus relevantesten jugendlichen Zielgruppe fasste Heinzlmaier mit den Schlagworten „Abenteuer Natur“, „Gesundheit“, „natürliche Schönheit“ und „New-Age-Wellness“ zusammen. „Party und Après-Ski“ stehen bei den Jugendlichen der Mittelschicht nicht im Vordergrund. Man gehe in dieser Zielgruppe lieber früher ins Bett, um am nächsten Morgen fit für das Skifahren zu sein, so Heinzelmaier. 

Werbung auf digitalen Plattformen

Während jugendliche Skifahrer aus der wichtigsten Zielgruppe im Winterurlaub eher „konservatives“ Verhalten an den Tag legen, brauche wirkungsvolle Tourismuswerbung für diese Gruppe laut Heinzelmaier dennoch „Nonkonformismus und Grenzüberschreitung im Red-Bull-Stil, Witz und Ironie“. Der Skiweltcup und seine Stars seien weder bei den in Hamburg noch in Wien untersuchten jugendlichen Zielgruppen Aushängeschilder für den Wintertourismus. Während der Skiweltcup im Fernsehen eher selten verfolgt werde, wirke digitale Werbung über Kanäle wie TikTok, Instagram und Snapchat. Junge Leute lernen vor allem von ihren Eltern und in Schulskikursen das Skifahren. Je früher es ihnen beigebracht wird, desto länger bleiben sie dem Wintersport in späteren Jahren verbunden.

Nachhaltigkeitsinitiativen noch zu wenig bekannt

Nachhaltigkeit und der Bereich Naturschutz ist nach wie vor ein wichtiges Thema, das laut Tourismusforscher Holger Sicking von der  Österreich Werbung weiter an Bedeutung gewinnen wird. „Der Klimawandel und die daraus resultierenden Veränderungen werden in der Bevölkerung wahrgenommen“, so Sicking. „Wenn Österreichs Tourismus die Menschen überzeugen kann, dass das, was sie tun, der Natur nicht schadet, bleib Österreich nach wie vor ein tolles Ziel für den Winter“, heißt es dazu von Seiten der Österreich Werbung. Wie Holger Sicking weiter ausführte, gebe es zahlreiche Initiativen in den Skigebieten, um Wintertourismus nachhaltiger zu gestalten – wie beispielsweise den Einsatz von erneuerbaren Energien. Dies sei aber unter den Gästen noch zu wenig bekannt. Seitens der Österreich Werbung plädiert man dafür, das Winterangebot über Skifahren hinaus durch andere Freizeitaktivitäten, wie z. B. Winterwandern, zu erweitern. Eine gleichwertige Alternative zum Skifahren zu finden sei aber nicht möglich, war die einhellige Meinung aller am 2. Medien Forum Zukunft Winter vertretenen Experten.

www.netzwerk-winter.at/de/


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