TRUsplice-Stoßstellenpuppen
Der Spleiß funktioniert nach dem Reibungsprinzip, wonach die Außenlitzen auf die im Zentrum eingelegte und mit Spleißband umwickelte Litze Druck ausübt. Das Bewicklungsmaterial der Einsteckenden wird eingedrückt, wodurch eine leichte Längung im Spleiß stattfindet. Seil und Einsteckenden längen unterschiedlich, wodurch zwischen den Enden zweier Einsteckenden ein Spalt entsteht. Diese spezifische Stelle wird als Stoßstelle bezeichnet. Fällt der Durchmesser gegenüber dem restlichen Seil zu stark ein, ist davon auszugehen, dass Reibkorrosion zwischen den Litzen entsteht. Solche fortgeschrittenen Schäden sind irreparabel. Durch die TRUsplice-Stoßstellenpuppen wird der entstehende Spalt zwischen den Einsteckenden in zwei gleich große Teile geteilt, womit die Seildurchmesserreduktion im Stoßstellenbereich verzögert oder gar komplett verhindert werden kann.
Durchgehend positive Erfahrungen
Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass einerseits die Wiederholbarkeit der Knotengeometrie massiv verbessert werden konnte, andererseits wird eine Verdoppelung der Spleißerneuerungsgrenze erreicht, und dies führt auch zu rund einer Verdoppelung der Spleißlebensdauer im Vergleich zu den herkömmlichen Technologien, wobei hier abschließende Oberwerte noch nicht ausgereizt sind. Die Nutzenpotenziale für den Kunden sind somit offensichtlich, und daher ist der TRUsplice bei Fatzer längst zum Standard geworden ist.
Der Spleiß – schwächstes Glied in der Seilschlaufe
Obwohl mit dem TRUsplice die Spleißlebensdauer (auch ohne Spleißregeneration) massiv verbessert werden konnte, bleibt sie geringer als die Seillebensdauer in der freien Seillänge. Somit bleiben die Spleißregeneration und die Spleißpflege ein wichtiges Thema, um die Lebensdauer der Seilschleife zu maximieren. Besonders zu erwähnen ist, dass die Spleißregeneration nicht zu früh durchgeführt werden sollte, denn dann ist diese wenig wirksam. Wird sie zu spät durchgeführt, ist der Schädigungsmechanismus zu sehr fortgeschritten. Es ist also wichtig den optimalen Zeitpunkt zu wählen, denn dann kann mit einer Kürzung/Spleißregeneration die maximale Lebensdauer der Seilschleife zu minimalen Kosten erreicht werden.
Fatzer hilft bei der Planung
Die Planung der Spleißregeneration spielt eine entscheidende Rolle. Nicht nur muss die Anzahl erfolgter Biegewechsel (Scheibenumläufe) bekannt sein, sondern auch im vornherein die Spleißregenerationsgrenze berechnet und festgelegt worden sein. Diese kann je nach Anlage, Profil und Seiltyp stark variieren.
Entscheidend dabei ist, dass einerseits nicht zu früh gekürzt werden muss, aufgrund des begrenzten Spannwegs (Spannwagen an Endlage), und anderseits genügend Seillänge zur Verfügung steht für eine Spleißregeneration (das Seil wird dadurch verkürzt). Mittels Farotune-Berechnungswerkzeug kann Fatzer bei der Berechnung der Längung und Planung der Spleißregenerationen behilflich sein, dies mit dem Ziel, die Lebensdauerkosten Total Cost of Ownership (TCO) der Fatzer-Produkte so gering wie möglich zu halten. Im Übrigen kann Fatzers TRUscan-Prüfgerät die Biegewechsel mitzählen und mitteilen, wann die nächste Spleißregeneration fällig sein wird, abhängig von der effektiven Intensität des Betriebs.
Spleißunterhalt
Dank Farotune-Berechnungswerkzeug sowie TRUsplice-Technologie und hochwertigen Materialien kann eine massive Erhöhung der Spleißlebensdauer und damit Reduktion von kostspieligen Seilarbeiten erreicht werden. Dennoch muss der Spleiss während des Betriebs regelmäßig gepflegt werden. Die regelmäßige Schmierung der Knoten- und Stoßstellen ist ein wichtiges Element zur Erreichung der gewünschten Lebensdauer. Da der Spleiß ohnehin mindestens monatlich visuell kontrolliert werden muss, kann die Spleißpflege zeitgleich ohne großen Mehraufwand erfolgen.
TRUsplice ES – die nächste Spleißgeneration in den Startlöchern
TRUsplice ES (Engineerined Solution) ist Fatzers nächste Spleißgeneration. Fatzer bietet hier die Möglichkeit, die gesamte Spleißlänge bis um die Hälfte zu reduzieren, dies selbstverständlich ohne jeglichen Sicherheits- und Lebensdauernachteil, wie es die langjährigen Tests und Untersuchungen zeigen. TRUsplice ES ist eine Engineering-Dienstleistung, welche die spezifische Spleißbelastung bewertet und daraus eine spezifische mögliche Spleißlänge berechnet. In Rahmen dieser Entwicklung wurden bereits mehrere Pilotanlagen mit TRUsplice ES ausgerüstet, und es sind weitere in Planung.
Mit TRUsplice ES wird, Fatzer zufolge, der Zeitaufwand für Auflagespleiß/Kürzen/Spleißregeneration um bis zu 30 % reduziert. Zudem wird deutlich weniger Hilfspersonal benötigt. Nach Angaben von Fatzer ermöglicht TRUsplice ES auch die Realisierung von Spleißen an Plätzen, an denen heute Spleißarbeiten wegen der großen Länge eines traditionellen Spleißes nicht umsetzbar sind. Somit reiht sich auch TRUsplice ES in die Reihe der TRU-Produkte ein – wie u. a. TRUsplice und TRUscan, aber auch Performa – welche als Ziel haben, die Total Cost of Ownership (TCO) für den Kunden konstant und dauerhaft zu reduzieren.