Madonna di Campiglio (I): Der Sunkid Zauberteppich ist dort seit mittlerweile 15 Jahren in Betrieb. Nun konnte durch ein Update die Förderleistung um annähernd 100 % auf 2.810 P/h erhöht werden.
Foto: Sunkid
Förderbänder

Zauberteppich: Nachrüstung für höhere Förderleistung

Der Zauberteppich kann mit einer Erhöhung der Geschwindigkeit auf 1,2 m/s (Standard = 0,7 m/s) sowie diversen Nachrüstungen Förderleistungen bis zu 3.000 P/h erzielen.

von: Claudia Mantona

Der Sunkid Zauberteppich hat sich im Laufe der vergangenen 20 Jahre, neben seinem ursprünglichen Einsatzzweck im Kinderland, auch seinen Platz innerhalb der Skigebiete als wichtige Ergänzung zu Kabinen-, Sesselbahnen und Schleppliften erarbeitet. Er erweist sich als op­timale Logistiklösung, um vergleichsweise kurze, aber für die Wintersportler ungeliebte Anstiege bequem und rasch zu überbrücken. Wobei „überbrücken“ bei manchen Projekten sogar wörtlich zu nehmen ist, wie die Bilder in diesem Bericht zeigen. Was die Erhöhung der Geschwindigkeit bzw. Nachrüstungen bei Motor und Förderband betrifft, beschränken sich diese Maßnahmen selbstredend nicht nur auf Zauberteppiche auf Brücken, sondern können prinzipiell bei allen Sunkid Zauberteppichen installiert werden, wo hohe Förderleistungen erforderlich sind. 

Zauberteppich mit 1,2 m/s

Am Beispiel Zürs am Arlberg (A) gilt es am Weg zur Zürserseebahn einen kleinen Anstieg zur Talstation zu überwinden. Gelöst wurde diese Anforderung mit einem 42 m langen Sunkid Zauberteppich, der in die Brücke integriert wurde. Da in diesem Bereich des Skigebietes der Anteil der Skianfänger eher gering ist, konnte ein „High-Speed“-Zauberteppich mit einer maximalen Geschwindigkeit von 1,2 m/s installiert werden. 

Zauberteppich mit Spannturm

Auch über eine Brücke, jedoch unter anderen Bedingungen, wurde in Madonna di Campiglio (I) ein Sunkid Zauberteppich auf die mittlerweile geänderten Bedürfnisse nach­­gerüstet. Die Anlage in Madonna di Campiglio wurde bereits vor 15 Jahren installiert und war damals mit 136 m eines der längsten Personenförderbänder der Welt. Seit diesem Zeitpunkt läuft das Band teils unter extremen Bedingungen und Belastungen. Um der im Laufe der Jahre gestiegenen und auch zukünftigen Anforderung an die Förderleistung gerecht zu werden, wurde ein Spannturm, begleitet von weiteren Maßnahmen, installiert. Der maßgebliche Vorteil des Spannturms ist die Gewährleistung der gleichmäßigen und optimalen Spannung des Fördergurtes – unabhängig von dessen wechselnder Belastung. Eher selten wird ein Spannturm wie hier in Madonna di Campiglio freistehend angeordnet.

Im Großteil der Anlagen, wie beispielsweise im niederösterreichischen Annaberg, wird eine Grube verwendet, die das Spanngewicht aufnimmt. Unabhängig von der Anordnung des Spannturms bestehen in Madonna di Campiglio die begleitenden Maßnahmen aus einem stärkeren Motor und Gurt (vulkanisiert anstatt mit mechanischem Verbinder) sowie einer größeren Antriebstrommel mit einem Durchmesser von 790 mm. Laut Sunkid wird dadurch nicht nur eine deutlich effizientere Leistungsübertragung, sondern auch die höhere Bandgeschwindigkeit erzielt, die eine Verdoppelung der Förderleistung auf nunmehr 2.810 P/h ergibt.

Foto: Sunkid
Zürs am Arlberg (A): Mit bis zu 1,2 m/s bringt der 42 m lange Sunkid Zauberteppich in der Stunde bis zu 2.750 Wintersportler von der Verbindungsbrücke zur Talstation der Zürserseebahn.
Foto: Sunkid
Foto: Sunkid
Die Grafik verdeutlicht die Funktion des Spannturms: Gewichte im Inneren halten den Fördergurt permanent unter konstanter Spannung.
Foto: Sunkid

Im Überblick

Maßnahmen zur Erhöhung der Förderleistung:
  • Installation eines Spannturmes, 
  • größere Antriebstrommel (Ø bis zu 1.000 mm),
  • stärkerer Motor (bis zu 60 kW),
  • Vulkanisierung des Gurtes,
  • breitere Fördergurte (bis zu 2.000 mm),
  • stärkere Fördergurte (Bruchfestigkeit bis zu 800 N/mm2). 

Foto: Herve Doulat

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