Während die Wintersaison 2020/21 aufgrund des Komplettausfalls an ausländischen Gästen bei den Nächtigungen einen Rückgang von 92,4 % verzeichnete, war die Wintersaison 2021/22 nur noch durch behördliche Schließungen Ende 2021 eingeschränkt und lag um 27,7 % unter dem Vorkrisenniveau.
Corona-Nachwirkungen noch spürbar
Auch wenn die Wintersaison 2022/23 durch keine Schließungen betroffen war, seien die Folgen der COVID-19-Krise weiterhin spürbar, heißt es seitens der Österreichischen Nationalbank. Darüber hinaus hätten die Folgen des Klimawandels (warme Temperaturen und wenig Schnee zu Beginn der Saison) sowie die eingeschränkte Kaufkraft durch die hohen Preissteigerungen infolge der Energiepreis-Krise die Entwicklung 2022/23 gedämpft.
„Vorsichtig optimistischer“ Ausblick auf Sommersaison
Laut der OeNB werden vor allem die hohe Inflation und der Personalmangel in der Tourismusbranche Auswirkungen auf die bevorstehende Sommersaison haben. Die hohe Inflation dämpft die real verfügbaren Einkommen und damit generell die Leistbarkeit eines Urlaubs in Österreich. Hinzu kommt, dass die Preissteigerungen in der Gastronomie überdurchschnittlich hoch waren und die preisliche Wettbewerbsfähigkeit senken. Noch deutet die gute Buchungslage aber auf eine hohe Nachfrage hin und hilft bei der Durchsetzung höherer Preise, so die Österreichische Nationalbank.
Fokussierung auf Qualität und höhere Preissegmente
Durch die Fokussierung auf Qualität und auf höhere Preissegmente könnten außerdem mögliche Nachfragerückgänge in niedrigeren Preissegmenten kompensiert werden. Ein anderer Aspekt im Zusammenhang mit den steigenden Reisekosten wirkt laut OeNB stützend auf den österreichischen Tourismus: Der aktuell starke Preisanstieg bei Flugreisen erhöht die Attraktivität Österreichs für Gäste aus den Nachbarländern.
Thema Personalmangel
Die offenen Stellen bei Fremdenverkehrsberufen lagen im März 2023 um 44 % über dem Vorkrisenniveau. Gleichzeitig kühlte sich aber das Beschäftigungswachstum im Gast- und Beherbergungswesen in den letzten Monaten ab. Die geringere Beschäftigungsdynamik und das weiterhin hohe Ausmaß von offenen Stellen signalisiert mögliche Angebotsengpässe in der Sommersaison 2023, heißt es dazu seitens der OeNB.
Mehr Kongress- und Städtetourismus
Seit dem zweiten Halbjahr 2022 werden wieder vermehrt Großkongresse in Österreich veranstaltet. Dieser Trend wird sich laut Österreichischer Nationalbank fortsetzen und zusätzliche Impulse für den heimischen Tourismus liefern. Insgesamt ergebe sich ein vorsichtig optimistischer Ausblick auf die Sommersaison 2023, so die OeNB.