In der neuen Kids-Studie über die Konsum- und Medienwelt der 10- bis 14-jährigen ÖsterreicherInnen (TFactory und kids & fun consulting, Juni 2022) wurden diese Zielgruppen zum ersten Mal auch zu ihren Urlaubsaktivitäten befragt. Viele Fakten, die wir aus anderen Studien schon kennen, wurden bestätigt: Kinder surfen gerne im Internet, TikTok ist die neue coole Social-Media-Plattform, und diese Zielgruppe bestimmt zu über 65 % die Urlaubsentscheidung in der Familie mit.
Auch wussten wir schon, dass diese Generation generell gerne Zeit mit ihrer Familie verbringt und im Urlaub auch Angebote annimmt, die die Familie zusammenbringt. Danach gefragt, welche Animationen ihnen im Urlaub gefallen, gaben die Kinder an, dass sie besonders Sport, Abenteuer in der Natur, coole Experimente und Schnitzeljagden super finden.
Wenn man die Antworten auf die Frage „Welche Animationen gefallen Dir im Urlaub?“ aber ein bisschen eingehender analysiert und sie besonders in männliche und weibliche Studien-TeilnehmerInnen unterteilt, bekommen wir bestätigt, was wir schon erahnt haben: Die Buben wollen zu fast 60 % Sport-Animationen, die Mädchen nur zu knapp 30 %. Auf der anderen Seite der Skala wollen Mädchen zu rund 45 % kreative Aktivitäten (Basteln, Malen, Musik, Schreiben), aber nur ca. 12 % der Buben.
Buben machen bei Mädchen-Aktivitäten nicht gerne mit
Buben und Mädchen sind in diesen Altersgruppen komplett verschieden und wollen eigentlich gar nicht so viel miteinander zu tun haben. Mädchen sind auf Instagram, Buben eher auf Twitch (einer Plattform, die Gamern vorbehalten ist) unterwegs und zocken Fortnight und Minecraft. Buben sehen sich im Fernsehen Spongebob und die Simpsons an, Mädchen Heidi Klum und Miraculous. Buben finden als Musiker Capital Bra und Sido ganz toll, Mädchen halten es eher mit Billie Eilish und Ed Sheeran. Diese Liste könnte man lange weiterschreiben ... Buben und Mädchen sind in diesem Alter einfach unterschiedlich. Es gibt immer Ausnahmen, aber generell wollen Buben mehr Wettbewerb und Mädchen mehr soziale Interaktion. Es gibt viele Meinungen dazu, ob das mehr biologisch oder gesellschaftlich begründet ist. Fakt ist, dass viele Kinderstudien auf diese Unterschiede hinweisen.
Auch die neue Studie führt uns diese Geschlechterunterschiede wieder sehr stark vor Augen. Die in Kinderclubs häufig durchgeführten Aktivitäten wie Basteln, Malen oder kreative Tätigkeiten werden von Buben nur zu ca. 12 % gutgeheißen. Anders gesagt: Buben wollen nicht basteln.
Der touristische Kinderclub ist zu weiblich
Aktivitäten, die Buben lieben, werden leider in touristischen Kinderclubs noch nicht ausreichend angeboten. Sport, Abenteuer in der Natur und Gesellschaftsspiele (bei denen man gewinnen kann) stehen ganz oben auf der Liste. Auch coole Experimente und Schnitzeljagden sind Themen, die Buben wirklich ansprechen. Für Buben ist es immer wichtig, dass irgendeine Art von Wettbewerb herrscht. Sie wollen gewinnen! Auch wenn es in der Gruppe ist, also man mit einer Gruppe oder zum Beispiel im Familienverbund gewinnen könnte, ist es für sie attraktiv.
Angebote für Buben schaffen – auch im Sommer
Da Sport und körperliche Bewegung der wichtigste Treiber für Aktivitäten im Urlaub sind, ist alles, was mit Wintersport zu tun hat, ideal. Hier werden die Buben wirklich gut abgeholt und können ihren Interessen nachgehen. Aber was kann man im Sommer oder im Indoor-Kinderclub tun, um auch Buben besser anzusprechen?
Hier ein paar Tipps:
- Bauen Sie in Ihre Aktivitäten ein Wettbewerbselement ein. Welche Familie hat die Challenge am schnellsten erfüllt? Gibt es vielleicht sogar ein High Score Board (online)?
- Viele Sommererlebnis-Wege am Berg haben schon Wettbewerbselemente. Manche können noch nachrüsten. Eine Nachrüstung kann sehr gerne auch online funktionieren, denn die Familien sind heutzutage immer mit dem Handy unterwegs und haben keine Scheu, es bei Aktivitäten einzusetzen.
- Veranstalten Sie Olympiaden, wo Familien eventuell sogar gegeneinander antreten. Bei diesen Olympiaden mischen Sie kreative Tätigkeiten und körperliche Herausforderungen.
- Verwenden Sie in Ihrem Marketing auch coole Buben-Sprache. Hier rate ich: Sehen Sie sich ein paar Werbespots für Fortnite oder Minecraft an. Auch auf TikTok sind interessante Dinge zu finden. Sprechen Sie in der Sprache dieser Kinder, dann werden Sie verstanden.
- Vermarkten Sie das Ganze entsprechend: Bewerben Sie Ihre Aktivitäten auf Social Media. Besonders TikTok ist ein Format, welches genau von der Zielgruppe 10 bis circa 17 Jahre verwendet wird. Kurze coole Videos können auf spezielle Aktivitäten für Buben im Winter und im Sommer hinweisen.
Sie brauchen weitere Tipps und Tricks? Gerne! office@kidsandfunconsulting.com