Nachdem 2004 die Bergstation erneuert und die Seilbahn durch eine moderne Anlage ersetzt wurde, steht nun die Sanierung der Talstation der Rüdesheimer Seilbahn an. Sie ist noch weitestgehend im Zustand von 1954 erhalten. Ziel der jetzigen Planung ist die barrierefreie Erschließung des Bahnsteigs durch Einbau eines Aufzugs und die Erneuerung und Erweiterung der Betriebs- und Büroräume unter nachhaltigen Gesichtspunkten. Die Beheizung des Gebäudes soll über eine Luft/Wasser-Wärmepumpe, die Stromerzeugung über eine auf dem Bahnsteigdach installierte Photovoltaikanlage erfolgen. Damit ist die Rüdesheimer Seilbahn für die Zukunft gerüstet und umweltfreundlich im besten Sinne. Mit dem Einbau eines Aufzuges wird das Foyer der Talstation umgestaltet. Die bisher getrennten Treppen für Berg- und Talfahrt werden dann über das Foyer räumlich miteinander verbunden. Ein zweiter Kassenplatz soll die Servicequalität bei Beratung und Ticketverkauf erhöhen.
Charakteristische Elemente bleiben erhalten
Die Eingriffe in die Fassade zum Vorplatz sollen mit größtmöglicher Sensibilität umgesetzt werden. Damit soll auch gewährleistet werden, dass die bestehenden charakteristischen Elemente der Talstation wie die Bruchsteinfassade erhalten bleiben und sensibel in die Umgestaltung einbezogen werden. Der Vorplatz als Treffpunkt für Gäste und Einheimische soll an Attraktivität gewinnen und somit ein adäquates, einladendes Entrée für eine der beliebtesten Attraktionen von Rüdesheim am Rhein bieten.
Bauarbeiten während der Winterpausen
Die Bauarbeiten starten ab November 2020 und werden in insgesamt drei Stufen immer während der Winterpausen durchgeführt. Im Frühling 2023 soll das Projekt dann abgeschlossen sein. Ein Architektenteam wird dabei für den reibungslosen Ablauf der Umbauarbeiten sorgen. Die Arbeitsgemeinschaft besteht aus dem Architekturbüro Sandra Schlotter, Geisenheim, und dem Kneip Büro für Architektur, Mainz. In 2019 hat das Büro Schlotter den Wettbewerb für sich entschieden und erstellt nun die Entwurfs- und Ausführungsplanung. Das Büro Kneip ist mit der Ausschreibung, Vergabe und mit der Bauleitung beauftragt. Das Architekturbüro Sandra Schlotter hat bereits den Umbau der Bergstation der Rüdesheimer Seilbahn realisiert und ist immer wieder für die touristischen Akteure in der Rüdesheimer Altstadt tätig. Hinzugeschaltet sind darüber hinaus noch vier Fachplanungsbüros. So soll der Vorplatz von den AO Landschaftsarchitekten gestaltet werden. Um die Themen Statik, Brand- und Wärmeschutz kümmert sich das Büro IBC Ingenieurbau-Consult, Mainz. Die Planung der technischen Ausstattung übernimmt das Büro IRM Ingenieurgesellschaft Rhein-Main, Mainz. Die Planung des Aufzuges und der Elektrotechnik wird in den Händen des ortsansässigen Büros Dries + Liebold, Rüdesheim, liegen.
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