Umwelt

Seilbahnwirtschaft sollte sich mehr mit der CIPRA „beschäftigen“!

Die internationale Alpenschutzkommission CIPRA, eine seit 1952 bestehende nichtstaatliche Dachorganisation von ca. 100 Mitgliedsorganisationen (Verbänden) und -institutionen aus sieben Alpenstaaten mit der internationalen Geschäftsstelle in Schaan, Liechtenstein, arbeitet heute mit einem alpenweiten Netzwerk. Sie ist eine mehrsprachige „Informationsdrehscheibe“ mit sieben nationalen Vertretungen und verfügt über eine breite, nicht zuletzt auch finanzielle Unterstützung aus öffentlichen, privatwirtschaftlichen sowie privaten Quellen. Die Seilbahnwirtschaft und deren Verbände können von einer solchen Konstellation nur träumen und haben dem nichts annähernd Vergleichbares entgegen zu setzten. Dazu bräuchte man sich nur einen Homepage-Vergleich „vergönnen“, um die jeweiligen Dimensionen der internationalen Vernetzung festzustellen – leider um „Lichtjahre“ zu Lasten unseres Seilbahnsektors.
Die CIPRA geriet vor allem als Initiatorin der Alpenkonvention, die 1991 als völkerrechtlich verbindlicher Vertrag beschlossen wurde, ins Rampenlicht der Öffentlichkeit. Mit den dazu inzwischen in Kraft gesetzten Protokollen sowie mit ihren Publikationen, von Alpenreporten über „alpMedia Newsletter“ bis hin zu oft sehr einseitig und tendenziös gestalteten, mit Halbwahrheiten und eher dubiosen Quellen gespickten Studien „nervt“ sie immer wieder die Seilbahnbranche, aber auch die Tourismuskreise. Leider unterziehen sich aus diesen „Zünften“ nur Wenige der Mühe, solche Elaborate näher anzusehen und die „Falschmünzerei“ zu entlarven.
Lohnendes jüngstes Anschauungsbeispiel wäre u. a. der 32-seitige so genannte Hintergrundbericht der CIPRA zum „Tourismus im Klimawandel“, Compact Nr. 08/2011. Was hier allein zur technischen Beschneiung hinsichtlich Energie, Wasser und sonstigen Beeinträchtigungen „zum Besten“ gegeben wird, müsste jedem Seilbahner „die Haare zu Berge stehen“ lassen, speziell im Hinblick auf die heurige, äußerst schneearme Wintersaison. Und: Vom sanften Tourismus mögen wohl einzelne Nischenorte leben können, nicht aber ganze alpine Regionen.
Einen besonderen delikaten Ansatzpunkt bietet nun aber der alpMedia Newsletter der CIPRA Nr. 4 vom 1. 4. 2011. Es ist kein Aprilscherz, was hier unter „Alpenschutz mit Sexappeal“ zu lesen ist: „Jede Menge nackte Haut bringt das kommende Jahr bei der CIPRA, um sich noch effektiver für den Schutz der Alpen zu engagieren, getreu dem Motto: Sex sells. Die Webseite bekommt ein umfassendes anzügliches Lifting. Auf der Startseite werden Monat für Monat zwölf mal abwechselnd der ‚Bergler des Monats‘ und die ‚Älplerin des Monats‘ zeigen, wie geil Alpenschutz sein kann – mit ganzheitlichem Körpereinsatz und ganz unverblümt.“ Quo vadis CIPRA, kann man da nur sagen!
Es ist höchste Zeit, dass sich die Seilbahnverbände der Alpenländer nicht länger vornehm zurückhalten, sondern endlich zu einem echten alpenweiten Netzwerk zusammen finden. Die Interalpin 2011 wäre dazu wohl ein geeigneter Anlass!
Dr. Helmut Lamprecht

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