20,4 Mio. Ersteintritte, ein Kassenumsatz von 234 Mio. Euro und 25.800 Betriebstage – das ist die Bilanz des Bergsommers 2021 der österreichischen Seilbahnen. „Wir konnten Steigerungen von bis zu 20 % bei den Ersteintritten verbuchen. Eine enorm positive Entwicklung, die bereits vor Jahren begonnen hat“, resümiert Franz Hörl, Obmann des Fachverbands der Seilbahnen (WKÖ), die Sommersaison aus Sicht der Seilbahnwirtschaft und deren allgemein steigende wirtschaftliche Bedeutung für die Branche.
Qualität und Diversifizierung
Für Hörl ist das Erfolgsrezept der Seilbahnwirtschaft vor allem die stark ausgeprägte Qualität, eine Diversifizierung des Angebots und die Fähigkeit, Trends optimal umzusetzen. „Wir blicken dem Sommer positiv entgegen, da wir wachsende Reiselust und die Sehnsucht nach positiven Erlebnissen bei den Gästen erkennen. Zusätzlich haben wir das Angebot für unsere verschiedenen Zielgruppen, wie etwa für Familien oder Mountainbiker, maßgeschneidert erweitert“, so Hörl weiter.
Bedeutung von Sommertourismus nimmt zu
Die wirtschaftliche Bedeutung des Sommertourismus nimmt in den letzten Jahren ständig zu. „Sowohl bei den Nächtigungen (von 62 Mio. auf 79 Mio.) als auch bei den Umsätzen (von 9,5 Mrd. Euro auf 14,5 Mrd.) gab es von 2009 bis zum Vor-Corona-Jahr 2019 deutliche Steigerungen. Die Rekord-Zahlen aus dem August (über 20 Mio. Nächtigungen) und dem September 2021 (über 11,7 Mio. Nächtigungen) gemeinsam mit dem Potenzial der letzten Jahre stimmen uns positiv für die Sommersaison“, erklärte dazu Lisa Weddig, Geschäftsführerin der Österreich Werbung.
Gute Aussichten für die kommenden Monate
Weddig zeigt sich auf Grund der neuesten Nachfrage-Trends aus den wichtigsten Märkten für die kommenden Sommermonate optimistisch: „Unsere Umfragen zeigen, dass die Österreich-Stärken bei den beliebtesten Urlaubsarten seit Ende März nochmals zugenommen haben. Das Interesse an Erholungsurlaub, Natururlaub und Wanderurlaub hat sich deutlich erhöht.“ Die Österreich-Buchungen im Sommer 2022 würden demnach auf einem breiteren Fundament als im letzten Jahr stehen, wo Gäste aus dem DACH-Raum mit 82 % vertreten waren.
Positive Signale trotz Ukraine-Konflikt
Aus den mittelosteuropäischen Märkten gebe es positive Signale, aus Südeuropa, den Niederlanden und den arabischen Ländern ebenso. Aber auch aus den USA und dem DACH-Raum herrscht weiterhin eine stabile Nachfrage. „Von unseren Marktexpertinnen wissen wir, dass für den Sommer eine gute Buchungslage erkennbar ist. Waren wir etwa für den mittelosteuropäischen Raum aufgrund des Ukraine-Konflikts noch skeptisch, zeigt sich aktuell ein positiveres Bild“, so Weddig über die aktuelle Situation in den mittel- und osteuropäischen Staaten.
Von Südost-Asien bis China
„Zwar liegen die Inflationsraten in unseren östlichen Nachbarländern teilweise deutlich über dem EU-Schnitt, so geben uns unsere Corona-Lockerungen und das hervorragende Angebot für zahlreiche Zielgruppen, wie etwa für Wanderurlauber, allen Grund für den Optimismus. Die uneingeschränkte Öffnung des südostasiatischen Marktes lässt uns hoffnungsvoll in die nächsten Monate blicken, vor allem für den Städtetourismus. Auch die Rücknahme von Lockdown-Maßnahmen in China ist ein positives Signal“, fasst Weddig die Nachfragesituation für Österreich zusammen.