In der Schweiz soll im Zuge der dritten Lockerungsetappe der Seilbahnbetrieb ab 6. Juni 2020 aufgenommen werden.
Foto: Engelberg-Titlis Tourismus AG/Marco Zemp
Wirtschaft Tourismus Sommer am Berg

SBS

Schweizer Bergbahnen nehmen ab 6. Juni Betrieb wieder auf

Nach dem fast dreimonatigen Stillstand aufgrund der Corona-Pandemie dürfen die Bergbahnen in der Schweiz aufatmen: Der Schweizer Bundesrat hat am 27. Mai 2020 die dritte Lockerungsetappe beschlossen – somit dürfen die Seilbahnen ab 6. Juni 2020 den Betrieb wieder aufnehmen. Voraussetzung dafür sind entsprechende Schutzmaßnahmen für Gäste und Mitarbeiter. Der Branchenverband Seilbahnen Schweiz (SBS) stellt eine Grundlage für diese notwendigen Schutzkonzepte zur Verfügung.

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus hatte der Schweizer Bundesrat Mitte März die Betriebseinstellung verfügt. Am 27. Mai gab nun die Schweizer Landesregierung grünes Licht für die Wiederaufnahme des Bergbahnbetriebs ab 6. Juni 2020 im Rahmen der dritten Lockerungsetappe.

Betriebsstart einzelner Bahnen auf jeweiligen Websites

Die Bahnen starten seit jeher unterschiedlich in die Sommersaison, weshalb es sich laut dem Branchenverband Schweizer Seilbahnen empfiehlt, die Webseiten der einzelnen Bahnen zu konsultieren. Da die Öffnung ab 6. Juni nun möglich ist, werden einige an diesem Datum den Betrieb aufnehmen, andere sind zum Teil noch in Revision. Voraussichtlich werden zur Ferienzeit hin dann die meisten Sommerbahnen wieder fahren.

Schutz der Gäste und Mitarbeiter

Bei der Betriebsaufnahme sind natürlich entsprechende Schutzmaßnahmen für die Gäste und die Mitarbeiter zu treffen. Der Branchenverband Seilbahnen Schweiz (SBS) stellt deshalb seinen Mitgliedern eine Grundlage für das Schutzkonzept zur Verfügung. Diese Grundlage soll die Basis für die jeweiligen eigenen Konzepte der Seilbahnunternehmen darstellen, die gegebenenfalls unternehmensspezifisch ergänzt werden muss. Verantwortlich für das Schutzkonzept sind in jedem Fall die einzelnen Unternehmen.

Die vom Branchenverband erstellte Schutzkonzeptgrundlage orientiert sich stark an den Maßnahmen des öffentlichen Verkehrs (öV), was zum Beispiel die Kapazitätsbeschränkung angeht: eine generelle ist wie im öffentlichen Verkehr nicht vorgesehen; wenn jedoch der geforderte Mindestabstand zwischen den Personen nicht eingehalten werden kann, gilt eine dringende Schutzmaskenempfehlung, so wie es auch das Schweizer Bundesamt für Gesundheit empfiehlt.

„Unser Ziel ist es, dass die Gäste und Mitarbeiter dank den Schutzmaßnahmen gut geschützt sind“, so Sepp Odermatt, Interimsdirektor von SBS. In den Bergen seien die Menschen aber ohnehin meist an der frischen Luft, und die Fahrt mit einer Seilbahn dauere nur wenige Minuten – entsprechend könnten die Gäste den Ausflug wirklich unbeschwert genießen, sagt Odermatt. Um dies zu unterstreichen, trägt SBS die von Schweiz Tourismus lancierte „Clean & Safe“-Kampagne mit.

Schwierige Phase für den Tourismus

Laut SBS ist man in der Branche extrem froh, dass der behördlich verfügte Stillstand nun aufgehoben ist, da die Ertragsausfälle enorm waren. Die Hochrechnung des Branchenverbands beziffert den Ausfall auf über 330 Millionen Franken.

„Die Bahnunternehmen freuen sich nun auf viele Gäste, insbesondere aus der Schweiz, aber hoffentlich bald auch wieder aus dem Ausland“, sagt Sepp Odermatt. Gäste aus den Fernmärkten seien hingegen dieses Jahr wohl kaum mehr zu erwarten.

Außerdem, so der SBS, steht die Nagelprobe für die Bergbahnbranche noch bevor, da der Winter umsatzmäßig dreimal so wichtig ist wie der Sommer. „Nötig sind jetzt regional gut abgestimmte Vorwärtsstrategien, aber auch Beharrlichkeit und Flexibilität“, so der SBS-Direktor. Denn es werde einige Zeit dauern, bis die Bergbahnen wirtschaftlich wieder auf dem Niveau sind wie vor der Coronakrise. Trotzdem bleibt Odermatt optimistisch: „Unser Land hat so viel zu bieten und spielt auch punkto Sicherheit und Sauberkeit in der obersten Liga – dies sind gerade jetzt besonders wichtige Trümpfe.“


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