In Zeiten des globalen Wettbewerbs um den Gast müssen sich auch die Wintersport-Destinationen immer wieder etwas einfallen lassen, damit er seine Freizeit in ihrem Skigebiet verbringen will. Ein bereits seit mehr als 20 Jahren erprobtes Werbemittel sind die traditionellen Wetterpanoramabilder. Für den Gast noch anziehender sind aber bewegte Bilder, und je attraktiver diese ausfallen, umso eher wird er auf das jeweilige Skigebiet aufmerksam: „Unsere Drohne ‚feratel FlyingCam‘ liefert eine völlig andere Perspektive als herkömmliche Wetterpanoramakameras.
Mit ihr sind hochauflösende Luftaufnahmen und Livevideos möglich, die beim Gast ein ganz anderes Feeling auslösen. D. h., die Emotion, die ich auf diese Weise beim Gast erzeuge, ist noch stärker, und über Emotionen werden letztendlich Entscheidungen getroffen. Wir präsentieren Ihnen heute unsere Neuheit ‚PanoramaUnlimited‘ und ihre Anwendungsmöglichkeiten in der feratel Medienwelt“, erklärte Dr. Markus Schröcksnadel, CEO der feratel media technologies AG, anlässlich des feratel-Kundentags am 21. Jänner 2016 bei der neuen 10er-Hartkaiserbahn im Skigebiet Ellmau – Skiwelt Wilder Kaiser – Brixental. Mehr als 60 Seilbahnunternehmen waren dazu eingeladen.
Anschließend informierte Dipl.-Ing. Dr. Ferdinand Hager, CTO der feratel media technologies AG, über die technischen und rechtlichen Voraussetzungen sowie über die Einsatzmöglichkeiten von „PanoramaUnlimited“.
Die Feratel Flyingcam
Aus der Vielzahl der auf dem Markt vorhandenen Drohnen fiel die Entscheidung auf das chinesische Modell „DJI Inspire 1“. Dabei handelt es sich um einen Quadrokopter,
d. h., die Drohne verfügt über vier Propeller. Dazu Hager: „Das ist keine Billigdrohne, sondern sie bewegt sich preislich in etwa in der Größenordnung von unserer MediaCam. Weitere wesentliche Argumente für dieses Modell waren die Sicherheit und die Videoqualität. Die Drohne produziert Filme bis zu einer Auflösung von 4K bei 24 bis 30 fps (frames per second = Bilder pro Sekunde) und damit eine noch bessere Qualität als HD. Dann macht sie auch Fotos mit einer maximalen Auflösung von 12 Megapixel in jpg- oder raw-Format. Das ist aus unserer Sicht ausreichend für den Zweck, den wir brauchen. Die Drohne kann nicht zoomen, weil das beim Fliegen auch nicht viel Sinn macht, verfügt aber über eine relativ große Festbrennweite mit starkem Weitwinkel (94° Öffnungswinkel).
Die Drohne ist leichter als 3 kg. Das Gewicht ist aus rechtlichen Überlegungen wichtig. Darüber hinaus ist dieses Modell sehr stabil, problemlos transportabel und kann ganz einfach zerlegt werden.“ In der Drohne ist ein GPS-Sender integriert. Die Steuerung erfolgt komfortabel über ein Touchpad. Die Verbindung zwischen Drohne und Steuereinheit ist in Echtzeit. Betrieben wird die Drohne mittels Akku. Die größten Herausforderungen bei der Anwendung der Drohne sind das Ermitteln der idealen Flugkurve sowie die rasche Übertragung der produzierten Bilder und Aufnahmen in das feratel Mediennetzwerk (TV, Smart TV, Internet, Mobile/Apps).
Die rechtlichen Voraussetzungen
Nach dem Rechtsrahmen in Österreich ist die feratel FlyingCam ein „unbemanntes Luftfahrzeug“ (= uLFZ) der Klasse 1 (mit Sichtverbindung). Seit 1. Jänner 2014 gibt es dazu erstmals eine Novelle des Luftfahrtgesetzes, davor war ihr Einsatz ungeregelt. Die zuständige Bewilligungsbehörde ist die Austro Control, die Österreichische Gesellschaft für Zivilluftfahrt. Hager informierte: „Die rechtlichen Bestimmungen differenzieren nach Gewichtsklassen und Einsatzgebieten.
Unsere feratel FlyingCam fällt mit ihren 3 kg in die Gewichtsklasse 1 (= Betriebsmasse bis 5 kg) mit Sichtverbindung zum Piloten. Bei den Einsatzgebieten gehören wir zur Kategorie A, d. h., der Pilot benötigt in diesem Fall keinen eigenen Flugschein, sondern es muss lediglich eine erwachsene Person sein, die aber bei der Bewilligung namentlich angeführt werden muss. Außerdem muss der Pilot immer ein Windmessgerät mit sich führen, weil die Drohne nur bei einer Windgeschwindigkeit kleiner als 8 m/s fliegen darf.
Unsere Drohne darf in unbesiedeltem Einsatzgebiet fliegen. Unbesiedelt heißt, dass eine sekundäre Verbauung wie z. B. eine Lagerhalle oder eine leerstehende Bergstation vorhanden sein kann, aber darin darf niemand wohnen. Bei unserem aktuellen 3sat-Pilotprojekt AlpenpanoramaAir in Kössen, Ellmau, St. Anton/Arlberg, Fügen und am Kreischberg sind wir in der Regel in der Früh vor Betriebsbeginn geflogen. Unsere feratel FlyingCam darf in Österreich jeden Tag außer Sonntag von 8 bis 18 Uhr fliegen, am Samstag ist die Flugzeit auf 8 bis 15 Uhr beschränkt.“
Einsatzmöglichkeiten
Die Anwendungsmöglichkeiten der FlyingCam im feratel Mediennetzwerk sind vielfältig. Dabei wird zwischen den Bereichen „TV“ und „Online“ unterschieden. In den Online-Bereich fallen z. B. der MediaPlayer für die Destinations-Webseite, das SmartTV, die Mobil-Anwendungen und Apps (z. B. die feratel PanoramaTV-App) sowie die mehr als 240 Partnerportale. Zur TV-Welt wiederum gehören das Panorama-TV und die Panothek, aus der sich Wetterredakteure von TV-Sendern Bilder und Videos für ihre Wettershows aussuchen.