Wie berichtet, hätten die Ötscherlifte Lackenhof im Bundesland Niederösterreich noch vor Beginn der Wintersaison 2021/22 ihren Betrieb einstellen sollen. Laut des bisherigen 60-Prozent Eigentümers, der Schröcksnadel-Gruppe, ist das Skigebiet nicht mehr wirtschaftlich zu führen. Ein Aufschrei in der Region war die Folge, – der offenbar auch die politischen Entscheidungsträger nicht unberührt ließ. Jetzt ist zusammen mit dem Land Niederösterreich, das über die Landesgesellschaft Ecoplus Alpin bereits mit 40 % an den Ötscherliften beteiligt war, eine Lösung gefunden worden: Das Land Niederösterreich wird die Anteile der Schröcksnadel-Gruppe an den Skigebieten Hochkar und Ötscherlifte nach erfolgter Zustimmung der jeweils bei den Gesellschaftern zuständigen Gremien übernehmen und die beiden Skigebiete zusammenführen. Die durch die Fusion der Bergbahnen am Ötscher und am Hochkar erzielten Synergien sollen es dem Land Niederösterreich bzw. Ecoplus Alpin ermöglichen, das Skigebiet Ötscherlifte zwei weitere Geschäftsjahre zu betreiben.
Beschneiung soll demnächst starten
Dadurch würde die Region Zeit gewinnen, um neue Konzepte für den Tourismus am Ötscher bzw. in Lackenhof zu erarbeiten und umzusetzen, heißt es in einer Aussendung der niederösterreichischen Landesregierung. Land Niederösterreich und die Schröcksnadel-Gruppe haben vereinbart, dass – sobald es die Witterung zulässt – die Beschneiung im Skigebiet Ötscherlifte startet und die Liftanlagen in Betrieb genommen werden. Alle bereits gekauften Karten behalten ihre Gültigkeit.
Erleichterung in der Region
„Die letzten Tage waren für die Region, aber auch für das Land ein Wechselbad der Gefühle. Heute ist mit dieser Entscheidung jedenfalls ein großer Tag der Freude, dass die Lifte in Lackenhof weiterfahren werden. Aber klar ist auch, dass ab morgen an einer nachhaltigen Zukunft für Lackenhof gearbeitet werden muss, um eine touristische Belebung der Region sicherzustellen“, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und richtete einen Dank an die Schröcksnadel-Gruppe und den zuständigen Landesrat Jochen Danninger, die gemeinsam eine gute Lösung für die Ötscherlifte und den Wintersport in Niederösterreich erzielt hätten.
Schröcksnadel-Gruppe begrüßt Pläne
Peter Schröcksnadel wollte zur Geschichte des Engagements am Ötscher klarstellen: „Wir haben über 20 Jahre das Skigebiet in Lackenhof am Ötscher geführt und in dieser Zeit 15 Millionen in die Liftanlagen investiert. Wir haben die Ötscherlifte auch mit steigenden Verlusten über Jahre hin weiter betreiben, weil wir im Sinne des Skisports und der Region den Berg einfach nicht aufgeben wollten. Wir freuen uns über die Pläne, die das Land Niederösterreich genau in diesem Geist jetzt anpacken wird und haben deshalb dieser Lösung gerne zugestimmt.“ Markus Schröcksnadel unterstrich für die Schröcksnadel-Gruppe: „Die großen Emotionen, die in Niederösterreich mit den Ötscherliften und aber auch dem Hochkar verbunden sind, haben uns darin bestärkt, eine niederösterreichische Lösung für die beiden Skigebiete zu ermöglichen. Die Überlassung der Ötscherlifte und die Aussicht auf die wirtschaftliche Zusammenführung mit dem erfolgreichen Hochkar ermöglichen dem Land, diese wichtigen Schritte für den Skisport und die ganze Region zu setzen“.