Entgleisungssicherheit des Förderseiles
Die Entgleisungssicherheit des Förderseiles auf den Rollen der Rollenbatterien ist ein heikler Punkt des Einseilumlaufbahnsystems. Trotz einiger konstruktiver Verbesserungen in den letzten Jahrzehnten können Förderseilentgleisungen zufolge außerordentlicher Ereignisse (z. B. plötzlich auftretende Seitenwindböen) nicht völlig ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund sind die Rollenbatterien an der Bahnaußenseite mit Seilfangschuhen ausgestattet, die bei einer Entgleisung das Förderseil auffangen sollen – was leider nicht immer gelingt. Jedenfalls wird bei einer Förderseilentgleisung durch Sicherheitseinrichtungen der Bremsbefehl Nothalt-Sicherheitsbremse ausgelöst, der die Anlage möglichst rasch zum Stillstand bringt. Eine ausführliche Diskussion des Themas Förderseilentgleisung einschließlich der Beschreibung neuerer Sicherheitseinrichtungen finden Sie im Beitrag Was tun gegen Förderseilentgleisungen? in ISR 1/2009, Seite 28 (https://de.isr.at/fileadmin/isr.at/Media/Heft-Archiv/2009/ISR-2009-1.pdf).
Stationseinrichtungen
Die Aufgabe der Stationseinrichtungen von Einseilumlaufbahnen mit kuppelbaren Fahrzeugen (Kabinen oder Sessel) besteht darin, die von der Strecke kommenden Fahrzeuge in der Station vom Förderseil abzukuppeln und auf eine so geringe Geschwindigkeit abzubremsen, dass die Fahrgäste sicher und bequem aussteigen können. Nach dem Stationsumlauf (Wechsel der Fahrbahnseite) und dem Einsteigen der Fahrgäste werden die Fahrzeuge beschleunigt, an das Förderseil angekuppelt und auf die Strecke geschickt.
Dieser gesamte Vorgang erfordert ein perfektes Zusammenspiel zwischen der Kuppelklemme des Fahrzeuges und den Stationseinrichtungen. In der Station laufen die Fahrzeuge mit Laufrädern der Kuppelklemme auf einer Stationsschiene mit U-förmigem Profil. Die Fortbewegung der Fahrzeuge erfolgt bei den heute üblichen Anlagen durch angetriebene Luftreifen, die an einem Transportschuh (z. B. mit Riffelblech) der Kuppelklemme angreifen.
Für Kuppelklemmen gibt es verschiedene Konstruktionen, zwei Beispiele zeigt die Abbildung 3. Das Grundprinzip besteht darin, dass zwei Klemmbacken das Förderseil umfassen, eine davon fix mit der Gehängeachse verbunden, eine beweglich gelagert. Die beweglich gelagerte Klemmbacke wird durch Federkraft (Tellerfedern, Spiralfedern oder Torsionsfedern) gegen die fixe Klemmbacke gepresst. Die dadurch entstehende Klemmkraft verhindert das Rutschen der Klemme am Förderseil. Das Öffnen der Kuppelklemme erfolgt durch Betätigung eines Kuppelhebels, der die bewegliche Klemmbacke vom Förderseil löst und das Klemmenmaul so weit öffnet, dass das Förderseil nach unten herausgeführt werden kann. Beim Einkuppeln ist die Abfolge umgekehrt.
Schauen wir uns die Stationsdurchfahrt etwas näher an, begleiten wir ein Fahrzeug beim Lauf durch die verschiedenen Stationsabschnitte.
Von der Strecke kommt das Fahrzeug nach Passieren der letzten Stütze vor der Station horizontal zur Stationseinfahrt. Durch ein trichterförmiges Führungselement („Einfahrtstrompete“), das an einer Führungsrolle am äußeren Ende der Gehängeachse angreift, wird das Fahrzeug in eine lotrechte Position gebracht und durch das Förderseil so geführt, dass die Laufrollen der Kuppelklemme in das U-Profil der Stationsschiene eingeführt werden.
Unmittelbar danach befährt das Fahrzeug die Auskuppelstelle. Dort wird die Klemme durch Betätigung des Kuppelhebels der Klemme geöffnet und das Förderseil über Ablenkrollen aus dem Klemmenmaul nach unten herausgeführt. In der Kuppelstelle wird die Fortbewegung des Fahrzeuges durch angetriebene Luftreifen übernommen, die an einem Reibblech der Kuppelklemme angreifen.
Nach der Kuppelstelle folgt die Verzögerungsstrecke (Abb. 4). Die Drehzahl der entlang dieser Strecke hintereinander angeordneten Luftreifen nimmt ständig ab, wodurch das Fahrzeug bis auf die Stationsgeschwindigkeit verzögert wird.