Fachleute sind sich in den großen Linien einig – der CO2-Ausstoß beeinflusst das Klima. Der Tourismus hat nachweislich einen sehr kleinen Einfluss auf den CO2-Ausstoß. Der Tourismus wird aber sehr stark durch den Klimawandel beeinflusst. Im Winter ist die Schneegrenze weiter angestiegen. Und im Sommer ist die durchschnittliche Nullgradgrenze z. B. in Graubünden zwischen 1960 und 2010 um ca. 300 m auf 3.500 m ü. M. gestiegen. Die Agglomerationen versuchen nun, über die Raumplanung und Umweltschutzgesetzgebung auf die Entwicklung der Berggebiete Einfluss zu nehmen und dort eine heile Welt sicherzustellen, so quasi als Kompensation. Man kann zu dem auch "Gewissensberuhigung" sagen. So geht es natürlich nicht. Die Einwohner der Berggebiete sagen der Bevölkerung der Agglomerationen auch nicht, was sie zu tun und was sie zu lassen haben. Wir Bergler tun gut daran, unsere Autonomie zu verteidigen. Die Bevölkerung der Bergregionen weiß sehr wohl, wie mit der Natur umzugehen ist. Wir machen es den Agglomerationen schlussendlich vor. Wo stehen die meisten Baukräne? Wo wird die "Scholle" am meisten überbaut und asphaltiert? Sicher nicht in den Bergtälern. Und trotzdem werden in allen Alpenländern für die Bergtäler die schärfsten Umweltvorschriften erlassen. Die Alpenschutzkonvention lässt grüßen! Dieser schleichenden Bevormundung der Bergbevölkerung muss Einhalt geboten werden.
Leo Jeker