Kabinen

Kabine – Aushängeschild der Seilbahn

Die Fahrzeuge einer Seilbahn sind „Eye-Catcher“ und spiegeln die strategische Ausrichtung des Unternehmens wider.

von: Claudia Mantona

Maßgeschneiderte Designlösungen sind gefragter denn je, und Carvatech gilt in der Seilbahn-Branche als innovative Edelschmiede mit Handschlagqualität.

Ing. Robert Vockenhuber, der seit 2001 gemeinsam mit Ing. Reinhard Aschauer die Geschäftsführung von Carvatech verantwortet, feiert 2015 in der Seilbahn-Branche sein 30-Jahre-Jubiläum. Die ISR bat ihn zum Interview.

ISR: Herr Vockenhuber, Sie blicken im nächsten Jahr auf 30 Jahre Erfahrung in der Seilbahn-Branche zurück, wie hat sich das Design der Kabinen verändert?

Ing. Robert Vockenhuber: Vergleichbar mit der Automobilbranche sind das immer gewisse Zyklen, in denen unterschiedliche Designs von einer Mehrheit favorisiert werden. Waren es früher eher kantigere Formen, so dominieren derzeit weichere, rundere Designs mit einer großzügigen Panorama-Verglasung. Die Passagiere sollen das Gefühl haben, inmitten der Natur zu schweben und zur Ruhe kommen (Stichwort: Entschleunigung). Ein Beispiel dafür ist unser neues Umlaufbahn-Modell C10, für das sich etwa die Bergbahnen Fieberbrunn oder die Planai-Hochwurzen-Bahnen entschieden haben. Andere wiederum setzen Highlights mit der Farbgebung oder legen besonderen Wert auf die multimediale Ausstattung und WLAN in der Kabine. Das kommt immer auf die Zielgruppe des jeweiligen Skigebiets an. Eine weitere Möglichkeit ist die spezielle Inneneinrichtung der Kabine. Die Mayrhofner Bergbahnen AG wandelt beispielsweise im Sommer eine der Pendelbahn-Kabinen der Ahornbahn zu einem schwebenden Caféhaus um. Früher konzentrierte man sich vorwiegend auf die Wintersaison, aber inzwischen wird auch das Sommergeschäft immer wichtiger. Das wiederum spiegelt sich in der Ausführung der Kabinen wider. Dazu kommt natürlich die Wirtschaftlichkeit der Fahrzeuge, was aber schon immer ein Thema gewesen ist. Was höher wird, ist der Platzkomfort für die Passagiere in der Kabine, das ist ein anhaltender Trend.

ISR: Der Leitsatz Ihres Unternehmens ist „... thinking in solutions.“ Was meinen Sie damit genau?

Ing. Robert Vockenhuber: Dass wir gemeinsam mit dem jeweiligen Seilbahn-Unternehmen die auf seine Bedürfnisse abgestimmte Designlösung entwickeln. Das ist ein laufender Prozess, in den wir uns integrieren und damit die Ziele des Seilbahnbetriebs mittragen. Neben dem Design gehören die Innovation, die Sicherheit und der Service zu den tragenden Säulen unserer Firmenphilosophie. Wir streben in allen diesen Bereichen den höchstmöglichen Standard an. Das gilt auch für die Qualität, deshalb sind unsere Kabinen „Made in Austria“, und das wird auch weiterhin so bleiben. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung und unseres Know-hows haben wir für jede Anforderung die passende Lösung. Unsere 80 Mitarbeiter sind eine gelungene Mischung aus „alten Hasen“ und „jungen Wilden“. Sie erarbeiten gemeinsam mit dem Seilbahnunternehmen innovative Designlösungen wie beispielsweise die verglaste Pendelbahn-Kabine mit Balkon für die Dachstein-Südwandbahn.

ISR: Welche Projekte wurden 2014 von Carvatech realisiert?

Ing. Robert Vockenhuber: Zum Beispiel die Pendelbahn-Kabinen inklusive Gehänge für die Grünberg-Seilbahn in Gmunden (Oberösterreich), die beiden aufsehenerregenden Kabinen für die 2. Teilstrecke auf der italienischen Seite des Mont Blanc, zahlreiche Umlaufbahnkabinen (Versingbahn in See im Tiroler Paznauntal, Donnerkogelbahn in Annaberg, Dachstein West, Hochzillertal Jet in Hochfügen), einige kleinere Standseilbahnen wie etwa jene für die Lugnet-Skisprungschanzen im schwedischen Falun oder die Kabinen für die Standseilbahn Rocca di Papa in der Provinz Rom in der italienischen Region Latium, um nur einige zu nennen.

ISR: Wie sieht Ihre Unternehmensstrategie für das Jahr 2015 aus?

Ing. Robert Vockenhuber: Wir wollen weiterhin nach unserem Leitsatz „…thinking in solutions“ agieren und sehen uns in der Verantwortung, noch besser, schneller und flexibler zu werden. Durch unsere Kabinen sind wir über viele Jahre mit dem jeweiligen Seilbahnunternehmen „verheiratet“, und wie in einer Ehe wollen wir ein zuverlässiger Partner sein, der zu seinem Wort steht und über Handschlagqualität verfügt. Die derzeitige Auslastung und der Ausblick auf 2015 zeigen mir, dass wir auf dem richtigen Weg sind, und ich gehe zuversichtlich in das nächste Jahr.

ISR: Danke für das Gespräch!

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